Kreuz-Streit in Marbach: Jetzt will die Antifa kurzen Prozess machen

Erstveröffentlicht: 
13.03.2017

Weitere Kreuze in Erfurt-Marbach auf Grundstück neben geplante Moschee gestellt // Antifa will "KKK-Kreuze" fällen und ruft zur Demonstration auf

 

Es werden immer mehr. Erst war es nur ein Kreuz auf dem Nachbargrundstück neben dem Baugrund der geplanten Moschee in Erfurt, inzwischen sollen es bis zu zehn Stück sein. Am Sonntag sprach Marbachs Ortsteilbürgermeisterin Kathrin Böhlke (parteilos) noch von sieben Kreuzen. Zwischenzeitlich wurden die Kreuze immer wieder gefällt. Jetzt hat sich die Antifa angekündigt. Sie ruft zu einer Demonstration auf und will selbst die Axt anlegen.

 

Die Demonstration soll am Mittwoch, 22. März, um 17 Uhr am Parkplatz hinter dem Universitätsgelände an der Schwarzburger Straße starten. Die Antifaschistische Koordination Erfurt kündigt an: "Antirassismus und Antifaschismus bleiben Handarbeit – wir bringen das KKK-Kreuz zu Fall." Für sie ist es ein Symbol des Klu-Klux-Klans. Eines der Markenzeichen der rassistischen Vereinigung ist ein brennendes Holzkreuz. Auf ihrem Aufruf sind Motorsäge, Axt, Sägen und weitere Werkzeuge zu sehen. 

 

Marbachs Bürgermeisterin warnt vor Eskalation im Kreuz-Streit


Marbachs Ortsteilbürgermeisterin warnt davor, die Proteste gegen den geplanten Moscheebau eskalieren zu lassen. Alle sollten ihren Protest friedlich ausleben, sagte Böhlke am Sonntag auf Anfrage. "Mein Job ist es, alle friedlich durch das schwierige Thema zu führen." Nach ihren Angaben stehen mittlerweile sieben Holzkreuze als Protest gegen die Baupläne der muslimischen Ahmadiyya-Gemeinde. Sie sind neben der als Baugrund vorgesehenen Fläche errichtet und wurden in den vergangenen Tagen mindestens zweimal umgestoßen.

 

Viele Einwohner Marbachs sähen die Pläne nach wie vor kritisch, sagte Böhlke. "Die Marbacher dürften aber nicht wegen ihrer Position verurteilt oder in eine Richtung gesteckt werden", forderte sie. Die Stadt hatte eine Bauvoranfrage der muslimischen Gemeinde positiv beschieden. Böhlke sagte, sie hoffe, dass die muslimische Gemeinde ihr Bauprojekt im Ortsteilrat vorstelle, bevor der Bauantrag eingereicht werde.