Was wäre dann besser ...

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…wenn es einen ‚Block revolutionärer Gruppen’ gäbe? Wir hatten kürzlich in unserem Text Den Klassen-Begriff diskutieren! geschrieben:

 

„Wenn es gelänge auf dieser Basis ein paar Gruppen der revolutionären Linken zu einer vertieften Zusammenarbeit zu organisieren (was wir als ‚Blockorganisation’ bezeichnen), wäre aus unserer Sicht schon ein großer Schritt getan.“

 

Und wir hatten in einer Fußnote zu dieser Stelle angekündigt:

 

„zu der Frage, was eine solche revolutionäre Struktur von den bereits bestehenden sich als linksradikal, kommunistisch und/oder revolutionär verstehenden Bündnissen (IL, UG, Perspektive Kommunismus, 3A und – mit dem vermessenen Anspruch, kein Bündnis, sondern eine Organisation zu sein: – NAO) unterscheiden würde, wird es demnächst einen weiteren Text von uns geben.“

 

Diesen angekündigten Text möchten wir hiermit zur Verfügung und zur allseits kritischen Diskussion stellen.

 

Was würde also die „revolutionäre Struktur“, die uns als nächster Schritt in einem langfristig angelegten revolutionären Aufbauprozess als nützlich erscheint, „von den bereits bestehenden sich als linksradikal, kommunistisch und/oder revolutionär verstehenden Bündnissen“ unterscheiden?

 

Was würde sie also konkret von Interventionistischer Linker (IL), dem ...ums Ganze-Bündnis (UG), dem Bündnis Perspektive Kommunismus und den Resten des 3A-Bündnisses und der NAO (Berlin), die sich für eine Organisation (Neue Antikapitalistische Organisation) hält, unterscheiden? Und was würde sie von den schon existierenden bundesweiten Gruppen/Organisationen (insb. RIO, RSB und RSO) sowie Parteien (insb. DKP und MLPD) unterscheiden?

 

Unseren vollständigen Artikel findet Ihr in der beigefügten .pdf-Datei.

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Ein anderer möglicher Name für das, was uns als nächster Schritt vorschwebt, wäre: Koordinierungsrat (oder Koordinierungsräte) der revolutionären Linken, in dem oder denen sich die bestehenden revolutionären Gruppen und Bündnisse besser vernetzten und koordinieren

Eine tolle Idee, wenn es denn revolutionäre Linke in nennenswerter Anzahl gäbe. Da es sie nicht gibt, wird es sein, wie die NAO-Gruppe: eine Ansammlung von zehn Vertretern trotzkistischer Klein- und Kleinstgruppen mit der Hoffnung, auf diesem Wege etwas Einfluss erschleichen zu können. Man nennt das Entrismus und ich wüsste nicht, welche revolutionären Linken auf die Idee kämen, sich dem auszusetzen. Der großspurige NAO-Prozess ist grandios gefloppt und jetzt folgt der nächste Versuch, mit gleicher Erfolgswahrscheinlichkeit.

Nennt es Arroganz, aber als "revolutionärer Linker" setze ich mich nicht mit parteilich organisierten Schülervertretungstrotzkisten an einen Tisch; auch nicht mit IL-Reformisten, Bewegungsmanagerkarrieristen, Volksbefreiungsantisemiten, fdp-sympathisierenden-antideutschen, grundgesetzliebende-dkp-demokraten. Damit hätte ich, glaube ich, alle von Euch genannten durch.

Die erste Bedingung an jede revolutionäre Organisierung ist der endgültige und unüberbrückbare Bruch mit diesen Leuten.

Weitere Vorteile wären eine stärkere (inhaltliche) Positionierung gegenüber ReformistInnen in Bündnissen, wenn sich auf die Essentials geeinigt werden könnte.

Wofür soll ein Revolutionär ein Bündnis mit Reformisten eingehen? Abgesehen von besonderen Ausnahmesituationen. Oder anders gefragt: Entweder das Bündnis hat ein reformistisches Ziel, was macht man dann als Revolutionär dort oder das Bündnis hat eine revolutionäre Perspektive, wieso haben sich die Reformisten dann dorthin verirrt?

Ein solches Bündnis mag nach der Februarrevolution sinnvoll gewesen sein, es mag in der Résistance seinen Zweck erfüllt haben, aber in der liberalen Demokratie, wo die tatsächlich revolutionär Gesinnten in einer Gefängniszelle Platz fänden, führt es nur zurück in den Schoß des Staates.

Oder mit anderen, nämlich Euren Worten:

"Mit ReformistInnen und GradualistInnen muss zwar auch diskutiert werden [...]; die Organisationsbildung als solche muss aber (erst mal) ohne sie stattfinden. „Erst mal“ meint dabei zweierlei: 1. bis die ReformistInnen vielleicht einmal RevolutionärInnen werden (oder aber die RevolutionärInnen aufhören, welche zu sein)."

 

Revolutionäre haben heute eine Aufgabe: Sie können nur die Theorie auf die Höhe der Zeit heben. Erst dann kann sich eine revolutionäre Massenbasis ergeben. Der Versuch von Revolutionären, diese Massenbasis durch Bündnisse mit Reformisten zu finden, endet für die gewissenlosen unter ihnen mit Diäten, für die durchtriebenen mit Besoldung und für die anderen mit vertaner Zeit.

Ich habe den Text mit Freude gelesen und war fast erstaunt, wie sehr eure Gedanken mit den meinen übereinstimmen.
Eine richtige (kritische) Auseinandersetzung werde ich bei Zeiten (an anderer Stelle?) erstellen.

Bleibt zu hoffen, dass der Artikel auch die angesprochenen Gruppen - aber vor allem auch eben nicht nur diese - erreicht. Dass hier kein einziger Kommentar steht nehme ich jetzt, mit etwas Optimismus, mal nicht als Gradmesser dafür an. Vielleicht hättet ihr den Text auch einfach mit brennenden Barrikaden (oder so) illustrieren sollen (haha!).

Gruselig euer Zwei-Personen-Text.

Steinzeitlinke...

Auf so ausführliche Kritik haben wir alle gewartet.