Zahl der Sozialwohnungen stark gesunken

Erstveröffentlicht: 
22.02.2017

Die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland ist stark gesunken. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Neubauten lag 2009 bei 15 Prozent - 2014 aber nur noch bei sechs Prozent. Das geht aus Angaben der Bundesregierung hervor.


In Deutschland gibt es immer weniger Sozialwohnungen. Wie aus einer Übersicht der Bundesregierung hervorgeht, ist die Zahl der mietgebundenen Wohnungen in fast allen Bundesländern rückläufig. Seit die Verantwortung für den sozialen Wohnungsbau 2007 ganz an die Länder überging, sei zudem der Anteil des geförderten Neubaus von Wohnungen stark gesunken, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei.

 

2009 machte der soziale Wohnungsbau noch 15 Prozent der Neubauten aus, 2013 und 2014 nur noch rund sechs Prozent. Anfang der 1990-er Jahre gab es nach damaliger Schätzung der Regierung in Deutschland rund drei Millionen Sozialwohnungen, 2013 waren es nur noch halb so viele, nämlich 1,48 Millionen. Seit 2013 ging die Zahl der Sozialwohnungen um mehr als 150.000 zurück.

 

Angebot für Geringverdiener

 

Sozialwohnungen werden in Deutschland in der Regel von kommunalen Wohnungsunternehmen, Genossenschaften oder privaten Investoren gebaut. Diese bekommen gute Darlehensbedingungen oder einen Zuschuss. Dafür sind die Wohnungen dann mietpreisgebunden, also relativ günstig. Sie dürfen nur an einen bestimmten Personenkreis vermietet werden, etwa Geringverdiener.

 

Einige Länder haben in den vergangenen Jahren für viele neue Sozialwohnungen Geld ausgegeben. Allerdings fielen fast überall noch mehr Wohnungen aus der Mietpreisbindung heraus, weil zum Beispiel der Bauherr seinen geförderten Kredit abgezahlt hat.