[LE] No Cops! Mit 5:4 zieht das Spiel auf dem Streetballplatz Connewitz an.

22.08.2017

Im Zuge der Aufarbeitung um ein paar zerbrochene Scheiben rund um die G20 Proteste rückten nicht nur das Werk 2 und Conne Island ins Visier der Kritik. Auch der Anfang August 2014 in Betrieb genommene Streetballplatz mutierte zum Politikum.

 

Bei dem auf dem Platz befindlichen „Antifa Area“ Graffito wurde zum vierten Mal infolge der Text „No Cops“ entfernt. Aktuell ist der Schriftzug zum fünften Mal angebracht. Es steht 5:4. Mitte Juli, kurz nach G-20, erklärte der Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal dazu: "Wir werden das 'No Cops'-Graffito wieder überpinseln. Und wenn es sein muss, wieder und wieder und wieder". Was zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt war:

 

Am 7. Juli kam es rund um G-20 zum rechtswidrigen Einsatz von Gummigeschossen. Wer geschossen hat, ist bislang noch nicht geklärt. Jedenfalls untersuchte das SEK Sachsen das betreffende Haus am Schulterblatt 1. Die Anwendung von Gummigeschossen gilt in Hamburg als nicht zugelassen. Zudem wurden während der Proteste in 67 Fällen Reizstoffe mittels einer sogenannten „Mehrzweckpistole“ auf die DemonstrantInnen verschossen. Mit 22 Einsätzen am häufigsten von der Hundertschaft Sachsen. Die Liste mit Vergehen des rassistischen Trachtenvereins aus Sachsen könnten wir an dieser Stelle beliebig lange fortführen. Ebenso wie die Beispiele an Folgenlosigkeit ihres Auftretens. Deshalb verwundert es auch nicht, dass trotz der verstörenden Bilder von Polizeigewalt die nachweislich 657 beteiligten sächsischen BeamtInnen eine Prämie in Höhe von 500 Euro und einen Tag Sonderurlaub erhielten. 

 

Andererseits sitzen noch gut 30 AktivistInnen der G20-Proteste mittels haltloser Vorwürfe im Knast. So auch der 18-Jährige Fabio V. aus Italien: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/G20-Macht-man-die-Falschen-zum-Suendenbock,gzwanzig280.html 

 

Wir erklären daher, dass wir jede weitere unreflektierte Überpinselungsaktion der Stadt mit zahlreichen, dezentral angebrachten „No Cops“ Botschaften erwidern werden. AktivistInnen sind hiermit dazu aufgerufen sich daran zu beteiligen.