[S] Wirt sagt Treffen von Fußballfans ab

Erstveröffentlicht: 
06.04.2011

Esslingen - Wirt sagt Treffen von Fußballfans ab

 

Der Arbeitskreis Antifaschisten Stuttgart hat unverhohlen gedroht: „Wir bitten Sie . . ., Ihre Veranstaltungsräume nicht zur Verfügung zu stellen. Andernfalls müssen wir beraten, wie wir Widerstand gegen die Veranstaltung organisieren.” Mit diesen Worten haben die Antifaschisten den Wirt des Schreberhauses, der Vereinsgaststätte des Kleingärtnervereins in Esslingen-Weil, per Mail auf die Brisanz einer dort am Samstag geplanten Veranstaltung aufmerksam gemacht.

 

Für diese „Party”, heißt es in der Mail, werde im Umfeld der VfB-Stuttgart-Hooliganszene geworben. Aus Anlass des VfB-Heimspiels gegen den 1. FC Kaiserslautern hätten sich befreundete gewaltbereite Anhänger beider Vereine treffen wollen, die der rechten Szene zuzuordnen seien, um gemeinsam zu feiern. Geladen hätten Mitglieder der Gruppe "Neckar Fils Stuttgart". Diese sei "zu großen Teilen" in der Stuttgarter Neonazi-Szene verankert und brüste sich auf ihrer Homepage offen mit ihren Gewalttaten. Am Samstag sei geplant, die Fans beider Vereine mit Shuttlebussen von der S-Bahn-Haltestelle Mettingen zum Schreberhaus zu bringen. Die Mail hat in Esslingen zu erheblichem Wirbel geführt. Gestern jedoch konnten das Ordnungsamt und die Polizeidirektion Esslingen - zumindest vorläufig - Entwarnung geben. "Der Wirt des Schreberhauses hat mit den Veranstaltern gesprochen und die Party abgesagt", erklärte Michael Schaal, der Sprecher der Polizeidirektion Esslingen. Bisher habe die Polizeidirektion noch keinen Hinweis, ob die Veranstalter nach einem Ersatzort Ausschau hielten. Man werde die Entwicklung aber genau beobachten.

 

Udo Herberich, der Pächter des Schreberhauses, hat sich mittlerweile im Internet zu der Veranstaltung geäußert und sich für "Unannehmlichkeiten" entschuldigt. Er betreibe ein "normales Restaurant" mit Essensgästen. Zudem sei das Haus für eine Großveranstaltung, wie sie offenbar geplant war, nicht geeignet. Aber nicht nur deshalb könne die Veranstaltung im Schreberhaus nun doch nicht stattfinden. Telefonisch beteuert Herberich, er habe weder mit linken noch mit rechten Gruppen etwas zu tun. Er habe das Schreberhaus aber erst im Oktober gepachtet und viel Geld investiert. Herberich: "Als ich wegen der Party gefragt worden bin, habe ich wohl nur die Dollarnoten gesehen."

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Soso, keinen Hinweis, ob die Veranstalter einen Ersatzort suchen?!

Wieso sollten die einen suchen, der Ersatzort ist bereits überall veröffentlicht!