09.07.2011: Nazikonzert in Rohrbach-lès-Bitche (Lothringen / Frankreich)

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Am Samstag, den 09. Juli 2011 fand in einer Sporthalle im französischen Rohrbach (Lothringen) ein Neonazikonzert mit circa 2.500 Besuchern statt, die vor allem aus der Bundesrepublik Deutschland und dem angrenzenden Ausland angereist waren. Auf diesem Konzert, welches bereits seit mehreren Monaten öffentlich in zahlreichen neonazistischen Webseiten und Foren beworben wurde, spielten die in Neonazikreisen sehr beliebten Bands „Bound for Glory“ (USA), „Division Germania“ (Mönchengladbach), „Brutal Attack“ (UK), „Frakass“ (Lyon / Frankreich) sowie „Jungsturm“ (Saarland).

 

Das Konzert wurde von Aktivisten der rassistischen „Hammerskin-Nation (HSN)“ aus Deutschland und Frankreich unter maßgeblicher Beteiligung des Ludwigshafener „Hammerskins“ Malte Redeker sowie der saarländischen „Hammerskins“ um Frank Molina (Saarbrücken), Frank Mailänder (Bous) und Robert Kiefer (Püttlingen) organisiert. Frank Molina ist der Frontmann der aus dem Saarland stammenden Band „Jungsturm“, die seit Jahren zu den bedeutendsten neonazistischen Musikgruppen in der Bundesrepublik gehört.

Die Hammerskins verstehen sich als elitäre, rassistische Bruderschaft mit paramilitärischer Ausrichtung, die unter dem Dach der sog. „Hammerskin-Nation (HSN)“ international agiert. Den Kern ihrer Ideologie bilden Vorstellungen von der „Reinheit und Überlegenheit der arischen Rasse“.

 

Als Schleusungspunkt für das Konzert fungierte der Kauflandparkplatz in Merzig, auf dem sich seit dem Nachmittag mehrere hundert Neonazis einfanden, die wegen Platzmangels auch in die Merziger Innenstadt auswichen. Die Polizei ließ sich trotz der beängstigenden Menge von zeitweise an die 300 Neonazis lediglich mit einem Streifenwagen blicken, anstatt diese temporäre „National befreite Zone“ in Merzig aufzulösen.

 

Die Wahl des Konzertortes im grenznahen Frankreich erfolgte nicht zufällig, konnten die Hammerskins doch in den letzten Jahren regelmäßig problemlos Konzerte in Baden – Württemberg, dem Saarland oder in Elsass – Lothringen mit zum Teil über 1.000 Besuchern durchführen, ohne von staatlicher Seite daran gehindert zu werden. Auch in Rohrbach waren nicht mehr als zwei Streifenwagen zur Kontrolle der über 2.500 Neonazis zu sehen, obwohl die Behörden in Deutschland und Frankreich auf die Versammlungen aufmerksam gemacht wurden.

 

Rohrbach ist eine kleine französische Gemeinde in Lothringen mit etwa 2.200 Einwohnern und liegt gut erreichbar etwa 35 km von Saarbrücken und 30 km von Zweibrücken entfernt.

Die Konzertbesucher stammten überwiegend aus dem bundesdeutschen Raum, so beispielsweise aus den Landkreisen Aschaffenburg, Anhalt-Bitterfeld, Weimarer Land, Böblingen, Bielefeld, Chemnitz, Rhein-Lahn-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Oberbergischer Kreis, Homburg (Saar), Kreis Bergstraße, Schwalm-Eder-Kreis, Leipzig, Dahme-Spreewald, Leverkusen, Limburg – Weilburg, Main-Kinzig-Kreis, Neckar-Odenwald-Kreis, Neustadt an der Waldnaab, Neunkirchen (Saar), Oberhausen, Pirmasens, Recklinghausen, Stuttgart, Saarbrücken, Schwabach, Saarlouis, Wesel, Wiesbaden, Rems-Murr-Kreis, Würzburg, Zweibrücken sowie aus Frankreich, Luxemburg und der Schweiz.

 

Es muss festgestellt werden, dass sich das Saarland in den letzten Jahren zu einem organisatorischen Schwerpunkt des Rechtsrock entwickelt hat. Dies wird durch die Aufnahme saarländischer Kameradschaftsaktivisten in das internationale Hammerskins-Netzwerk deutlich. Diese agieren bei den „Hammerskins Westmark“, benannt nach dem Gau Westmark und sind dort für einen Teil der über die letzten Jahre geschaffenen Infrastruktur der Hammerskins im südwestdeutschen Raum und im angrenzenden Frankreich verantwortlich.

