Kurz vor der überregionalen Demonstration "gegen Lohnarbeit und Kapitalismus" in Frankfurt haben die VeranstalterInnen der Demonstration das Konzept der Demonstration noch einmal bekräftigt. Von der Polizei kommen widersprüchlich Signale.
Laut
 seinem Konzept will das aus mehreren linken Gruppen bestehende Bündnis 
einen "offenen und informativen Charakter" der Demonstration. Zugleich 
kündigt es jedoch auch an, einen "Wanderkessel", wie es ihn bei vielen 
linken Demos der letzten Zeit in  Frankfurt gegeben habe, nicht 
hinzunehmen. Die Einkesselung von Demonstrationen durch die Polizei 
diene "allein der Kriminalisierung außerparlamentarischen Protests". 
 
Beim
 Kooperationsgespräch zwischen
 AnmelderInnen, Polizei und Ordnugsamt hatten die Behörden zugesagt, 
"zunächst" von einem Spalier abzusehen. Bei dem Gespräch waren auch zwei
 AnwältInnen des linken Bündnisses zugegen.
In einer Pressemitteilung
 von Freitag hatte der Frankfurter Polizeipräsident zudem behauptet, ihm
 wäre es ohnehin am liebsten, wenn die Polizei "nur den Vekehr regeln" 
müsse. Gleichzeitig bestehe man aber auf einem "gesetzeskonformen 
Verlauf" der Demonstration - Was immer das auch heißen mag.
Pm 
der Polizei:
http://fr-online.de/frankfurt_und_hessen/polizeimeldungen/polizeimeldung...
 
Christian
 Linden, ein Sprecher des Bündnisses eklärte zu der Ankündigung der 
Polizei: "Wir sind  nach den jüngsten Erfahrungen skeptisch und werden 
das Verhalten der Polizei genau
 beobachten. Sollte sie ihre Zusage brechen, werden wir dagegen nach wie
 vor mit allen rechtlichen und kreativen Mitteln vorgehen. Wir wollen 
Inhalte vermitteln und das ist unmöglich, wenn Transparente von einem 
Spalier aus behelmten Polizisten verdeckt werden. Das 
Demonstrationsrecht muss aber selbstverständlich auch für 
gesellschaftskritische Demonstrationen gelten".
 
Kritik an 
Lohnarbeit und Leistungswahn
Zum Anliegen der Demonstration erklärte 
der Sprecher: "Aufgrund des Produktivitätsfortschritts ist eigentlich 
immer weniger Aufwand notwendig um die menschlichen Bedürfnisse zu 
befriedigen. Da die Lohnarbeit aber im Kapitalismus die einzige Quelle 
von Profit ist, presst der Staat die Menschen mit Hartz IV zu immer 
mieseren Bedingungen in Lohnarbeit. Dagegen wollen wir deutlich machen: 
Kapitalismus und Lohnarbeit sind längst überflüssig und gehören durch 
eine kollektive Organisation der  gesellschaftlichen Produktion und
 Arbeitsteilung überwunden."
Zu dem wollen die linken Gruppen mit
 der Demonstration auch ihren Widerstand gegen die "aktuelle 
Arbeitshetze von der FDP bis zur SPD" zeigen. Linden: "Es ist 
menschenverachtend, die Menschen mit Leiharbeit und ähnlichen Maßnahmen 
unbedingt zur Lohnarbeit zwingen zu wollen und sie durch Mittelkürzungen
 in ihrer Existenz zu bedrohen. Ohne Kapitalismus müssten alle Menschen 
heute viel weniger arbeiten und könnten trotzdem besser leben". Gegen 
das "aktuelle Arbeitsregime" helfe kein "Co-Management", wie es die 
DGB-Gewerkschaften regelmäßig am 1. Mai zelebrierten, sondern nur 
"Selbstorganisation und kollektive Gegenwehr gegen die Zumutungen von 
Staat und Kapital".  
Höhepunkt der Kampagne
Die Demonstration
 stellt den vorläufigen Höhepunkt der Kampagne des sozialrevolutionären 
und antinationalen Krisenbündnis Frankfurt dar, die unter dem Motto 
"3,2,1 ... uns! Kapitalismus abschaffen!"
 Selbstorganisation und kollektive Aneignung in der kapitalistischen 
Krise fördern will. Im Rahmen der Kampagne gab es bereits zahlreiche 
Demonstrationen und Veranstaltungen, z.B. gegen die rassistische 
Ermittlungsgruppe "AG Wohlfahrt" in Offenbach, für kostenlosen 
Nahverkehr, gegen die autoritäre Hochschule und gegen Leiharbeit.
Links
 zu Aktionen:
- gegen Leiharbeit:
http://www.leiharbeit-abschaffen.de/index.php?we_objectID=54
-
 gegen die autoritäre Hochschule:
http://de.indymedia.org/2009/12/267986.shtml
-
 gegen die Ag-Wohlfahrt:
http://de.indymedia.org/2010/02/274466.shtml
-Für
 Freies Fahren:
http://de.indymedia.org/2010/04/277182.shtml
 
Zur
 Demonstration am 30.4. mobilisieren auch bundesweit verschiedene linke 
Gruppen, darunter  das linksradikale ...ums Ganze-Bündnis, das unter dem
 Motto: "Staat. Nation. Kapital. Scheiße. Keinen Finger krumm für diese 
Gesellschaft!" ebenfalls
 zur Demonstration aufruft.
Den Aufruf und das Konzept der 
Demonstration, sowie weitere Informationen finden sich unter der 
Internetadresse krise.blogsport.de
 
Auf der Internetseite 
www.umsganze.de findet sich zudem der Aufruf des bundesweiten Bündnisses
 sowie das Mobilisierungsvideo.
 
Aufrufe zur Demonstration gibt 
es zudem vom Protestplenum der Uni Frankfurt 
(http://bildungsstreik-ffm.de/cms/?p=381) und dem 
Künstlerzusammenschluss  Free Class FFM 
(http://freeclassfrankfurt.wordpress.com/).


