Leipzig Anschlag auf Wahlkreisbüro von CDU-Abgeordneter

 Die CDU-Abgeordnete Bettina Kudla in ihrem beschmierten Büro.
Erstveröffentlicht: 
29.08.2016

Es bleibt unruhig in Leipzig. Nach den Anschlägen auf Büroräume, Fahrzeuge und Wahlplakate der AfD und der Brandstiftung an zwei Baggern in Lindenau, die offenbar von Gentrifizierungkritikern verübt wurde, ist nun ein Anschlag auf das Wahlkreisbüro der Bundestagsabgeordneten Bettina Kudla (CDU) verübt worden. Unbekannte warfen die Scheiben des Büros in Leipzig-Gohlis ein und verspritzten Teer. Dadurch sei ein beträchtlicher Sachschaden in noch unbekannter Höhe entstanden, teilte die Polizei mit. Die Kriminalpolizei und der Staatsschutz haben die Ermittlungen aufgenommen.

 

Bekennerschreiben im Internet

Bereits am Sonntagnachmittag wurde auf dem Internetportal linksunten.indymedia ein Bekennerschreiben veröffentlicht. Kudla sitze im Bundestag in der Regierungsfraktion und sei deshalb mit verantwortlich für die Asylrechtsverschärfung und die Verschlechterung bei Hartz IV, hieß es darin. Sie habe zudem als einzige Bundestagsabgeordnete gegen die Armenienresolution gestimmt, "um den dreckigen Flüchtlingsdeal zwischen der EU und der Türkei nicht zu gefährden", heißt es weiter. Die 54-Jährige ist seit 2009 Mitglied des Bundestages.

Am Freitag war bekannt geworden, dass Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) angeboten hat, Polizeikräfte im Rahmen eines möglichen Frontex-Einsatzes nach Bulgarien zu schicken. Auch dies wird in dem Bekennerschreiben kritisiert, weil damit "Geflüchtete bekämpft" würden.