Umgang mit psychischen Stressoren und Traumata

[G20] Repression auf psychischer Ebene
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Die G20-Gipfelstaatenvertreter_Innen sind abgereist, der Gipfel ist vorbei- aber unsere politische Arbeit noch lange nicht. Dazu gehört, gerade nach dem Mist, den die Polizei gebaut hat, sicherlich in den meisten Bezügen auch der Umgang mit Traumata und psychischen Stressbelastungen. Der folgende Artikel soll als Überblick verstanden werden: Was passiert mit mir während einer Stressreaktion? Welche Optionen habe ich und wie können auch meine Vertrauten damit umgehen? Wann ist die Grenze überschritten, dass ich vielleicht doch eine_n Therapeut_In aufsuchen sollte und welche Unterstützungstrukturen gibts sonst?

 

Viele von uns kennen es: Nach oder während oder vor einer Aktion oder Demonstration fühlt mensch sich unwohl, unruhig, kann sich nicht so richtig auf irgendwas konzentrieren und hat allgemein das Gefühl, gerade gefühlstechnisch nicht auf der Höhe zu sein- oder gerade irgendwie gar nicht wirklich was zu empfinden. Oft kommen dazu noch Schlafstörungen, erhöhte Schreckhaftigkeit oder aber Stressreaktionen in eigentlich alltäglichen Situationen wie beim Anblick einer vorbeifahrenden Polizeistreife.

Das ist normal und eigentlich auch richtig so, zumindest nach Maßstäben eures Gehirns, denn ihr seid in oder gerade raus aus einer stressigen, potentiell gefährlichen Situation, die euren Körper zu einer Reaktion zwingt. Die Verarbeitung kann und darf Tage oder sogar Wochen dauern.

 

Wichtig dabei:

1. Verurteilt weder euch noch andere für  angebliche "Schwäche"

Wenn ihr euch oder andere dafür fertig macht, dass sie gerade scheinbar irrational handeln oder eben eine für sie heftige SItuation nicht "mal eben so" wegstecken, ist das nicht nur maximal unsolidarisch, sondern erhöht auch den Stress, der auf der Person oder euch selbst lastet. Grundsätzlich ist es so, dass nicht objektiv beurteilbar ist, wie stressig eine Situation für Körper und Psyche war bzw ist- das halt viel mit bisher gemachten Erfahrungen und daraus resutlierenden Strategien, dem Umfeld und auch der Tagesform und Begleitumständen zu tun.  

Außerdem verhindert der zusätzliche Stress, dass man mit dem Trauma einen Umgang findet- was aber leider nicht bedeutet, dass es auf einmal weg wäre, so funktioniert Verdrängung nicht, sondern nur, dass mensch im schlimmsten Fall beim nächsten Mal gleich ins nächste schliddert- was dann noch mal viel, viel heftigere Auswirkungen auf die Reaktion in der Situation haben kann, weil das Geschehnis an den "verdrängten" Erinnerungen anknüpft.

 

2. Vermeidet Beruhigungsmittel oder Medikation in der Situation

Medikation zur Beruhigung und Affektunterdrückung bringen nicht nur die Körperchemie durcheinander, sie hindern den Körper auch daran, die Reaktion zu zeigen, die das Gehirn ihm als angemessen diktiert. Die Folge ist ein erhöhter Stresspegel, was die Situation subjektiv verschlimmern kann, weil der Körper quasi nicht mehr weiss, was los ist- und so merkwürdig es auch klingt, unser Körper "merkt sich" sowas und wenn mensch das nächste Mal in was vergleichbares kommt, zieht er diese "Erinnerung" hervor und reagiert entsprechend noch unvorhersehbarer.

 

3. Ihr entscheidet, was das Beste für euch ist

Viele Bezugsgruppen bereiten Aktionen und Demos nach, indem über das Erlebte und die Gefühle dabei gesprochen wird. Manchmal tut das gut- manchmal aber auch nicht. Das bedeutet nicht, dass ihr euch besonders inszenieren würdet, indem ihr die Teilnahme an solchen Kreisen verweigert, und auch nicht, dass ihr den Reflektionsprozess der Gruppe stört, sondern nur, dass es für euch gerade nicht gut ist, über diese Situation zu sprechen, weil sie für euch gerade zu akut ist oder ihr für euch erst einmal klar bekommen müsst, was da gerade überhaupt passiert ist- denn oftmals hat mensch nicht damit gerechnet, dass bestimmte Sachen einen so stark treffen und kann es sich nicht erklären.

