Linker Club spricht Klartext über Probleme mit Flüchtlingen

Erstveröffentlicht: 
11.10.2016

Leipzig - Am vergangenen Wochenende musste die Polizei mal wieder im "Conne Island" in Connewitz anrücken. Dort hätte es eine Auseinandersetzung zwischen Gästen und Security gegeben.

 

Als die Beamten eintrafen, hielten sich vor dem Club ein Libyer und ein Marokkaner auf. "Einer der beiden war stark aggressiv und beschimpfte das Einlasspersonal als rassistisch", erklärte ein Polizeisprecher. Der Grund dafür war unklar. Offenbar durften sie aber nicht in den Club hinein.

 

Nach und nach meldeten sich fünf Gäste bei den Polizisten, die angetanzt und bestohlen worden waren. Dabei verschwanden unter anderem ein Rucksack und ein Handy. Die Polizei ermittelt jetzt gegen die beiden Nordafrikaner. 

 

In dem linksalternativen Club war dieser Vorfall aus der Polizeimeldung kein Einzelfall. Seit Monaten haben sie massive Probleme mit Flüchtlingen und Ausländern, die sich auf den Partys und Veranstaltungen nicht zu benehmen wissen.

 

Deshalb gingen die Verantwortlichen jetzt an die Öffentlichkeit, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Probleme mit der Integration von Flüchtlingen vielschichtiger sind, als von vielen Linken angenommen und "dass mit dem Tragen eines „Refugees Welcome“-Beutels eben nicht automatisch alle Probleme und Konflikte gelöst sind."

 

Nach Beginn der Flüchtlingskrise wurden von dem Club Initiativen ins Leben gerufen, um den Geflüchteten bei der Ankunft in Deutschland behilflich zu sein. Die Flüchtlinge bekamen für 50 Cent Einlass zu den Veranstaltungen, es wurden Deutschkurse und andere Hilfen angeboten.

 

Doch nach und nach stellte sich Ernüchterung ein: "Gemeinsam zu feiern und im Zuge dessen wie von selbst eine Integration junger Geflüchteter im Conne Island zu erreichen, stellte sich als recht naiver Plan heraus."

 

Zum Ärger der Veranstalter kam es immer wieder zu Zwischenfällen, bei denen Frauen sexuell belästigt oder angegriffen wurden. Für einen Club wie das "Conne Island" ist dies besonders untragbar, weil er seit Jahren gegen Sexismus in jeder Form kämpft und dies auch zur erklärten Einlasspolitik gehört.

 

"Die stark autoritär und patriarchal geprägte Sozialisation in einigen Herkunftsländern Geflüchteter und die Freizügigkeit der westlichen (Feier-)Kultur bilden auch bei uns mitunter eine explosive Mischung. Sexistische Anmachen und körperliche Übergriffe sind in diesem Zusammenhang im Conne Island und in anderen Clubs vermehrt aufgetreten – auch mit der Konsequenz, dass weibliche Gäste auf Besuche verzichten, um Übergriffen und Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen."

 

Mit ihrem Schreiben distanzieren sich die Verantwortlichen aber deutlich von rechter Rassismus-Propaganda. Die Probleme mit einigen Flüchtlingen müssten aber dennoch deutlich angesprochen werden. Vor allem wenn es darum geht, die Grundsätze des Clubs zu bewahren:

 

"Fakt ist und bleibt, dass sexistische Übergriffe, mackerhaftes Auftreten, antisemitisches, rassistisches und anderweitig diskriminierendes Verhalten im Conne Island nicht geduldet werden und jede Person, die sich nicht an unsere Regeln hält, des Eiskellers verwiesen wird – ungeachtet seiner/ihrer Herkunft."

 

Als Konsequenz wurde mehr Securitiy eingestellt, wodurch der Eintritt um einen Euro angehoben werden musste. Darüber hinaus würde nach weiteren Lösungen für einen angemessenen Umgang mit derartig auffälligen Personen gesucht. Denn schließlich dürfen nicht alle Migranten in Sippenhaft genommen oder unter Generalverdacht gestellt werden. 


Den kompletten Text zum Nachlesen gibt es hier.