Festerling auf Konfrontationskurs

Erstveröffentlicht: 
22.09.2016

Dresden. Der Graben zwischen Pegida-Mitbegründer Lutz Bachmann und seiner einstigen Mitstreiterin Tatjana Festerling wird immer tiefer.

 

Die 51-Jährige, die mittlerweile mit ihrer eigenen Bewegung „Festung Europa“ gegen die angebliche Islamisierung Europas kämpft, hat ihre Anhänger im Internet aufgefordert, am kommenden Montagabend in Dresden „Gesicht zu zeigen“. Unter dem Motto „100 Prozent Ja zu Pegida, Nein zu Bachmann und Däbritz“ will sie auf vermeintlichen Betrug und persönliche Bereicherung bei den Pegida-Anführern aufmerksam machen. Die Anti-Asyl-Bewegung wird am Hauptbahnhof zum rund 90. Mal demonstrieren; Bachmann will dann zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen die Vertrauensfrage stellen.

 

Der 43-Jährige rief unterdessen über Facebook seine Anhänger dazu auf, sich „nicht provozieren“ zu lassen und Ruhe zu bewahren. Hasstiraden und „gefährliches Halbwissen“ vergifteten derzeit „die Stimmung unter den Spaziergängern“. Das helfe nur „der Gegenseite, also Merkels Truppen“. Zuletzt waren, befeuert durch Festerling, die Zweifel an Bachmanns Integrität unter den selbst ernannten Patrioten größer geworden. Der in Coswig aufgewachsene Vorsitzende des Pegida-Fördervereins räumte in dieser Woche ein, seinen Arbeitsschwerpunkt auf die kanarische Insel Teneriffa verlegt zu haben. Er sei dort im Werbebereich tätig, „von Visitenkarte bis Lichtreklame und KFZ-Verklebung“. Momentan arbeite er an einem „großen Objekt einer internationalen Hotelkette“.

 

Sowohl Festerlings „Festung Europa“ wie auch Pegida haben zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober zu Demonstrationen aufgerufen. In Dresden finden in diesem Jahr die zentralen Feierlichkeiten statt, zu denen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck erwartet werden.