Für Bezugsmenschen heißt das: Zeigt, dass ihr da seid, wenn ein Gespräch gewünscht ist,aber setzt die Person nicht unter Druck. Und auch: Ihr habt genauso ein Recht darauf, euch aus Situationen rauszuziehen, die ihr nicht mehr tragen könnt. Solidarität kann auch heißen, gemeinsam eine Anlaufstelle zu suchen, die besser in der Lage ist, das Gespräch auszuhalten.


Manchmal sind auch Strategien sinnvoll, die das "Drüber reden" erstmal nach hinten schieben. Damit sollte aus den genannten Gründen keine Verdrängung einhergehen, aber manchmal ist es einfach sinnvoller, sich ein wenig abzulenken, aus der SItuation auch emotional mal rauszukommen (auch, um den Stresspegel runterzufahren) und erstmal was gegen die "Symptome" zu tun: Sei es Sport, Lesen, Musik hören... Alles, was euch aus einer gedanklichen Abwärtsspirale befreit, ist gut und kann helfen, die Auswirkungen zu verringern. 

 

Überlegt euch Präventionen. Auch wenn mensch noch kein Trauma durchlebt hat, aber auch auf jeden Fall danach, ist es sinnvoll, sich sehr bewusst zu machen, was mensch sich vorstellen kann zu machen. Oft ist es nach Stressreaktionen so, dass mensch bestimmte Situationen vermeiden will; das kann mensch (und sollte mensch auch, wenn alleine der Gedanke an die Situation einem "Schweissausbrüche" beschwert), aber es löst das Problem nicht. Sinnvoll ist, sich bewusst zu machen, dass bestimmte Auslöser nicht per se gefährlich sind- dass zB ein Streifenwagen noch kein Anlass zur Beunruhigung sein muss. Dazu kann mensch auch auf den ersten Blick ungewöhnliche Strategien wählen, beispielsweise, indem mensch bewusst Wege wählt, die eine_n an Polizeiwachen vorbeiführt, oder indem mensch auf der nächsten Jobmesse einfach mal am Polizeistand vorbeischaut. Wichtig: Seid realistisch mit euren Limits. Seid ehrlich mit euren Bezügen, wenn was gar nicht geht. Macht euch bewusst, wofür ihr euch in vorgenannte, erstmal unangenehme Situation begebt: Um danach wieder in der Lage zu sein, Situationen anzugehen. Es geht dabei primär darum. dem Gehirn und Körper Sicherheit zurückzugeben, und das geht bei vielen Menschen gut durch Desensibilisierung.

 

Manchmal verschwindet die Angst nicht, sondern wird stärker.

Wenn ihr noch Monate nach dem auslösenden Ereignis Angstattacken, Flashbacks, Albträume oder Schlafstörungen habt, ist es Zeit, sich professionelle Beratung zu holen, denn dann sind die Symptome so stark ausgeprägt, dass es sich nicht mehr um eine reine Stressreaktion handelt, sondern möglicherweise (NICHT zwingend!) eine Postraumatische Belastungsstörung (PTBS) vorliegt: Der Körper kann  mit der Belastung keinen Umgang finden und reagiert mit Ausweichmanövern und einem ständigen Alarmzustand; es fand keine Verarbeitung statt. Auch hier ist es absolut verfehlt, von Schuld zu sprechen. Sowas kann allen passieren und hat nichts mit Schwäche zu tun.

Professionelle Abklärung ist allerdings angeraten. Man muss dann nicht in Therapie, das ist immer noch die ureigene Entscheidung- aber es kann  helfen, neue Wege zu finden, mit der Belastung umzugehen.

Hier, wie bei allen Kontakten mit Psychotherapeut_Innen, gilt: Seid realistisch. Es ist normal, dass einem die Situation unangenehm ist, blöd gesagt, da muss mensch dann durch. Aber das bedeutet nicht, dass ihr euch zwingen müsst, mit eine_r_m Therapeut_In zusammenzuarbeiten, die ihr nicht mögt und der oder deren Kompetenz ihr nicht vertraut.

Wichtig: Eine PTBS ist äußerst selten und nur eine Möglichkeit von vielen und mensch muss davor keine Angst haben.

Aber, wie beim Thema Prävention angesprochen: Es ist wichtig, dass mensch sich bewusst macht, was mensch will und wo mensch Limits hat, die mensch (noch) nicht überschreiten mag. Es gibt unglaublich viele unterschiedliche Aktion(sform)en und jede braucht Menschen, die sie machen können und wollen.

