Danke, AfD, nein danke.

Erstveröffentlicht: 
12.11.2015

Lieber Dr. Thomas Krenzel, wir haben uns vorhin so nett unterhalten und ich habe ganz verpasst, Ihnen noch meine vorzügliche Hochachtung dafür auszusprechen, wie sehr Sie sich heute zurückgehalten haben bei der Podiumsdiskussion mit Schülern der 9. Klasse im Konrad-Adenauer-Gymnasium Kleve-Kellen. Zwei Stunden lang mussten Sie, der stellvertretende Kreisvorsitzende der AfD, mit anhören, wie die Systemparteien von CDU, SPD, FDP und Offenen Klevern den Schülern ihre Lügenmärchen eintrichterten.

 

Gut, dass zumindest ihr Kreistagsmitglied Kai Habicht (Foto rechts) als Stimme der Vernunft mit auf dem Podium saß und „Mut zur Wahrheit“ bewies. Er machte den Kindern klar, dass wir für die 1,2 Millionen Flüchtlinge viermal so viele Wohnungen werden bauen müssen wie wir heute schon im Kreis Kleve haben. Das wird hier künftig ganz schön voll. Und natürlich hat er als einziger gesagt, dass unter den Flüchtlingen auch viele sind, die Terrorpläne schmieden. Sonst traut sich das ja keiner - außer Ihnen vielleicht noch, aber Sie saßen ja nicht auf dem Podium.

 

„Es tut mir leid, dass ich kein Sozialromantiker bin“, hat Herr Habicht gesagt, als die Vertreter der Blockparteien davon sprachen, wie wir die Flüchtlingskrise bewältigen können. Seine klaren Worte taten so gut.

 

Gefallen hat mir auch, als er betonte, dass Leibesertüchtigungen Sport doch ein Teil unseres Kulturgutes ist und nun hier die Schüler darauf verzichten müssen. Wegen der Flüchtlinge.

 

Haben Sie auch gehört, was das eine rotzfreche Gör Mädchen da entgegnete: „Diese Menschen brauchen ein Dach über dem Kopf. Da ist mein Sportunterricht mit Sicherheit nicht so wichtig.“ Nicht so wichtig?

 

Es war ja nicht der einzige Ausfall des Mädchens gegen den einzigen mutigen Patrioten auf dem Podium. Haben Sie gehört, wie sie den Habicht auch noch beschimpfte: „Das ist pure Angstmacherei. Sie stellen die Flüchtlinge nur als Last dar.“


Die Krone setzte aber die junge Dame ihren auswendig gelernten Linksparolen auf, als der Parteigenosse gerade überzeugend darlegte, dass die Flüchtlinge „andere Arbeitsgewohnheiten“ haben als wir Deutsche und natürlich der Großteil in unseren Sozialsystemen landen werde und wir noch 15 Fantastilliarden Jahre für die werden zahlen dürfen. „Es kann doch nicht sein, dass Sie das hier alles so negativ darstellen. Als wenn die sich hier alle nur vor den Fernseher setzen würden. Sie wollen uns einreden, dass wir das nicht schaffen. Ich weiß, dass ich noch jung bin, aber ich habe einen größeren Überblick als Sie, denn ich gucke über den Tellerrand.“ Unverschämt diese 15-Jährige. Umso besser, dass Ihr junger Sitznachbar dem Mädchen und allen anderen frechen Schülern erklärte, dass sie nur so reden würden, weil sie durch das Fernsehen manipuliert wurden. So ist es eben. Mut zur Wahrheit. Gegen die Lügenpresse.

 

Es muss Ihnen schwergefallen sein, da ruhig zu bleiben und nichts zu sagen. Aber Sie haben es geschafft - das ist wohl die Contenance des Wissenschaftlers in Ihnen.

 

Es kann Ihnen niemand verübeln, dass Sie dann doch einmal laut wurden, als das Mädchen auch nach der Veranstaltung keine Ruhe gab und Ihnen auf dem Weg zum Parkplatz draußen noch zurief: „Ihr seid nicht das Volk, Ihr seid nur eine Minderheit!“ Das ließen Sie sich dann doch nicht mehr bieten und riefen in gleicher Lautstärke zurück: „Du bist ja nicht mal eine Deutsche!“


Und da haben Sie mit einem Satz wirklich alles gesagt, lieber Herr Dr. Krenzel.

 

Olaf Plotke, 12. November 2015


PS: „Wenn ein Fremdling bei dir in eurem Lande wohnen wird, den sollt ihr nicht schinden. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen.“ (3. Mose 19,33)