Immer mehr Asylsuchende verlassen Sachsen wieder

Erstveröffentlicht: 
18.03.2016

Immer mehr Asylsuchende in Sachsen verlassen Deutschland wieder, gewollt oder ungewollt. Wie Dirk Diedrichs, Leiter der Stabsstelle Asyl im Sächsischen Innenministerium, am Freitag mitteilte, verließen in diesem Jahr schon mehr als 1200 Menschen Deutschland wieder.

 

Dresden. Immer mehr Asylsuchende in Sachsen verlassen Deutschland wieder, gewollt oder ungewollt. Wie Dirk Diedrichs, Leiter der Stabsstelle Asyl im Sächsischen Innenministerium, am Freitag mitteilte, verließen in diesem Jahr schon mehr als 1200 Menschen Deutschland wieder.

 

Bis Ende Februar reisten über 250 Menschen freiwillig aus. Dabei handelt es sich vor allem um Albaner, Kosovaren, Serben und Iraker. Zudem hat Sachsen in diesem Jahr schon rund 1000 Menschen abgeschoben. Allein im März wurden 374 Albaner in vier Charterflugzeugen außer Landes gebracht, so Diedrichs. „Wir arbeiten weiter an einer Erhöhung der Abschiebungen“, so Diedrichs. Von den rund 5000 Geflüchteten, die dieses Jahr in Sachsen ankamen, hätten rund sechs Prozent keine Bleibeperspektive.

 

Im Umkehrschluss sagt Diedrichs aber auch: „Die meisten, die zu uns kommen, werden auch bei uns bleiben.“ 76 Prozent der in diesem Jahr Angekommenen hätten eine Bleibeperspektive.

 

Allerdings kommen inzwischen immer weniger Menschen an. An manchen Tagen müsse Sachsen weniger als zehn Menschen aufnehmen. Ob das anhält, wisse niemand. Laut Diedrichs seien nach der Schließung der Balkanroute schon Ausweichstrecken ersichtlich, vor allem über Italien. Daher bleibt die Kapazität der Erstaufnahmeeinrichtungen erst einmal hoch, auch wenn die mehr als 18.000 Plätze zurzeit nur zu 20 Prozent belegt sind.