Presseerklärung: Massives Polizeiaufgebot und Ingewahrsamnahmen überschatten kraftvolle Antifa-Demo

Antifademo in Berlin

Mehr als 300 Antifaschistinnen und Antifaschisten haben heute kraftvoll gegen einen Nazistützpunkt in der Lichtenberger Lückstraße demonstriert. Die Demonstration war vom antifaschistischen Bündnis „Nazis auf die Pelle rücken“ organisiert worden. Der Demonstrationszug startete 18:30 Uhr am S-Bahnhof Ostkreuz und bewegte sich dann Richtung Lichtenberg. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stimmten auf dem Weg antifaschistische Parolen an.

 

Vor dem Stützpunkt der Nazi-Kameradschaft „Nationaler Widerstand Berlin“ in der Lückstraße 58 wurde dem Vermieter gedankt, der den Neonazis nach Bekanntwerden sofort die Räumlichkeiten kündigte. Es wurde außerdem der Wille bekundet, solange weiter zu protestieren, bis der Stützpunkt geschlossen sei.

Anschließend zogen die 300 Demonstrantinnen und Demonstranten weiter durch die Weitlingstraße zum S-Bahnhof Lichtenberg. In Redebeiträgen wurde sowohl auf die Neonazistrukturen im Bezirk hingewiesen, als auch auf die alternative Kultur, die sich in den letzten Jahren etabliert hat.

Begleitet wurde die Demonstration von einem völlig überzogenen Polizeiaufgebot. Nach einem durchweg friedlichen Verlauf der Demonstration nahm die Polizei die Fahrerin und den Beifahrer des Lautsprecherwagens in Gewahrsam, und stellten eine Anzeige, weil aus dem Lautsprecherwagen ein Verstoß gegen das Telekommunikationsgesetz begangen worden sein soll. Auslöser für die Polizeiaktion war das Abspielen des Liedes „Halte aus“ der Punkband „V-Mann Joe“ aus dem Jahr 1995. Dieses ist frei im Handel verfügbar und weder indiziert noch verboten.

Der Pressesprecher der Antifa Hohenschönhausen, Nico Roth, erklärt dazu: „Es ist ein Hohn, dass die Polizei einen so übertriebenen Polizeieinsatz im Nachhinein mit an den Haaren herbeigezogenen Vorwürfen rechtfertigen muss. Wir fordern eine Einstellung der eingeleiteten Ermittlungen und bedanken uns bei allen Antifaschistinnen und Antifaschisten, die gemeinsam mit uns in Lichtenberg gegen Neonazis demonstriert haben.“

Antifa Hohenschönhausen, September 2011

 

Quelle: www.antifa-berlin.info

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Schade nur, dass die Demo direkt vor einer Nazikneipe aufgelöst und dies nicht bekannt gemacht wurde.

Nazis haben von der Cocktailbar 63 (direkt gegenüber Bahnhof Lichtenberg) her gefilmt und fotografiert, währendessen TeilnehmerInnen ihre Sonnenbrillen usw abgenommen haben.

Auch auf den Hinweis hin, dass gegenüber Nazis stehen, kam keine öffentliche Reaktion der Demo-Leitung.