Dauereinsatz! Sachsens Polizisten kurz vor dem Kollaps

Erstveröffentlicht: 
13.10.2015

Dresden - „Die Lage ist sehr akut, droht außer Kontrolle zu geraten. Aber die Entscheidungsbereitschaft der Politiker lässt sehr zu wünschen übrig“: Oft genug hat Hagen Husgen (51), Landes-Chef der Polizeigewerkschaft GdP, Alarm geschlagen.

 

Nun sei die äußerste Schmerzgrenze des Machbaren für Sachsens Polizisten erreicht. 

Vor allem die Flüchtlings-Situation, der Schutz der Unterkünfte, die Demos und Krawalle schlauchen die Beamten.

 

Die Einsatzzahlen steigen von Monat zu Monat, aber der Personalabbau bei den Ordnungshütern schreitet unaufhörlich voran.

 

„Dem Freistaat fehlen aktuell Polizisten im vierstelligen Bereich. Im September habe ich mit Innenminister Markus Ulbig und Ministerpräsident Stanislaw Tillich intensiv darüber gesprochen. Bewegt hat sich bislang wenig“, so Husgen.

 

Bei der Bereitschaftspolizei sei die Lage längst nicht mehr hinnehmbar: „Seit Monaten kommen die Kollegen nicht aus den Stiefeln.

 

Dauereinsätze über 18 Tage sind keine Ausnahme mehr. Ein Dankeschön von Herrn Ulbig reicht da als Motivation nicht mehr aus. Uns wurde eine Erschwerniszulage zugesichert, passiert ist bislang nichts.“

 

Weitere konkrete Vorschläge des GdP-Chefs wie „Halteprämien“ für Polizisten, die kurz vor dem Ruhestand stehen, oder Polizei-Azubis als Wachpolizisten einzusetzen, liegen offenbar auf Eis.

 

Parallel dazu haben alle Polizeidirektionen aktuell mit hohen Krankenständen zu kämpfen.