[PLÖ] Offener Brief zur AfD Wahlkampfveranstaltung am 29.04. im Heikendorfer Sportheim

Nein zur AfD! Nein zum Rechtpopulisten!

Am 29.04.2017 soll im Heikendorfer Sportheim (Neuheikendorfer Weg 14, 24226 Heikendorf) um 19 Uhr eine AfD-Wahlkampfveranstaltung mit der Vorsitzenden Beatrix von Storch und der neuen Spitzenkandidatin Alice Weidel stattfinden.

Den Verantwortlichen wurde folgender Brief zugeschickt, um über ihre Gäste zu informieren.

 

Sehr geehrte Verantwortliche des Heikendorfer Sportheims,

 

am Samstag, den 29.04.2017, um 19 Uhr lädt die Alternative für Deutschland (AfD) zu einer Wahlkampf-Veranstaltung mit der Vorsitzenden Beatrix von Storch und der neuen Spitzenkandidatin Alice Weidel in Ihre Räumen ein.

 

Die AfD ist aber nicht irgendeine Partei. Schon seit ihrer Gründung 2013 ist die AfD nicht nur wirtschaftsliberal, sondern kann auch dem rechtspopulistischen Spektrum zugeordnet werden. Nach dem monatelangen innerparteilichen Machtkampf 2015 folgte der eindeutige Rechtsruck: Von dort an steht die Partei offen Seite an Seite mit rechtsradikalen Kräften wie der PEGIDA-Bewegung. Auch „von der NPD unterscheiden wir uns vornehmlich durch unser bürgerliches Unterstützerumfeld, nicht so sehr durch Inhalte“, heißt es aus den eigenen Reihen. Ganz zu schweigen von Björn Höcke, dem Thüringer AfD-Landesvorsitzenden, der in völkisch-nationalistischer Manier eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ fordert: „Wir Deutschen […] sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“

 

Die AfD spricht sich explizit gegen Migrant_innen und Flüchtende aus. Parteivorsitzende Frauke Petry fordert sogar den Schusswaffengebrauch gegen Flüchtlinge an Europas Außengrenzen, um damit zu verhindern, dass diese nach Deutschland kommen. Auch AfD-Vizechef Alexander Gauland ist für die Schließung der Grenzen: „Wir müssen die Grenzen dicht machen und dann die grausamen Bilder aushalten.“ Mit der Schlagwortpolitik rund um „Überfremdung“, „Asylmissbrauch“ und „Parallelgesellschaft“ schafft es die AfD, Ängste zu erzeugen. Die selbst erarbeiteten Existenzen stünden auf dem Spiel, das deutsche Sozialsystem würde „geplündert“ werden und dann zusammenbrechen. Der Preis für diese rassistische Panikmache sind letztlich Menschenleben!

 

Darüber hinaus steht die AfD für weitere Kürzungen und Abschaffungen von Sozialleistungen und würde damit sogar große Teile der eigenen Wählerschaft in den finanziellen Ruin treiben. Doch solange Arme immer ärmer und Reiche immer reicher werden, ist der AfD alles recht!

 

Mit dem Bild der „Familie als Keimzelle der Nation“ hat die Alternative für Deutschland nicht nur ein extrem rückständiges Familienbild, sie ist außerdem homophob und möchte das Recht auf Abtreibung per Volksentscheid abschaffen. Frauen würde, wenn es nach der AfD ginge, sogar komplett das Recht auf Selbstbestimmung abgesprochen werden. Hier spiegelt sich die äußerst sexistische Haltung der AfD wider!

 

Wir halten es nicht nur für falsch, sondern auch für schlichtweg gefährlich, menschenfeindlichen und rassistischen Parteien eine Bühne zu bieten. Das ist keine aufklärerische und demokratische Auseinandersetzung mit rechten Positionen, sondern legitimiert den vermeidlich salonfähigen Charakter selbiger. Die Verstrickungen zwischen AfD, Pegida und ganz offensichtlichen Neo-Nazis wie den ,,Identitären“ sind längst offen gelegt und mit ein wenig Recherche einsehbar (vgl. Dokumentation „Das braune Netzwerk“, ausgestrahlt im WDR). Positionen, die die Würde und Gleichwertigkeit eines jeden Menschen in Abrede stellen, bedürfen aus unserer Sicht keinerlei Diskussion. Mehr noch gehören alle Unternehmungen eine Gesellschaft zu faschisieren, Minderheiten zu diskriminieren und tödliche Abschottungspolitik zu betreiben, angegriffen.

 

Jedes AFD-Mitglied und jeder Kreisverband trägt Verantwortung als geistige/r Brandstifter/in, indem die rassistischen und nationalistischen Denkmuster, die er/sie verbreitet, den Nährboden und Rückhalt für Angriffe auf Menschen bieten. Es brennen in diesen Tagen wieder Geflüchtetenunterkünfte in Deutschland. Darum ist es wichtig Haltung zu bewahren. Zeigen Sie, dass die AfD bei Ihnen nicht erwünscht ist und stellen Nationalisten und Rassisten keine Räume zur Verfügung!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Da macht ein Fussballverein sich ja sehr beliebt. Blutgrätsche für Heikendorf und Samstag sportlich zum Sportheim!

"Die Veranstaltung am 29.4. im Sportheim ist abgesagt.

 

Die Erfüllung unserer sozialen Verpflichtung in der Gemeinde Heikendorf ist für uns oberstes Gebot.

Die Integration von Flüchtlingen ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.

Wir stehen für Solidarität und Menschenwürde.

 

Der Vorstand

Heikendorfer Sportverein"