Polizeigewalt gegen Flüchtlinge und MigrantInnen

Wir wollen an diesem Abend mit dem Referenten Dirk Vogelskamp vom Komitee für Grundrechte und Demokratie (Köln) den Fragen nachgehen, warum es immer wieder zu sogenannten „ polizeilichen Übergriffen“ auf Flüchtlinge und Immigrant/inn/en kommt? Wie kann diese gewaltsame Polizeipraxis erklärt werden?

Laya-Alama Condé starb am 26. Dezember 2004 an einem gewaltsam verabreichten Brechsirup – ein Verfahren zur Erlangung von Beweismitteln, das der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte inzwischen als menschenrechtswidrig bezeichnet hat; am 7. Januar 2005 verbrannte Oury Jalloh, an Händen und Füssen gefesselt, bei lebendigem Leibe in einer Dessauer Gewahrsamszelle der Polizei; am 14. April 2006 starb Dominique Koumadio durch zwei Schüsse eines Polizisten in Dortmund. Nach Augenzeugenberichten habe für die herbeigerufenen Polizisten keine unmittelbare Gefahr bestanden, die den Schusswaffengebrauch gerechtfertigt hätte. Auf der Hagener Polizeiwache fällt am 17. Februar 2008 Adem Özdamar bäuchlings mit Kabelbindern an Händen und Füßen fixiert ins Koma und verstirbt am 5. März im Krankenhaus, vermutlich an „lagebedingtem“ Erstickungstod. Das sind nur jene Ereignisse der letzten Jahre, in denen Menschen im Polizeigewahrsam starben und die in der Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen wurden, weil Angehörige und Freunde auf Aufklärung der Todesumstände drängten. Wer jedoch hellhörig für solche Vorkommisse geworden ist, wird viele Betroffenenberichte finden, in denen sie über Misshandlungen und Diskriminierungen durch Polizeibeamte klagen.

 

Die Veranstaltung ist ein Teil der Kampagne gegen Polizeigewalt und staatliche Repression des Arbeitskreis Polizeigewalt Karlsruhe

http://akpolizeigewalt.blogsport.de/

 

Weitere Veranstaltungen:

Montag, 22.02.2010 | Polizei und Geheimdienste in der BRD | Karlsruhe – Planwirtschaft | 19:30 Uhr
Referent: Heinrich Busch – Autor für CIILIP [ Zeitschrift für Bürgerrechte & Polizei]

Samstag, 13.03.2010 | Demonstration gegen Polizeigewalt und staatliche Repression | Karlsruhe – Kronenplatz | 14:00Uhr