Vermummte stürmen Thor-Steinar-Laden

 Nach dem Überfall ermittelt die Polizei wegen Landfriedensbruch
Erstveröffentlicht: 
08.11.2015

Plauen – Dieser Anschlag war professionell: Überfallartig stürmten am Samstagnachmittag vier Vermummte in ein Klamotten-Geschäft in der Jößnitzer Straße, attackierten Personal und Kundschaft mit Böllern und Pfefferspray.


Kurz nach 17 Uhr hatte sich eine Gruppe von etwa 15 schwarz gekleideten und vermummten Personen vor dem zur Thor-Steinar-Kette gehörenden Laden versammelt.

Dann ging alles sehr schnell, wie ein Polizeisprecher sagte: „Die Tür zum Geschäft wurde durch einen Fußtritt geöffnet, obwohl das Geschäft geöffnet war und anschließend ein Böller hineingeworfen. Die im Geschäft befindliche Verkäuferin, zwei Kundinnen und ein Kunde wurden mit Pfefferspray besprüht. Zudem entleerten sie einen mitgebrachten Feuerlöscher.“

Laut Polizei wurden die vier Personen im Geschäft leicht verletzt und mussten medizinisch versorgt werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen Landfriedensbruch gegen die unbekannten Täter eingeleitet.

Wie die Tageszeitung “Freie Presse“ berichtet, erfolgte der Anschlag in dem Augenblick, als sich eine Kundgebung der als rechtsextrem eingeschätzten Partei "Der III. Weg" auf dem Plauener Theaterplatz dem Ende entgegen neigte. Zuvor war die Partei mit laut Polizeiangaben rund 100 Anhängern durch die Innenstadt gezogen und hatte asylfeindliche Sprüche skandiert.

Nach Angaben der Veranstalter einer Gegendemonstration hatten sich mehr als 200 Vogtländer den Neofaschisten friedlich entgegen gestellt. Eine zum Teil vermummte Antifa-Gruppe war frühzeitig von der Polizei eingekesselt worden.

Auf das Geschäft gab es in der Vergangenheit bereits mehrere Farbbeutel-Anschläge, die dem linken Spektrum zugeordnet wurden.