Zeichen für Toleranz: Ausstellung, Theater, Lesungen

Erstveröffentlicht: 
25.01.2011

Langenau. Mit Tatkraft gegen Intoleranz und für Demokratie. Langenauer Schüler zeigen sich und anderen, was der einzelne und die Gesellschaft tun können.

 

"Für die Freiheit eines jeden einzustehen, kann nicht nur Thema der großen Politik sein, sondern wir ganz persönlich müssen jeden Tag daran arbeiten." Das sagte Helga Heilbronner, Leiterin des Robert-Bosch-Gymnasiums in Langenau, anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen". Rassismus, Radikalismus und Intoleranz dürfe kein Raum gelassen werden, betonte die Schulleiterin: "Wir müssen diesen Tendenzen mutig und tatkräftig entgegentreten."

Bürgermeister Wolfgang Mangold stellte den Bezug der Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung zu aktuellen Ereignissen her. "In Tunesien gehen die Menschen für Demokratie auf die Straße und riskieren ihr Leben." Diktatur, wie sie Rechtsextreme auch in Deutschland anstrebten, sei nie eine Lösung. "Sie kommt nur einigen wenigen zugute - den Staats- und Parteiführern." Aus diesem Grund rief Mangold dazu auf, rechtsextremen Tendenzen wachsam zu begegnen: "Jeder einzelne ist gefordert, Nein zu sagen zu Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz, Gewalt und nationalistischer Hetze."

Dass sich die Schülermitverantwortung am Robert-Bosch-Gymnasium ganz besonders engagiert, bestätigte Christine Arbogast von der Friedrich-Ebert-Stiftung. "Ich bin wahnsinnig beeindruckt, was die Schüler hier auf die Beine gestellt haben", erklärte sie. Zur Eröffnung der Ausstellung am Samstag spielten Schul- und Schülerbands, trat das Theaterprojekt auf und war ein großes internationales Buffet vorbereitet worden. Ferner werden zwei Wochen lang Lesungen und weitere Veranstaltungen zum Thema "Toleranz" angeboten. Ein solches Programm sei "nicht selbstverständlich", sagte Christine Arbogast. Seit etwa einem Jahr verleihe die Ebert-Stiftung die Ausstellung "Demokratie stärken . . ." an Gemeinden, Schulen und Vereine: "So viel tolles Programm drum herum habe ich selten erlebt".

Die Ausstellung ist noch bis 4. Februar im Foyer des Langenauer Gymnasiums zu sehen. Es geht um Grundlagen und Formen von Rechtsextremismus und um Möglichkeiten, sich für Demokratie und Menschlichkeit einzusetzen. Öffentliche Führungen werden am Donnerstag, 27. Januar (19 Uhr), am Sonntag, 30. Januar (15 bis 18 Uhr), sowie am Dienstag, 1. Februar (19 bis 21 Uhr), angeboten. Am kommenden Donnerstag wird außerdem um 19 Uhr das schulübergreifende Theaterprojekt unter der Leitung der Theaterpädagogen Marco Pejrolo und Davide di Palo in voller Länge gezeigt. Von 20 Uhr an liest dann der Stuttgarter Autor Wolfgang Schorlau im Pfleghofsaal aus seinem neuesten Krimi "Das München-Komplott". Am Donnerstag und Freitag, 3. und 4. Februar, stellt Manfred Theisen jeweils um 9.15 und um 11 Uhr sein Buch "Die Rotte" vor. Die Lesungen im Pfleghofsaal werden vom Initiativkreis 8. Mai, der Buchhandlung Mahr, der Stadtbücherei und der Volkshochschule veranstaltet.