Das bedeutet nicht, im Vorhinein zu dem Schluss zu kommen, es gleich ganz zu lassen mit dem Widerstand, aber eben halt schon, Situationen für sich im Blick zu haben, zu unterscheiden zwischen Unwohlsein und akutem "STOPP, WEG!" und allgemein grundsätzlich nur mit Leuten loszuziehen, die mensch wenigstens ein wenig kennt und mit denen mensch beim Thema Aktionslevel nicht meilenweit auseinander liegt.

 

Welche Anlaufstellen gibt es?

In den meisten Gegenden gibt es Out-of-Action-Teams. Das Gute daran ist, dass sie selber aus Politzusammenhängen kommen und dementsprechend eine verhältnismässig offene Kommunikation über Erlebtes möglich ist. Meist läuft der Kontakt so, dass es eine Adresse gibt, die mensch anschreiben kann, um grob zu umreissen, worums geht, einen Termin und Ort auszumachen und sich dann ein- bis mehrmals zu treffen, um sich aussprechen zu können.

Außerdem findet sich auf deren Seiten auch oft hilfreiches Infomaterial.

 

Weitere gute Artikel hier auf indy (auch die Kommentare sind teils sehr brauchbar):

-> Artikel zur psychischen Repression bei G20

-> Artikel vom OoA nach dem Gipfel in Strasbourg

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Gibt es den Beitrag schon auf englisch?

leider noch nicht. kannst du ihn vielleicht übersetzen und ihn dann hier hochladen?

Dealing with psychological stressors and traumas.


The respresentatives of the G20 summit states hav e departed, the summit is over. But our political task is far from it. Part of this task, in view of the blunders committed by police, is the proper way of handling traumatic and psychologically stressful situations. The following article aims at providing a general overview: What happens with me during a situation of stress? What are my options and how can friends and family handle the situation? When is the line crossed in such a way that is advisable to see a counseller and what other nets of support exist?

Many of us are familiar with this: After, during and before an action or demonstration one may feel unwell, restless, unable to concentrate and have a sensation of being emotionally unfit , or of not really feeling anything at all. You might experience sleeplessness, a certain „jumpiness“ or show stressful responses to everyday situations such as seeing a police patrol pass by. This is normal and, by your brain's standards, should in fact be that way, considering that you are in the middle of or have just come out of a stressful, potentially dangerous situation forcing your body to react. It is possible and allowed for this processing do take days are even weeks.

 

What's important:

  1. Do not pass judgement on supposed „weakness“ in yourselves or others.

 

If you harass yourselves or others over what seems to be irrational behavior or over an inability to effortlessly cope with an intense situation, this isn't just extreme lack of solidarity but also heightens the stress weighing on you or the other person. Generally speaking, there is no objective way of assessing how stressful any event might be for body and mind. This has a lot to do with past personal experiences and derived coping strategies, with the envirnoment, momentary frame of mind and accompanying circumstances.

Also, this additional stress might prevent us from finding ways of coping with trauma, which won't make the trauma go away - repression does not work that way – but might make us slide right into the next one on another occasion, impacting us even stronger since the event builds on the „repressed“ memories.

 

  1. Avoid sedatives and medication in generall during the situation.

 

Medication for sedation or repression of emotion does not only mess up your body chemistry, it also prevents your body from showing the appropriate reaction as dictated by your brain. As a consequence there is a heightened level of stress which may subjectively worsen the situation as youre body virtually doesn't know what's going on and – as strange as it sounds – our body „memorizes“ this and when you're caught in the same situation again, it digs out this „memory“ and reacts in an even more unpredictable way.

 

  1. You decide what's best for you.

 

Many Caregivers will provide guidance in the aftermath of actions and demonstratons by discussing the experiences and the feelings involved. Sometimes this does you some good and sometimes it does not. For you to reject participation in these circles does not mean that you are making a scene and calling for attention, nor does it mean that you are disturbing the reflective process of the group: it only means that at this moment it might not be good for you to talk about it, either because you feel it's too acute an event or you might be better able to get along on your own. You may even need to come to terms with what just happened, because sometimes it is unexpected and inexplicable that certain events affect us in the way they do.

This means for caregivers that they should show their presence in case that talking is desired but that they not put pressure on people. Also cargivers, you as well have a right to extract yourselves from situations you can't shoulder. Solidarity can also mean to join efforts in finding a contact point that might be better able to have that conversation.