 

ANTIFA SAAR / PROJEKT AK – 10.07.2011

http://www.antifasaar.de.vu/

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gibt es fotos?

...das ist jetzt aber nicht euer ernst: "Seit Monaten  bekannt" und ihr lasst es zu, daß in eurer Region ohne jegliche Mobilisierung oder öffentlicher Thematisierung zu so einem Konzert kommt? Ich hoffe ja mal nicht, daß in eurem Politikverständnis der "Zuständigkeitsbereich" der "deutschen" (ja, das seit ihr...) Antifagruppen an der Nationalgrenze endet.

Also sah das dann wohl so aus: 1,2 Personen von euch drückten sich Samstagmittag superkonspirativ auf einem Kaufland-Parkplatz rum und schreiben Städtenamen von den Nummernschildern...danach Grillen...

Ich denke kaum, dass eine öffentliche Mobilisierung nach "Rohrbach" in irgendeiner Weise dazu beigetragen hätte das Konzert zu verhindern.

Im Übrigen sind 2500 Nazis eine Menge an Leuten, die das normale Mobilisierungpotential von Antifas im Saarland deutlich übersteigt. 

Darüberhinaus wird das Ganze ja gerade thematisiert oder nicht? Was das dann mit "Zuständigkeitsbereichen" zu tun weiß ich auch nicht.

Vielleicht solltest du lieber mal konstruktive Vorschläge bringen, dich für den Artikel bedanken und selber anfangen zu denken. Anstatt dich bei

der "Antifa" zu beschweren, dass sie ihre "Dienstleistung" nicht erbringt. Vielleicht haben die Genossen vor Ort auch andere Dinge zu erledigen.

Wie sich dem Blog der Antifa Saar entnehmen lässt fanden ja in letzter Zeit einige Veranstaltungen statt. Aus deinem Text lässt sich entnehmen, dass du glaubst gegen über der "Antifa" einen Anspruch auf "Mobilisierung von Gegenprotesten zu haben" egal ob die Gruppe das für sinnvoll erachtet oder nicht und egal ob die Leute (die wahrscheinlich auch arbeiten müssen) Zeit dafür haben. Wenn dich das Ganze so sehr nervt dann heb deinen Arsch hoch und mobilisiere doch zu Gegenprotesten. Du hättest dich ja genauso im Netz informieren können.

Auch wenn ich - nicht nur auf Grund dieses Beitrags - den Eindruck habe, das ihr mit konstruktiver Kritik nicht so einfach zu erreichen seit, probiere ich es trotzdem mal. Also Punkt für Punkt:  

  • "Ich denke kaum, dass eine öffentliche Mobilisierung nach "Rohrbach" in irgendeiner Weise dazu beigetragen hätte das Konzert zu verhindern." 

Es muss darum gehen, Nazis und ihre Strukturen aus der Anonymität zu reißen. Eine Mobilisierung und öffentliche Thematisierung kann sich auch auf eine frühzeitige Weitergabe von Informationen an Presse, Gewerkschaften, Parteien und linke Gruppen beschränken, wenn mehr nicht zu leisten ist. Hättet ihr die Information vor 1 Woche Veröffentlicht, wäre diese Öffentlichkeit hergestellt gewesen.

 

  • "Im Übrigen sind 2500 Nazis eine Menge an Leuten, die das normale Mobilisierungpotential von Antifas im Saarland deutlich übersteigt."

 

Wenn euer Ansatz ist, solche Veranstaltung mit einem Mob Antifas zu stürmen, liegst du richtig. Eine Mobilisierung zu Kundgebungen oder Blockadeaktionen laufen spektrumsübergreifend, und ihr hättet zumindest dafür gesorgt, dass eine Hundertschaft auf dem Parkplatz steht. Bitte kümmert euch mal um einen vernünftigen Bündnis-Ansatz, es ist ja erschreckend, daß du ausschließlich vom "Mobilisierungspotential von Antifas" redest!

