Streit ums Geld: Festerling thematisiert Pegida-Finanzen

Erstveröffentlicht: 
23.09.2016

Die Schlammschlacht zwischen Lutz Bachmann und Tatjana Festerling geht unvermindert weiter. Die einstigen Pegida-Führungsfiguren haben sich inzwischen komplett zerstritten. Via Facebook fährt die bei den selbsternannten Patrioten geschasste Festerling Angriff um Angriff auf Bachmann und enthüllt dabei nach und nach Interna der Islamfeinde.

 

Dresden.  Die Schlammschlacht zwischen Lutz Bachmann und Tatjana Festerling geht unvermindert weiter. Die einstigen Pegida-Führungsfiguren haben sich inzwischen komplett zerstritten. Via Facebook fährt die bei den selbsternannten Patrioten geschasste Festerling Angriff um Angriff auf Bachmann und enthüllt dabei nach und nach Interna der Islamfeinde.

 

So listen Festerling und ihr Mitstreiter Edwin Wagenfeld jetzt einmal mehr die undurchsichtigen Pegida-Finanzen auf und werfen Bachmann einen laxen Umgang mit Spendengeldern vor. Bachmann widerspreche sich bei zahlreichen Ausgaben selbst. So habe er für den Kauf der Anlage und den Betrieb des Livestreams einmal 30.000 Euro kalkuliert, ein anderes Mal 20.000 Euro. Ob Anwaltskosten, Ausgaben für den Pegida-Geburtstag 2015 oder Partys für die Ordner: Festerling kommt auf Differenzen von über 25.000 Euro.

 

Die Finanzen von Pegida sind bis heute undurchsichtig. Auch wenn Pegida gern von Transparenz spricht, über eigene Ein- und Ausgaben schweigt die Bewegung. Bachmann nennt nun zumindest eine Zahl: Durch die Grünen Tonnen seien seit April 2015 rund 112.000 Euro eingenommen worden. Im Schnitt gebe es 50 Cent pro Demo-Teilnehmer. Zudem horte Pegida „jede Menge“ Hartgeld, die nicht aufs Konto gingen. Verantwortlich dafür sei Siegfried Däbritz, schreibt Bachmann. Über sonstige Spenden oder Einnahmen aus Merchandise gibt es jedoch keine Äußerungen. Laut „Sächsischer Zeitung“ gab es seit Juni keine Geldeingänge mehr auf den Pegida-Konten.

 

Bachmann-Gegner werfen dem mehrfach vorbestraften Pegida-Chef und dessen Helfern vor, sich an Spendengeldern zu bereichern. Auch Legida-Gründer Jörg Hoyer, inzwischen Festerling-Unterstützer, hatte Bachmann vor wenigen Wochen vorgeworfen, beim Kauf der Lautsprecheranlage bei der Rechnung getrickst zu haben.

 

Aktueller Grund für den Streit ist die Rivalität rund um den 3. Oktober, an dem Bachmann und Festerling getrennt voneinander zu Demos aufrufen. Die nächste Stufe der Eskalation wird für kommenden Montag erwartet. Dann will Bachmann bei Pegida einmal mehr die „Vertrauensfrage“ stellen. Auch Festerling und Wagenfeld wollen vor Ort sein. Einen Tag später will Wagenfeld dann in Chemnitz „Klartext“ über den Pegida-Chef sprechen.