Sarrazins böse Souffleuse?

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Necla Kelek ist Frauenrechtlerin und hat mit ihren Arbeiten zu Recht auf Probleme (auch) muslimischer Frauen in Deutschland hingewiesen und damit Aufklärungsarbeit geleistet. Die streitbare Autorin, Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin Dr. Necla Kelek wird Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ am Montag vorstellen. Keleks Familie lebte in der Türkei als Angehörige der tscherkessischen Minderheit und wanderte 1966 nach Deutschland aus.


Hat Thilo Sarrazin sich vertan?
"Ich möchte nicht, dass das Land meiner Enkel und Urenkel zu großen Teilen muslimisch ist, dass dort über weite Strecken Türkisch und Arabisch gesprochen wird, die Frauen ein Kopftuch tragen und der Tagesrhythmus vom Ruf der Muezzine bestimmt wird. Wenn ich das erleben will, kann ich eine Urlaubsreise ins Morgenland buchen", schreibt Sozialdemokrat Sarrazin in seinem neuen Buch "Deutschland schafft sich ab".
Keleks Leitthema ist die „islamisch geprägte Parallelgesellschaft  in Deutschland“. Sie lehnt eine Duldung einer nicht-emanzipatorischen Erziehung von Mädchen, aber auch von Jungen, in traditionalistischen islamischen Familien als „falsch verstandene Toleranz“ entschieden ab. Sie war von 1999 bis 2004 Lehrbeauftragte für Migrationssoziologie an der Evangelischen Fachhochschule für Sozialpädagogik in Hamburg.
Hier eine Äußerung Keleks aus einem Interview mit dem ZDF: „Der muslimische Mann muss ständig der Sexualität nachgehen. Er muss sich entleeren, heißt es, und wenn er keine Frau findet, dann eben ein Tier… Das hat sich im Volk durchgesetzt, das ist Konsens.“ – Solche Bemerkungen entspringen sicher keiner Haltung des Pluralismus, der Toleranz oder auch nur des verantwortungsvollen Publizismus‘. Frau Kelek stärkt also eher die Stimme der Islamkritiker in diesem Land und Thilo Sarrazin, weiß genau, wen er zur Präsentation seines Buches wählte.
SPIEGEL-ONLINE zitiert Necla Kelek: "Thilo Sarrazin leistet einen wichtigen Beitrag, indem er uns Muslime auffordert, über unsere Rolle in Deutschland zu reflektieren. Ihm Rassismus vorzuwerfen, ist absurd, denn der Islam ist keine Rasse sondern Kultur und Religion. ... Ich teile Sarrazins Sorge um Deutschland."
Ob denn solche Äußerungen einer Haltung des Pluralismus, der Toleranz oder auch nur des verantwortungsvollen Publizismus‘ entspringen?
Auf der anderen Seite darf nicht vergessen werden, dass es von Seiten der faschistischen MHP ernst zu nehmende Drohungen gegen Kelek gibt.