Wie die Klon-Krieger Ch. Worch den Krieg erklärten

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Der Alt-Nazikader Christian Worch war einer der ersten, der sich die gehackten Daten von Deutschlandecho aneignete. Was er damit und mit anderen erschlichenen Email-Adressen anstellte und wie die Klone Worch auf seiner eigenen Seite den Krieg erklärten, darüber geht es u.a. im folgenden Artikel. Zu guter Letzt dürfen Informationen zur Entwicklung bei DE und der Frage der Urheberrechtsverletzungen nicht fehlen.

 

Wenn es in der Rechten etwas zu diskutieren gibt, darf einer nicht fehlen: Der abgehalfterte Alt-Nazikader Christian Worch. Im Widerspruch zur NPD stehend und von vielen Freien Kräften verlacht hat er erst kürzlich eine neue Partei, „die Rechte“, gegründet. Zu DeutschlandEcho (DE) kann Worch die Finger nicht ruhig halten. Sie bewegen sich zwangsläufig zur Tastatur. Erst bei DE und Altermedia (AM), dann auf seiner eigenen Parteiseite. Er verfasst einen offenen Brief an die Schriftleitung von DeutschlandEcho. Während andere Artikel (fast) kommentarlos vor sich hin dümpeln, bricht auf diesen Brief fast schon ein Run an auf die Kommentare aus. 57 Stück sind es zum aktuellen Zeitpunkt. In dem Brief  versucht Worch der Schriftleitung von DE zu erklären, wie böse,  perfide und seiner Meinung nach krankhaft die Linke sei und dass diese Krieg gegen die Rechte führen würde.

 

Worch greift ein Zitat dens offenen Briefes von DE an Endstation Rechts heraus: „Der Satz „Wer bei mir Jude ist, bestimme ich!“ wird dem echten Nazi Hermann Göring, einem unappetitlichen Zeitgenossen, zugeschrieben. Offenbar sind wir heute in einer ähnlichen Situation, in welcher die Machthaber erneut bestimmen, wer was ist oder einfach zu sein hat. Es wird bestimmt wer Nazi und damit vogelfrei ist.“


In Zusammenhang mit dieser menschenverachtenden, geschichtsklitternden Aussage der DE-Redaktion schriebt Worch folgenden Satz:Oder aber mangels überwältigender Opferzahlen wäre der internationale politische Druck nicht groß genug gewesen, das Entstehen des Staates Israel zuzulassen; das ist eine Frage, die keiner beantworten kann. Darüber kann man nur trefflich spekulieren.“ Diese Thematik sollte eine zentrale Stelle in der daraus folgenden Auseinandersetzung um Worchs offenen Brief sein.

 

Mittags am 12. Juli beginnt der vermeintlich Redakteur S.A.S. von DE eine Diskussion mit Worch. Er wirft Worch ein Denken „in falschem, undifferenziertem Schwarz-Weiß-Muster“ vor. Einige Kommentare später kommt er zu einem Knackpunkt: “ Was ich z.B. als vollkommen inakzeptabel sehe, ist, dass du implizit behauptest, die Juden sollen froh über den Holocaust sein, ohne diesen hätte es den Staat Israel womöglich nicht gegeben.“ Worch merkt, dass er von S.A.S. in die enge getrieben wird. Mir zu unterstellen, ich hätte implizit gesagt, irgendwer (bzw. die Juden) sollte(n) froh über den Holocaust sein, geht so ungefähr drei Nummern zu weit“, versucht Worch seine Einschätzung zu widerrufen.

 

Dann setzt Worch aber nach: „Fraglich ist allerdings, ob ohne die Verfolgung eine so starke Wanderung von Juden nach Palästina stattgefunden hätte; und fraglich ist damit, ob ohne diese starke Wanderung der UN-Teilungsplan für Palästina (Resolution 181) überhaupt zur Abstimmung gestellt worden wäre. Weiterhin ist fraglich, ob ohne die vorherigen Opfer die Abstimmung 33 Ja Stimmen bei 13 Nein-Stimmen und 10 Enthaltungen ergeben hätte.“ Er schließt damit: „Diese was-wäre-wenn-Überlegung ist mithin absolut nicht abwegig. Inakzeptabel sind für mich nur die Schlüsse, die du daraus ziehst.“ Auch wenn Worch es bestreitet, für S.A.S. steht fest: Was Worch geschrieben hat, das hat er geschrieben. Und dies ist auch für jeden nachlesbar.

