"Linke" und "Rechte" treffen aufeinander

Erstveröffentlicht: 
12.08.2012

Am Wochenende ist es auf dem Opernplatz in Hannover und an der Marktstraße in Barsinghausen zu Auseinandersetzungen zwischen Linken und Rechten gekommen. Als Reaktion fand am Sonnabend eine Demonstration unter dem Motto "Nazigewalt geschlossen entgegentreten" statt, an der etwa 250 Menschen teilnahmen.

 

Hannover. Laut Polizei waren am Freitagabend gegen 21 Uhr die Betreiber mit dem Abbau ihres Infostandes zum Thema "Nazis die Räume nehmen" beschäftigt, als sich ihnen eine fünfköpfige Gruppe des politisch rechten Spektrums näherte. Nach Angaben eines 25-jährigen Standbetreibers kam es zunächst zu verbalen Streitigkeiten. Ein 18-Jähriger aus der Gruppe bedrohte ihn anschließend mit einem Messer, worauf er Pfefferspray einsetzte, so seine weitere Aussage. Die alarmierten Beamten erhielten von den noch anwesenden Beteiligten der beiden Gruppierungen unvollständige und widersprüchliche Aussagen. Ein Messer fanden sie bei ihren Durchsuchungen nicht, das nicht zugelassene Pfefferspray des 25-Jährigen stellten sie sicher. Der mutmaßliche Angreifer und zwei weitere Angehörige der rechten Szene zogen sich leichte Verletzungen zu. Ein 22-Jähriger kam zur medizinischen Versorgung mit einem Rettungswagen in eine Klinik.

 

Messerattacke in Barsinghausen


Nachdem am Freitagabend die Wiedereröffnung eines Jugendtreffs an der Kirchstraße gefeiert worden war, kam es laut Polizei am Sonnabend ab 0.30 Uhr im Stadtgebiet von Barsinghausen zu einer zunächst verbalen und anschließend körperlichen Auseinandersetzung zwischen Angehörigen des rechten Spektrums und linksgerichteten Szenenangehörigen des Jugendtreffs. Beamte des Polizeikommissariats Barsinghausen trafen bei ihrer Fahndung an der Poststraße vier Angehörige (18 bis 27 Jahre) der rechten Szene an. Einer der beiden 18-Jährigen steht im Verdacht, während der Streitigkeiten mit Angehörigen des Jugendtreffs einen 27-Jährigen mit einem Messer bedroht und einen Gleichaltrigen damit attackiert zu haben. Die mutmaßliche Tatwaffe - ein Taschenmesser - stellten die Polizisten sicher. Darüber hinaus beschlagnahmten sie einen Teleskopschlagstock, mit dem sich der 27 Jahre alte Mann eigenen Angaben zufolge zur Wehr setzte. Fest steht auch, dass der 18-Jährige bereits am Freitagabend bei der Auseinandersetzung am Opernplatz beteiligt war.

 

Die Polizei geht davon aus, dass hierbei mindestens zwei Personen des rechten Spektrums und ein Angehöriger (18 Jahre alt) der linken Szene bei diesen Auseinandersetzungen Verletzungen durch Pfefferspray davontrugen. Der 18-Jährige zog sich zudem leichte Schnittverletzungen zu.

 

Am Sonnabendnachmittag gab es vor diesen Hintergründen gegen 13 Uhr eine kurzfristig angesetzte Demonstration mit dem Thema "Nazigewalt geschlossen entgegentreten". Die Demo begann am Steintorplatz und endete gegen 19.30 Uhr auf dem Opernplatz. Die Versammlung, an der etwa 250 Personen teilnahmen, verlief friedlich.

r.