Vier Vermummte greifen Polizisten in der Rigaer Straße an

Erstveröffentlicht: 
13.01.2016

Ein Kontaktbereichsbeamter der Polizei ist am Mittwochmittag in der Rigaer Straße von vier Personen attackiert worden. Der Beamte wurde leicht verletzt. Die GdP übt harte Kritik an Innensenator Henkel.

 

Ein Polizeibeamter ist am Mittwochmittag in der Rigaer Straße in Friedrichshain angegriffen worden. Der Angriff ereignete sich laut Polizei gegen 12.15 Uhr. Mehrere vermummte Personen seien auf den Polizisten losgegangen. Bei dem Opfer soll es sich um einen Kontaktbereichsbeamten handeln. Der Polizist wurde bei dem Angriff leicht verletzt. Weitere Informationen waren bei der Polizei zunächst nicht zu bekommen.

 

GdP: Angriff wurde von vier Autonomen verübt

 

Die Gewerkschaft der Polizei meldete sich gegen 14.30 Uhr mit einer Erklärung zu Wort. Demnach ereignete sich der Übergriff direkt vor der Rigaer Straße 94, einem von Linksextremisten bewohnten Haus. Zunächst hätten die Täter den Kontaktbereichsbeamten dazu aufgefordert, die Rigaer Straße zu verlassen - laut GdP sagten die Angreifer zu dem Beamten, dass er aus "ihrem Gebiet" verschwinden solle.

 

Als der Polizist daraufhin die Ausweise sehen wollte, griffen vier Personen den Beamten an. Die GdP geht davon aus, dass es sich um "Autonome" handelte. Die Angreifer schlugen und traten auf den Beamten ein, der als Kiezpolizist keine Schutzkleidung trug. Dann sollen sich die Angreifer ins Wohnhaus Nummer 94 zurückgezogen und dort verbarrikadiert haben.

 

Die GdP warf Polizeipräsident Kandt und Innensenator Henkel "öffentliche sicherheitspolitische Ignoranz" vor. "Dem Versuch der linksextremistischen Szene, in der Rigaer Straße einen rechtsfreien Raum in der Hauptstadt zu schaffen, ist entschieden entgegenzutreten", forderte die Gewerkschaft. Die Einrichtung einer Sonderkommission für politische motivierte Straftaten in der Rigaer Straße sei überfällig, so die GdP. 

 

Rigaer Straße: Immer wieder Angriffe auf die Polizei

 

Der Kiez an der Rigaer Straße wird immer wieder zum Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Linksextremisten und der Polizei. Im letzten Jahr waren wiederholt Anschläge auf Polizeifahrzeuge verübt worden; unter anderem war eine Streife mit einem Pflastersteinhagel von den Dächern der Wohnhäuser attackiert worden. Bei verschiedenen Angriffen hatten die Steine auch die Scheiben von Polizeifahrzeuge durchschlagen.

 

Um die Beamten besser zu schützen, sollen nun Schutzfolien in die Fenster der Streifenwagen geklebt werden. Innensenator Frank Henkel (CDU) und Polizeipräsident Klaus Kandt hatten die Schutzfolien am Mittwochvormittag präsentiert - am Mittwochmittag erfolgte der Angriff auf den Kontaktbereichsbeamten.