Was Worch während der Diskussion nicht wusste, und falls sich der echte S.A.S. nicht bei ihm gemeldet hat, immer noch nicht weiß. Sein Gesprächspartner, der heißersehnte Redakteur des DE war ein Klon.

 

S.A.S. sollte nicht der einzige Klon bleiben. Kaum mischte sich ein altbekannter Nutzer des DE ein, schlug der Fake-Account zu. „Jetzt werde sogar ich hier schon gefakt. “Epost”… alles klar“ konnte das erste „Opfer“ „ochmensch“ da nur vermelden. Neben den inzwischen geklonten „ochmensch“ findet sich auch der „NPD KV UNNA / HAMM“ mit seinem Fake-Double zum Stelldichein bei Worch ein. Hart trifft es dann den 60jährigen, nahe Potsdam lebenden Hartcore-Nazi „Gegenpol“. „Lustig, wie die Kommunikationsguerilla auch hier zuschlägt“ antwortet Worch dem Potsdamer freundlich in einem Kommentar. Und er hat eine glorreiche Idee, wie Gegenpol sein Double los werden kann: „Aber es gibt eine einfache Lösung .Teile mir per e-mail eine neue e-mail-Adresse mit, die von mir aus unecht sein kann. (xxx@xxx.de oder so was. Akzeptiert das System, weil eine automatische Verifizierung von e-mail-Adressen über das System nicht stattfindet.) Dann sehe ich anhand der e-mail-Adresse, welcher Beitrag vom echten Gegenpol stammt und welcher vom Fake.“

Gesagt, getan dachte sich der Klon und schrieb dem Worch eine Mail. Schon ging s dem letzten Kommentar von Gegenpol  von 15:15 Uhr an den Kragen: „Tja, tut mir leid, Fake, ausgebremst. Kommunikationsguerilla macht eine Weile Spaß, aber irgendwann ist auch gut. Tummel dich doch bitte woanders. Die Schriftleitung“

Um 16:43 Uhr  versuchte es Gegenpol erneut: „Letzter Hinweis, Fake: schreib künftig unter einem eigenen Namen; weitere Versuche, den von @Gegenpol zu kapern, werden künftig kommentarlos gelöscht, du Pirat! Die Schriftleitung“ Um 17:50 wird der letzte Schreibversuch des echten Gegenpols erneut von Worch abgewiesen: „Tut mir leid, Fake, Namensklau erlauben wir immer noch nicht. Wenn du uns etwas zu sagen hast, mach dir bitte die Mühe, dir einen eigenen Namen einfallen zu lassen. Die Schriftleitung“

 

In der Diskussion um DE kam noch ein anderes interessantes Detail zu Tage. Christian Worch tut sich anscheinend schwer, Gleichgesinnte zu den von ihm organisierten Demonstration zu bewegen. Mangels ausreichender Kontakte bedient er sich zur Mobilisierung der von anonymous gehackten Nazi-Shops und Foren. Und dies schon seit langen. Ein Adressat war anscheinend ochmensch. Dieser fordert Worch in einem ersten Kommentar auf: „Herr Worch, ich würde es begrüßen, wenn Sie die von der Antifa erbeuteten Mailadressen nicht dazu nutzen würden, Ihre Spam-Mails unter die Leute zu bringen.“

Selbstkritisch stellt Worch fest: „Ob man sich verrennt oder nicht, kann man selbst manchmal nur schwer entscheiden.“  Anschließend erleutert er ausführlich sein Kameratten-Spam-System: „Ich kann dir dazu folgendes sagen: ich mache das nicht das erste Mal. Sind ja schon öfter vorher rechte Quellen gehackt worden und waren Datenbestände im Internet. Jedes Mal gab es ein paar Leute, die zurückgemailt haben, “bitte keine weiteren Zusendungen mehr”, was ich selbstverständlich respektiere und entsprechend lösche. Ebenso gab es ein paar Leute, die zurückgemailt haben, “danke, war interessant, halten Sie / halte du mich bitte weiter auf dem Laufenden”. Und die ganze breite Masse der Empfänger (locker über 90 Prozent) hat sich weder zustimmend noch ablehnend geäußert.

