Mäurer sieht "neue Qualität der Gewalt"

Diese Pflastersteine wurden nach den Angriffen auf zwei Polizisten sichergestellt. (fr)
Erstveröffentlicht: 
17.12.2015

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hat die Angriffe einer Gruppe von rund 40 Vermummten auf zwei Polizisten in einem Polizeiwagen scharf verurteilt. „Dass man auf eine Entscheidung des Oberlandesgerichts mit Gewalt gegen Polizeibeamte reagiert, ist eine neue Qualität der Gewalt“, sagte Mäurer. „Das ist eine Form von Gewalt und Aggression, die völlig intolerabel ist.“

 

Die Angreifer hatten am Mittwochabend im Steintorviertel mit einer Schreckschusspistole eine Leuchtstoffrakete auf einen Polizeiwagen geschossen und ihn mit faustgroßen Steinen, Böllern und Flaschen beworfen. Die Vermummten riefen „Free Valentin“ und gehörten augenscheinlich der Ultra-Fußballszene an, teilte die Polizei mit. Die Vermummten hätten den „gewalttätigen Anschlag auf Polizeibeamte“ geplant, sagte Mäurer, sie hätten die Steine in Plastiktüten mit sich getragen.

„Dieser Angriff zeigt erneut, dass es Gruppen in Bremen gibt, die ein klares Feindbild haben. Dieses Feindbild sind die Polizei, die Justiz und somit unser Staat“, sagte Jochen Kopelke, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei Bremen. Auch Polizeipräsident Lutz Müller verurteilte den Angriff. „Wer noch immer eine Gruppierung hofiert, die schwerste Straftaten begeht, die Menschenleben gefährdet und sich dabei auf eine politische Gesinnung beruft, wird selbst zum Brandstifter.“

Der Werder-Ultra Valentin S. war am Dienstagabend verhaftet worden, nachdem das Oberlandesgericht einen zuvor vom Landgericht außer Vollzug gesetzten Haftbefehl wieder in Kraft setzte. Nach Aussage des Innensenators sind einige Personen, die bei dem Angriff dabei waren, bereits identifiziert, die Ermittlungen laufen.