 

Sometimes strategies might be useful where „talking about it“ is postponed for the time being. For the reasons mentioned this should not involve repressing emotions, but sometimes it just makes more sense to distract yourself a bit and get out of the setting emotionally (also to reduce stress levels) and tackle the symptons by sports, reading or music …. everything that frees you from a downward thinking-spiral is good and may help you reduce impact.

 

Come up with prevention measures.

 

Even if you have not experienced traumas, but definitely if you have, it is useful to reflect on what things you can imagine yourself doing. Often after stress reactions you tend to want to avoid certain things and situations, this you can do and should do if the mere thought of an event produces an attack of sweating, but this does not solve the problem. It is sensible to bear in mind that certain triggers are not dangerous in themselves and that, say, a police patrol car is no cause for worry. You can also opt for seemingly unusual strategies such as consciously walking past places where you know are police patrols, or by stopping at a police booth during the next job fair. Important: Remind yourselves of what purpose it serves to get yourselves into predetermined, unpleasant situations. This is primarily about giving back a sense of secuirty to your brain and body, this for many people works well by desensitization.

 

Sometimes fear will not disappear but grow stronger.


If you still experience panic attacks, flashbacks, nightmares or sleeping problems months after the triggering event, it is time to seek professional help. In this case symptoms are so pronounced that you are not dealing with a mere stress reaction but possibly (not necessarily) with posttraumatic stress disorder (PTSD): The body cannot find ways of coping and reacts with evasion strategies and a perpetual state of alert, emotional processing has not taken place. Here as well it's utterly unappropriate to speak of guilt. This may happen to all and has nothing to do with weakness. .

A professional check-up is highly advisable. Entering into therapy as a consequence is not a must as it is your decision, but it may help in finding ways to cope with the emotional burden.


Important: Suffering from PTSD is extremely rare and only one of the possibilities, one need not be afraid of it.

As addressed under the „prevention“ section: It is important to become aware of what one wants and where the limits are that one does not want to cross. There are incredibly many different forms of action and each one requires people that can and want to do thehm.

This should not mean in advance coming to the conclusion f stopping all resistance entirely, but it does mean you should keep an eye on your involvment with the situations and to distinguish between slight qualms and „GET OUT OF HERE“. It's important to head out with people you know at least a bit and are not miles apart with in terms of level of action.

What contact points are there?

 

In most areas there are out-of-action teams.The good thing here is that these have a background of political activism and that therefore a fairly open exchange about experiences is possible. Most of the time contact is initiated by you finding the address and roughly layng out to them in writing what the issue is, and setting up a time and place for a one-off or a series of meetings for a heart-to-heart.

 

Also there is useful info material on their sites.

Dieser Artikel enthält für mich gute und auf meine persönliche Situation anwendbare Ansätze, die mir bislang in der out-of-action- Arbeit fehlten.

Ich selbst bin mit hoher Wahrscheinlichkeit (nicht diagnostiziert, da ich im Alltag eher Nachteile als Vorteile dadurch hätte) Asperger-Autist.

Nach stressigen Situationen, die für mich auch gänzlich ohne Polizeigewalt schon bei Demos entstehen, wo ich zwischen 2 Lautis., die gleichstark hörbar sind, zum Laufen komme und vielerlei Gesprächsfetzen um mich herum sind, muss ich mich erstmal zurückziehen, um dann (!), also Minuten oder Stunden später und nicht spontan am Demoende,  unmittelbar mit den MitstreiterInnen, zu entscheiden, ob mensch noch was essen geht oder was am Abend so los ist. Spontane Bezugsgruppenfindung ist für mich eh nicht drin.

Umso mehr gilt das bei stressigen Demos. Im besseren Fall komme ich einen "Hyper-Focus"  (der sich noch nicht mal schlecht anfühlten muss) beim Transparent-Tragen oder in Reihe/Kette laufen. Ich achte nur darauf und möchte nichts von Alltagsdingen wissen.  Das geht dann noch eihige Zeit, doch irgendwann muss dann raus aus der Situation und gezielt runterfahren. Im schlechteren Fall neige ich zu Fluchtreaktionen mit allenfalls noch knapper Vwrabschiedung von der Bezugsgruppe. Die MitstreiterInnen wissen darum; insofern kein Thema. Wenn sowas gar nicht zum Aktionsbild passt, bin ich halt nicht mit dabei.