 

Nun kann es natürlich sein, daß beispielsweise Skinheads oder andere Kunden von Szene-Versänden so was rustikaler sehen als mindestens ein Teil des Publikums von DeutschlandEcho. So, wie es ja auf der Hand liegt, daß sich auf DE mehr bürgerliches Publikum befindet als beispielsweise auf Altermedia. Man kann die Erfahrungen mit der einen Klintel nicht zwingend auf eine andere, wenigstens graduell unterschiedliche Klientel übertragen.“

 

Wenn er geahnt hätte, was da auf seiner Seite passiert ist, hätte er den einige Tage später folgenden Artikel möglicherweise anders verfasst. Unter dem Titel „Der Angriff der Klon-Krieger“ erschien am 18.7. ein Artikel zu den Ereignissen rum um die Thematik auf seiner Seite: „Seit der Veröffentlichung der Data-Base von “DeutschlandEcho” erfreut sich das “Klonen” zunehmender Beliebtheit. Es wird erleichtert dadurch, daß die Identitätsdiebe oder Kloner die zu den Nutzer-Namen passenden e-mail-Adressen kennen. Für Moderatoren eines Forums oder einer Kommentarspalte ist daher nicht zu erkennen, ob Herr Meier wirklich der Herr Meier ist, der dort schon seit Jahr und Tag beiträge schreibt, oder vielleicht ein Herr Müller, der sich nur als Herr Meier ausgibt. Das schafft Verwirrung“ erklärt Worch seinen Lesern.


„Also frohlockt die Linke“ fährt Worch fort „die ihre Klon-Krieger da zum Angriff hat antreten lassen. Erstmals auf Indymedia erschien ein Artikel zu der Frage: “Zerfällt rechtsextremes Portal DeutschlandEcho nach Anonymous-Angriff?” In dem inzwischen von anderen Linken Seiten übernommenen Artikel klingt Freude darüber durch, daß “DeutschlandEcho” seine Kommentarspalte inzwischen vollständig geschlossen hat und daß “Altermedia” und “DS-Aktuell” zumindest Zugangsbeschränkungen eingerichtet haben“. Da liegt Worch richtig. Und wir können vermeldung, DE ist den 3. Tag ohne neuen Artikel und die Zugriffszahlen werden von Tag zu Tag geringer.

 

Altermedia hat inzwischen Entwarnung gegeben: „Da es seit der Ankündigung auf Indymedia weder eine Flut an zusätzlichen Klon-Benutzern gab und in den Kommentarspalten auch nicht wesentlich mehr unterirdische Kommentare gepostet wurden als normal üblich, gehen wir wieder zum Normal-Betrieb über.“ Wir können nur sagen: Denn sie wissen nicht, was sie tun? Zu AM werden wir euch in den kommenden Tagen auf dem Laufenden halten.

 

DE erscheint seit den Abendstunden etwas bildlos. Anscheinend hat die Redaktion die Problematik begangener Urheberrechtsverletzungen umhergetrieben. So wurden sämtliche Bilder und Grafiken auf der Seite gelöscht – inkl. Werbung sowie dem eigenen Seitenlogo „DeutschlandEcho“. In der von Anonymous zur Verfügung gestellten Datenbank sind sämtliche Bildquellen aufgeführt. Vor Monaten wurden namhafte Verlage und Medien angeschrieben, welche von DE bestohlen worden sind. Genaueres zu DE und dem Bilderklau in einem späteren Artikel. Auch die Zugriffszahlen auf die Seite sind gesunken und liegen nach dem 4. Tag ohne neue Meldung bei knapp über 2000.

 

Antifaschistisches Rechercheteam  in Zusammenarbeit mit dem Kommando „Daumen runter für Nazischrott“

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Danke für den schönen Start in den Tag <3

War sehr unterhaltsam.