Magdeburg: Demonstrationen friedlich verlaufen

Erstveröffentlicht: 
10.04.2016

Demonstrationen der rechten und linken Szene in Magdeburg sind am Sonnabend weitgehend friedlich verlaufen. Das teilte die Polizei mit. Insgesamt wurden 30 Anzeigen aufgenommen und 32 gefährliche Gegenstände und Pyrotechnik sichergestellt. Knapp 1.000 Polizisten waren vor Ort.

 

An der Veranstaltung des rechten Vereins "Gemeinsam-Stark Deutschland" nahmen, laut Polizei, 710 Demonstranten teil. Ursprünglich waren 1.500 Teilnehmer angekündigt. Die Kundgebung startete am frühen Nachmittag auf dem Domplatz in Magdeburg. Gegen 17 Uhr wurde die Veranstaltung beendet. Die Polizei sprach von einem weitgehend friedlichen Verlauf. 

 

Friedliche Gegendemonstrationen


Die Gegendemonstrationen liefen unter dem Motto "Keine Alternative" und "Ravende Europäer gegen Intoleranz und Nationalismus" - kurz Regina - und richteten sich, laut Veranstalter, gegen Hooligans und den Einzug der AfD in den Landtag. Während die "Regina"-Veranstaltung parallel zur Kundgebung des Vereins "Gemeinsam-Stark Deutschland" lief, startete der Demonstrationszug "Keine Alternative" am Abend. Nach Polizeiangaben kamen zur ersten Gegendemonstration etwa 250 Teilnehmer. An der zweiten linken Veranstaltung beteiligten sich zwischenzeitlich bis zu 350 Menschen.

 

Die Innenstadt wurde wiederholt abgesperrt. Autofahrer mussten den Bereich teilweise weiträumig umfahren. Auch die Magdeburger Verkehrsbetriebe mussten Straßenbahnverbindungen einstellen. 

 

Wiederholt Falschmeldungen


Am Rande der Demonstrationen kam es immer wieder zu Falschmeldungen. So war am Vortag verbreitet worden, dass die Demonstration des Vereins "Gemeinsam-Stark Deutschland" abgesagt sei. Auch ein gefälschter Twitter-Account der Zeitung "Magdeburger Volksstimme" verbreitete diese Meldung. Während der Demonstration soll es auch zu Sachbeschädigungen von Gegendemonstranten an Fahrzeugen gekommen sein. Recherchen in den sozialen Netzwerken und eine Überprüfung der Polizei deckten die Fehlinformation auf. Auch die erste Information über eine Auseinandersetzung von rechten Demonstranten mit Medienvertretern wurde von der Polizei korrigiert. Es habe sich nicht um offizielle Pressevertreter gehandelt.

 

Nach Überprüfung kann #Polizei Sachbeschädigungen an PKW entlang Aufzugstrecke Schleinufer NICHT bestätigen.Erstmeldung offensicht.Fehl Info

— Polizei ST PD Nord (@PolizeiPDNord) 9. April 2016

 

Hinter dem Anmelder der rechten Demo, dem Verein "Gemeinsam-Stark Deutschland", verbirgt sich ein Ableger der Bewegung "Hooligans gegen Salafisten", kurz Hogesa. Bei Veranstaltungen dieser Gruppe war es in der Vergangenheit in anderen Städten wiederholt zu Krawallen und Straßenschlachten gekommen, etwa im Herbst 2014 in Köln.