[HL] Parolen gegen Flüchtlinge

Erstveröffentlicht: 
01.03.2016

Polizei entdeckt rechte Schmierereien in Travemünde - Schon wieder hat es in Travemünde einen offenbar rassistisch motivierten Zwischenfall gegeben. „An einem Verteilerkasten am Bahnübergang im Gneversdorfer Weg wurden ausländerfeindliche Symbole angebracht“, sagt Polizeisprecherin Anett Dittmer. Außerdem sei auch der Spruch „Refugees go home“ (Flüchtlinge, geht nach Hause) aufgesprüht worden. Die Schmierereien waren gestern Vormittag entdeckt worden. Doch nicht nur auf dem Kasten fanden die Polizisten die rechten Parolen. Auch auf einer Plakatwand auf einem Parkplatz sei „ein ausländerfeindlicher Spruch festgestellt worden“, so Dittmer weiter.

 

Weitere Symbole fanden die Polizisten an einer Hauswand in der Torstraße sowie an einer Litfaßsäule im Hirtengang (Kirchenstraße). Die Lübecker Polizei geht davon aus, dass die rassistischen Botschaften irgendwann zwischen Freitag, 26. Februar, und Dienstag, 1. März, angebracht worden sein müssen. „In allen Fällen wurde Sprühfarbe verwendet“, sagt Dittmer. Allerdings gebe es bislang keine Hinweise auf den oder die Täter. Der Staatsschutz der Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, Hinweise werden unter der Telefonnummer 0451/xxxx erbeten.

 

Erst vergangene Woche hatte die Polizei in der Travemünder Ostseestraße einen offenen Benzinkanister auf der Baustelle der geplanten Flüchtlingsunterkunft entdeckt. Bereits am 19. Januar wurde dort eine offene Öldose gefunden. Die Polizei prüft, ob es sich bei beiden Aktionen um Drohungen handeln könnte. Im Sommer 2015 wurde bereits die damals noch nicht eröffnete Unterkunft in der Kücknitzer Solmitzstraße attackiert, im August warfen rechte Hooligans einen Stein auf das Containerdorf in der Schlutuper Straße auf Marli. Im Januar 2016 wurden mehrere Wohncontainer im Bornkamp beschmiert (die LN berichteten).