Bei "out of action"-Ansätzen war mir bislang öfters negativ eine Haltung aufgefallen, dass verletzte/traumatisierte MitstreiterInnen auf keinen Fall alleine gelassen werden dürften.... Und was ist, wenn sie es wollen, weil sie es brauchen ? Bei einem "overload" will ich nicht "betuttelt" oder mit ungewollten emotionalen Zuwendungen bedacht werden.  Ich muss vor allem Distanz zum Geschehenen herstellen.... und das heißt für mich trotz aller ideologischer Klarheit psychisch und vor allem physisch zu beiden Seiten: Ich will dann aus der sozialen Situation heraus. Das ist einer von mehreren Gründen, weshalb ich nicht auf Camps gehe, sondern Zimmer  ein in billigen Hotels buche oder im Einzelfall bei GenossInnen im Gästezimmer unterkommen könnte. Das  hat nix mit Luxusbedürfnissen zu tun.

An dem jetzigen Text finde ich gut, dass betont wird, dass nicht alle von traumatischen Erlebsissen Betroffene gleich reden wollen und nicht dazu gedrängt werden sollten... und auch, dass eine gewisse emotionale Distanz in der Stresssituation "normal" ist.

Was für neurologisch typische Menschen dann gilt, ist für Menschen in autistischen Spektrum leider oft Alltags-Überlebensmodus. Es ist ein Kompensationsversuch, unverständliches handhabbar und durch Distanz begreifbar und somit ggf.  bekämpfbar zu machen. "Wandelt Angst in Wut" oder "Wut in Widerstnd" dagegen und ähnliche emotoionale Ansätze/Ansprüche  dagegen überfordern mich oft.

Wo ich mir unsicher bin ist Eure kritische Haltung zu Beruhigungsmitteln/Psychopharmaka, weil die normale Stressabbaufunktionen des Gehirns blockieren würden. Was ist denn nun aber, wenn mensch nnicht neurologisch typisch ist ? Wenn damit darauf eingewirkt wird, dass verbrauchte Botenstoffe nicht immer wieder neu aufgenommen werden; ergo Grübeln und irrrationale Ängste weniger werden, kann das doch auch gut sein. Das müssen Betroffenene aber für sich selbst entscheiden niemals vom Rettungsdienst "übergeholfen bekommen", finde ich.

Ein weiterer interessanter  Punkt ist die von Euch angesprochene "Soft-Konfrontationstherapie" in Bezug auf ungefährliche (!) Alltagssituationen, nicht vor jeder Bullenstreife Panik zu bekommen.  Ja, von der überzogenen Vigilanz (Konzentration auf kleine Abweichungen vom Gegebenen)  im permanenten Stress, (also  ständig gucken, ob sie in den nächsten Sekunden angreifen wollen , oder ob ein Auto ein Ziviwagen ist oder nicht) muss mensch wieder runter kommen. Die meisten spontanen Polizeibegegnungen  im Alltag haben nicht mit einem selbst zu tun. Andererseits hat erhöhte Wachsamkeit/Detailerkennung für Aspies aber auch Kompensationcharakter, weil sie (also auch ich) Emtionen und damit verdecke Absichten schlecht aus den Gesichtern von Menschen erkennen können. In gewissem Rahmen (!) kann das auch politisch nützlich sein.

Insofern würde ich mich freuen, wenn Eure Diskussion in Richtung "Naurodiversität" weiterentwickelt werden könnte. Menschen sind verschieden, aber dennoch zum Aufbau solidarischer Strukturen fähig !

 

 

 

Guter und vor allem wichtiger Artikel

Guter Artikel!

Ich finde auf der Seite hier zwar aktielle Meldungen, verschiedene Berichte usw., aber keine Übersicht mit wichtigen allgemeinen Themen (so wie diesen Artikel hier) die man sich ansehen kann.

 

Teilweise scheinen die Inhalte hier aber auch nicht mehr geupdated zu werden oder sind recht alt.

Gibt es andere Seiten mit besseren Informaionen?

Inzwischen hat das Amtsgericht Hamburg in 51 Fällen Untersuchungshaft angeordnet. Bei den Festgenommenen handelt es sich überwiegend um Männer, die jünger als 30 Jahre sind. Neben zahlreichen Deutschen befinden sich auch Staatsbürger aus Frankreich, Italien, Spanien, Russland, den Niederlanden, der Schweiz und Österreich in Haft. Weiter Haftbefehle werden noch folgen, sagt die Staatsanwaltschaft Hamburg.