Hamburg: Linksextreme brüsten sich, Facebook "zerhackt" zu haben

Facebook-Zentrale in Hamburg: Attacke im Dunkeln
Erstveröffentlicht: 
13.12.2015

Sie kamen vermummt: Eine Horde von bis zu 20 Personen hat am Abend die deutsche Facebook-Zentrale in Hamburg attackiert. Zum Motiv äußerten sich die mutmaßlichen Täter im Netz.

 

Eine Gruppe Vermummter hat in Hamburg das Gebäude der deutschen Facebook-Zentrale attackiert. Etwa 15 bis 20 Personen warfen am Samstagabend Rauchbomben und Farbbehälter auf das Gebäude, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Fensterscheiben seien mit Steinen eingeschlagen worden. An eine Wand kritzelten die Angreifer den Schriftzug "Facebook Dislike". Verletzt wurde niemand, sämtliche Täter flüchteten zu Fuß.

Auf Nachfrage von SPIEGEL ONLINE sagte der Polizeisprecher, der Hintergrund sei unklar. Art und Weise des Vorgehens deuteten auf Täter aus der linksextremen Ecke hin. Daher habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Das Landeskriminalamt bittet Zeugen, sich unter dieser Telefonnummer zu melden: XXXX1312.

Auf der Szene-Webseite "Linksunten" bekannten sich Linksextreme zu dem Anschlag. Man habe "die Glasfront der Deutschlandzentrale von Facebook 'zerhackt'." Die anonymen Autoren schrieben zu ihren Motiven, Facebook entwickele sich im Netz zu einer Übermacht. Außerdem dränge Facebook-Chef Mark Zuckerberg junge Mitarbeiterinnen, ihre Mutterwünsche zu verschieben.

Der Vorfall ereignete sich am Abend kurz nach 21 Uhr. Nachdem die Polizei von Zeugen per Notruf alarmiert worden war, rückten binnen Minuten 14 Streifenwagen an. In der deutschen Facebook-Zentrale arbeiten nach Informationen der "Bild"-Zeitung etwa 50 Angestellte.

sms/dpa