Brandanschlag auf Justizzentrum – Mantrailer-Hunde suchen nach Spuren

Hintertür des Landgerichts in der Willy-Lohmann-StraßeFoto: Steffen Brachert
Erstveröffentlicht: 
19.01.2017

Dessau - Nach dem Brandanschlag auf das Justizzentrum in der Nacht zum Donnerstag hat rund um die Willy-Lohmann-Straße eine umfangreiche Spurensicherung begonnen: Die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes ist vor Ort und macht auch Fotos mit 360-Grad-Kameras. Fährtenhunde und Mantrailer-Hunde suchen derzeit nach Spuren zwischen den drei Tatorten. In den nächsten Stunden sollen Beamte des Bereitschaftspolizei noch einmal das gesamte Umfeld durchkämmen.

In der Nacht hatten unbekannte Täter gegen 1 Uhr an insgesamt vier Stellen Feuer gelegt -  an zwei Hintertüren des Landgerichts, der Vordertür das Amtsgericht und der Eingangstür zur Staatsanwaltschaft. Alle Türen sind nicht mehr nutzbar. Teilweise ist das Sicherheitsglas zerplatzt, auch Türrahmen sind durch die Hitze zerstört worden. Im Landgericht sind auch Treppenhäuser und Flure verraucht. Alle Verhandlungen haben am Donnerstag aber wie geplant stattgefunden.

Die Feuerwehr hatte die Brände in der Nacht schnell im Griff. Der Einsatzleiter erklärte, dass "die Verwendung von Brandbeschleunigern ersichtlich war". Die Polizei machte dazu noch keine Angaben. Den Gesamschaden schätzte die Feuerwehr  auf 16.000 Euro.

„Wir haben umfangreiche Ermittlungen zur Sicherung der Spuren und zur Klärung der Brandursache aufgenommen“, sagte Maik Strömer, Sprecher der Polizeidirektion Ost.

Das mögliche Motiv der Tat ist bislang unklar. Ermittelt wird in alle Richtungen. Polizei und Staatsanwaltschaft haben einen Zeugenaufruf gestartet. Wer zwischen 0.30 Uhr und 1.30 Uhr etwas im Bereich Willy-Lohmann-Straße, Mariannenstraße und Ruststraße gemacht hat, soll sich unter (XXX) YYY bei der Polizeidirektion in Dessau melden.  (mz/sb)