 

  • "Vielleicht solltest du lieber mal konstruktive Vorschläge bringen, dich für den Artikel bedanken und selber anfangen zu denken. Anstatt dich bei der "Antifa" zu beschweren, dass sie ihre "Dienstleistung" nicht erbringt. Vielleicht haben die Genossen vor Ort auch andere Dinge zu erledigen. Wie sich dem Blog der Antifa Saar entnehmen lässt fanden ja in letzter Zeit einige Veranstaltungen statt. Aus deinem Text lässt sich entnehmen, dass du glaubst gegen über der "Antifa" einen Anspruch auf "Mobilisierung von Gegenprotesten zu haben" egal ob die Gruppe das für sinnvoll erachtet oder nicht und egal ob die Leute (die wahrscheinlich auch arbeiten müssen) Zeit dafür haben. "

Der Artikel ist ein Eingeständnis von politischer Unfähigkeit, aber Danke trotzdem. Die "Dienstleistung" die ich erwarte, ist daß eine sog. "Antifa" genau solche Dinge wie dieses Konzert öffentlich macht, und wenn auch kurzfristig, sonst habt ihr den Name nicht verdient. Und Kino kann man auch mal machen, arbeiten müssen wir alle, aber zumindest für eine email an Presse und Co. sollte doch Zeit sein!

 

  • "Wenn dich das Ganze so sehr nervt dann heb deinen Arsch hoch und mobilisiere doch zu Gegenprotesten."

Wo ich herkomme ist linke Politik erfolgreich, weil wir genau das tun.

 

  • "Du hättest dich ja genauso im Netz informieren können."

Stimmt, macht ja Sinn, daß Antifas keine klassische Recherche mehr machen und die infos weitergeben, sondern einfach alle Leute ständig in Naziforen abhängen.

 

Und jetzt mal ehrlich: Ihr wusstet vorher nicht von dem Konzert, oder? Dann sagt das doch auch.

 

Trotzdem solidarische Grüße ...

lies richtig! da steht "seit Monaten beworben" und nicht seit "Monaten bekannt"! Fetter Unterschied und wer sich mit Nazikonzerten beschäftigt, vor allem mit Hammerskinkonzerte, sollte wissen, dass das nicht unbedingt die Spatzen von den Dächern pfeifen, wo das ding stattfindet  also klappe zu und das nächste mal selber den arsch hochkriegen! Infos waren zugänglich, anrufen wirste wohl können!

 

Respekt den Leuten, die sich trotz dieser Menge an Nazis der Gefahr ausgesetzt haben, rauszukriegen wo das Konzert letztendlich war!

Ich denke die Genossen haben das maximale aus der Situation rausgeholt. Frühere veröffentlichung hätte nur dazu geführt, dass die Nazis das KOnzert woanders stattfinden lassen und man dann garnix davon mitbekommen hätte, Gegenmobilisierung wäre aus den gleichen Grund erfolglos gewesen. Das ist nunmal die Sache mit diesen scheiß KOnzerten. Wenn du in irgend einer Form gegenprotest machen willst musst du öffentlich dazu mobilisieren und das bekommen die Nazis mit und dann ist dein ganzer Protest für den Arsch, weil das Konzert eben doch nciht stattfindet. Daher macht es Sinn erst im Nachhinein das ganze öffetnlich zu machen. Man kann Bilder und adere Daten sammel, auswerten und erfährt dadurch dann wohl auch nochmal einiges über diverse Strukturen etc, die man dann ja sogar gezielt angreifen und solche Konzerte in Zukunft verhindern kann. Wenn die "Führung" fehrt sind autoritäre Strukturen nunmal nicht mehr in der Lge etwas zu machen.

Und soweit ich weiß hat die Antifasaar doch vor nciht allzulanger Zeit auch ein Wochenende mit Veranstaltungen zu Nazis in der GRenzregion organisiert bei dem es möglich war sich die Vorträge auf deutsch UND französisch anzuhören und sich anschließend zu vernetzen. Ich denke das ist auf jeden FAll mal ein verdammt großer Schritt im Richtung grenzüberschreitende Zusammenarbeit die weit über das hinaus geht, was andere Antifagruppen in Grenzregionen so tun.

Wäre nicht schlecht die Gemeinde Rohrbach zufragen wie sie den Nazis nahesteht.

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57410 Rohrbach-les-Bitche.

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Hat einer photos, ich brauche sie für das französiche Fernsehen das endlich den Arsch hochkriegt für eine Reportage und um festzustellen wo die Behörden mitschuldig sind.