[FR] Einladung zum Planungstreffen für das social center 4 all

Logo: Großes Rasthaus jetzt!

Seit Herbst 2015 besteht in Freiburg eine Initiative zur Gründung eines soziopolitischen Zentrums für Gelüchtete und Nicht-Geflüchtete. Bisher haben wir uns um die Übernahme des leerstehenden DGB (Deutscher Gewerschaftsbund) Hauses in der Hebelstraße bemüht und – leider vergeblich – viele Verhandlungen geführt. Mit der definitiven Absage des DGB aufgrund einer bevorzugten kommerziellen Nutzung wollen wir uns nun neu orientieren. Um in Zukunft erfolgreich sein zu können wünschen wir uns sehr, dass die Initiative weiter wächst und möchten Euch zu unserem nächsten Treffen einladen!

 

Auch wenn in den letzten Jahren viel Engagement, Solidarität und karitative Hilfe für Geflüchtete entstand, bleibt die Situation für die Betroffenen in vielerlei Hinsicht schwierig und prekär. Im Alltag haben Geflüchtete kaum Möglichkeiten, als selbstbestimmte Individuen ernst genommen zu werden und in Erscheinung zu treten. Flüchtlinge werden oft in Sammellagern untergebracht, was Ausgrenzung, Enge und Isolation bedeutet. Innerhalb der Unterkünfte fehlt es am Nötigsten: Keine Privatsphäre, keine Rückzugsräume, keine Infrastruktur um sich zu organisieren und zu informieren, teils keine Möglichkeiten um selbst zu kochen.

 

Im Bewusstsein dieser Probleme haben sich zuletzt in mehreren deutschen Städten Initiativen für sogenannte „Soziale Zentren für alle“ gegründet. Es geht ihnen darum, Orte zu schaffen, in denen sich Geflüchtete und Nicht-Geflüchtete begegnen können und die Möglichkeit haben, gemeinsam initiativ zu werden. Es sollen Orte sein, an denen Geflüchtete nicht bloß als Objekte staatlicher Verwaltung vorkommen, sondern als selbstbestimme Individuen; Orte also, an denen Geflüchtete und Nicht-Geflüchtete unbürokratisch Solidarität praktizieren können.

 

In Freiburg gibt es mit dem Rasthaus bereits einen kleinen Ort, an dem Deutschkurse, Rechts- und medizinische Beratung für Menschen mit und ohne Fluchterfahrung stattfinden können. Dieser platzt derzeit jedoch aus allen Nähten. In Göttingen besteht seit dem 5. November 2015 ein Soziales Zentrum in einem ehemaligen DGB-Haus. Auch in Frankfurt haben Gruppen, darunter Project Shelter, erfolgreich um Räumlichkeiten gekämpft.

 

Weiterhin verfolgen wir in Freiburg das gleiche Ziel: ein fester Ort für solidarische Praxis. Wie und wo ein solcher Ort geschaffen werden soll, wird Hauptgegenstand unseres Treffens sein. Wir freuen uns über neue Gesichter und Mitstreiter_innen.

 

1. November // 19 Uhr // Café in der Fabrik (Habsburgerstr. 9)