Zweite Pressemitteilung seitens iranischer Asylbewerber der Stadt Würzburg (Bayern, Deutschland)

 

Wir befinden uns nun seit 4 Tagen im Hungersstreik. In den letzten Tagen hatten wir eine breite Unterstützung von der Öffentlichkeit, für die wir uns bedanken. Es bedeutet uns sehr viel.

 

Da Frau Harderthauer aber mit der Begründung, die GU sei renoviert worden, keinen Anlass sieht, "einen Ortstermin" wahrzunehmen, fordern wir sie erneut auf in Würzburg Stellung zu beziehen.

 

 

Zweite Pressemitteilung seitens der hungerstreikenden iranischen Asylbewerber in Würzburg (Bayern, Deutschland)

22.03.2012

 

 

 

Wir befinden uns nun seit 4 Tagen im Hungerstreik vor dem Vierröhrenbrunnen in Würzburg. In den letzten Tagen erfuhren wir eine breite Unterstützung von der Öffentlichkeit, für die wir uns bedanken. Sie bedeutet uns sehr viel.

Trotz der großen öffentlichen Unterstützung gab es jedoch bis heute keine nennenswerte Reaktion von den Verantwortlichen.

 

An Frau Haderthauer und die Verantwortlichen der bayerischen Asylpolitik:

 

  • Am 16.03 erklärte Frau Haderthauer in einer Regierungserklärung vor dem bayerischen Landtag: „Wer sich umschaut in Deutschland und Europa wird feststellen: Die besten Lebensbedingungen finden die Menschen in Bayern. “

  • Am 19.03, dem ersten Tag unseres Streiks, erklärte das bayerische Sozialministerium in einer knappen Reaktion auf unsere Forderungen dass es keinen Bedarf sieht, die Lebensbedingungen in der Würzburger Gemeinschaftsunterkunft zu verbessern“ und „daher derzeit kein Anlass für einen Ortstermin durch das Ministerium“ bestehe. 

Frau Haderthauer, auf der einen Seite reden Sie von Menschlichkeit, auf der anderen Seite sehen sie keinen Anlass, sich unsere Belange vor Ort auch nur anzuhören oder unsere Lebenssituation zu verbessern. Vor allem angesichts des jüngsten Todesfalles empfinden wir dies als zynisch.

 

Dies lässt uns zu dem Schluss kommen dass unser Leben für Sie und andere Verantwortliche keine Bedeutung hat. Zudem schließen wir daraus, dass die Verantwortlichen die uns von den Menschen der Stadt Würzburg entgegengebrachte Unterstützung ebenfalls ignorieren.

 

Daher erneuern wir unsere bereits bekannten Forderungen, und erwarten, dass sie vor Ort Stellung zu unserer schwierigen Situation beziehen. Zudem fordern wir das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auf, unsere Asylanträge endlich zu bearbeiten und zu genehmigen. Unseren Hungerstreik werden wir fortführen.

 

An unsere Unterstützer, Freunde, Sympathisanten und alle Menschen die dies lesen:

 

In den letzten Tagen konnten wir feststellen, das eine breite Öffentlichkeit uns in dieser schwierigen Zeit unterstützt. Ohne eure Unterstützung, ob seelisch, materiell oder finanziell, wäre all dies niemals möglich geworden, und dafür möchten wir euch danken. Viele Würzburger kamen vorbei, erkundigten sich nach uns und zeigten ihre Solidarität. Die Medien berichteten in Zeitungen, Radio und Fernsehen und Blogs über uns. Auch ein Arzt hat sich inzwischen gefunden, der sich um unsere Gesundheit kümmert. All dies ist sehr wichtig für uns und gibt uns Mut und Hoffnung für die kommenden Tage.

 

Am kommenden Sonntag 25.3 um 14:00 Uhr wird am Vierröhrenbrunnen eine Demonstration stattfinden.

Alle Bürger, Parteien, Gruppen und Vereine sind herzlich eingeladen, teilzunehmen, und uns auch weiterhin bei unserem Streik zu unterstützen! Wir freuen uns über jedes Zeichen der Solidarität.

 

 

Die iranischen Flüchtlinge im Hungerstreik.

 

 

 

 

Unsere erste Pressemitteilung kann man am Vierröhrenbrunnen lesen oder unter  www.tinyurl.com/gustreik-pm1  

 

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Kontaktpersonen: Masoud Hosinzadeh Tel: 17677009092

Shahnaz Morattab Tel:015774650186 / E-Mail: GUStreik@web.de

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