[wien] Aufruf zum außerparlamentarischen Block auf der Flüchtlinge-Willkommen-Demo am 03.10.2015

bewegungsfreiheit für alle überall

Aufruf zum außerparlamentarischen Block auf der Flüchtlinge-Willkommen-Demo am 03.10.2015 – Aufruf von autonomen und freien Kunst- und Kulturschaffenden an alle, die sich beteiligen wollen!
Warum der außerparlamentarische Block: Der Block wird gemeinsam von der 11-Uhr-Demo für eine andere Kulturpolitik siehe um ca. 13.30 am Christian-Broda-Platz eintreffen und freut sich dann über weitere Beteiligung. Wir wollen uns als stadt- und parteienunabhängige Gruppen und Initativen nicht politisch von diesen mitvereinnahmen lassen.


Daher unterstützen wir die Demonstration aufgrund des Inhaltes, grenzen uns über den eigenen Block aber zu diesen hin ab. Kulturarbeit ist für uns dabei nicht Sängerknaben und Musical sondern kritisches Arbeiten von unten, für eine selbstverwaltete emanzipatorische Stadt, dabei gibt es viele Schnittbereiche mit sozialen, künstlerischen und bildungsbezogenen Themen, Inhalten und Gruppen. Zusammenarbeit mit unabhängigen selbstorganisierten und solidarischen Personen und Gruppen ist uns wichtig und wir laden alle Menschen wie Flüchtende, Unterstützer*innen wie Fluchthelfer*innen, Personen die an den Bahnhöfen helfen und alle, die sich für eine andere, selbstermächtigende Politik einsetzen, dazu ein, sich zu beteiligen.


Refugees Welcome kein Mensch ist illegal

…  das ist nicht erst seit dem Sterben von Geflüchteten auf österreichischem Boden sowie den aktuellen Fluchtrouten durch Österreich ein Thema. 
Seit Jahren werden an den EU-Außengrenzen tausende Menschen getötet siehe auch http://www.unitedagainstracism.org/pdfs/listofdeaths.pdf.  Diejeningen, die es in die EU geschafft haben, werden – auch in Österreich – in  Lager gesteckt, wo sie unter menschenunwürdigen Bedingungen auf den Ausgang ihrer Asylverfahren warten müssen. Die Menschen, die nicht anerkannt  werden, werden in Herkunftsländer abgeschoben oder in nach Dublin-Verordung zuständige Einreiseländer rückgeschoben, immer noch auch in Staaten wie Ungarn, die für die Geflüchteten nicht sicher sind.

Flüchtende werden seit Jahrzehnten zunehmend kriminalisiert. Schutzsuche wird in der EU vom Menschenrecht zur Verwaltungsübertretung und zunehmend zur Straftat gemacht, um die Menschen abzuschrecken und, falls das nicht gelingt, weg oder zumindest aus den Augen zu bekommen.

Zu verantworten haben diese Entwicklungen nicht zuletzt die Regierungen der EU, insbesondere die Innenminister*innen und Regierungschef*innen. 

Staatsrassismen bekämpfen, nicht schönreden

Teile der SPÖ unterstützen auch die Demonstration „Flüchtlinge willkommen“ am 3. Oktober. Jener SPÖ, die seit Ende der 1980er-Jahre in immer kürzeren Abständen eine Verschärfung des Fremdenrechts nach der anderen mitträgt. Jener SPÖ, deren Obmann, Bundeskanzler Faymann, nicht nur Dublin III mitzuverantworten hat, sondern selbst noch in den letzten Tagen auf dessen Vollstreckung beharrte. Jener SPÖ, deren Regierungsmitglieder Asylwerber_innen unter unmenschlichen Bedingungen verwahrt und herumschickt und abschiebt, aber nicht selbstbestimmt leben lässt. Jener SPÖ, deren Politik mitschuldig ist, wenn Menschen auf der Flucht im MIttelmeer ertrinken, im Burgenland ersticken oder von österreichischen Polizist*innen im Flugzeug zu Tode gequält werden. Jener SPÖ, deren Sozialminister Asylwerbenden das Recht auf Arbeit verwehrt. Jener SPÖ, die Rechtsextremismus zurückzudrängen versucht, indem sie dessen Programm selbst erfüllt. 
Es ist schön, wenn es Sozialdemokrat_innen gibt, welche die rassistische Politik ihrer Partei nicht mittragen, sondern mit uns demonstrieren wollen. Deshalb wollen wir aber noch lange nicht den Repräsentant_innen dieser Partei Raum geben, sich darzustellen oder gar Wahlwerbung zu betreiben.

Refugees ans Mikrofon

Wir wollen nicht Reden über Flüchtende hören, nicht von der SPÖ und nicht von anderen, die sich vor allem selbst ins Licht rücken wollen. Wir wollen vielmehr die Geflüchteten selbst hören. Sie sollen das Wort bekommen, und unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass es gehört wird. 

Druck von unten für die außerpalamentarische Opposition!

Gerade vor den Wahlen geben sich alle Parteien gern offen. Flüchtlinge Willkommen ist groß angesagt, und obwohl Rot und Grün, die zuletzt die Stadtregierung gebildet haben, die Forderungen der Demonstration unterstützen, wird auch von Wien aus weiterhin fleißig abgeschoben. Um die erfreulich breite Masse an Solidarischen, die unglaublich viel Unterstützungsarbeit einbringt, keilen dann schon jetzt diverse Groß- bis Kleinstparteien. Dabei wird immer klarer, dass direkter Kontakt zwischen unabhängigen Unterstützer*innen und Flüchtenden nicht gewünscht wird. Lieber sollen große Hilfsorganisationen die Arbeit clean und kontrolliert abwickeln, unabhängige Gruppen, die flüchtende Menschen direkt unterstützen, werden dann wie zuletzt am Westbahnhof von Hilfsorgansationen, Polizei, ÖBB und Security verdrängt. Und weil ja in Kürze Wahlen sind, versuchen diverse Politiker*innen nochmal diejenigen, die sie greifen können, zu erreichen, um gemeinsam sagen zu können, dass sie „eh immer schon“ für Geflüchtete waren. Ein repräsentatives Foto mit Helfer'innen, ein paar Künstler*innen ins Personenkomitee holen, eine paar Worte bei einer Diskussionsrunde oder Demonstration, eine Presseaussendung, Blitzlicht und zurück zum Tagesgeschäft der Realpolitik.
Aber genau darum geht es nicht – Unterstützung von Flüchtenden, Thematisierung von Grenzpolitik und Ursachen von Flucht (wie Krieg, Waffenhandel, Globalisierung, Kapitalismus und Patriarchat) sind weiterhin nötig. Massiver Druck von unten in Form von direkter Zusammenarbeit, konkreten Aktionen von noch Flüchtenden und schon hier Wohnenden wird weiter nötig sein. Es #istnötig sich gemeinsam zu überlegen, wie wir langfristig Druck ausüben könnnen. Wir müssen dabei bedenken, dass es auch bald zum konservativ/rechten Schwung gegen die aktuell für Österreich eher ungewöhnliche – Stimmung für Menschen auf der Flucht kommen kann. Lasst uns diesen Druck erzeugen und beibehalten und unabhängig von Parteien und repräsentativen Strukturen nach Möglichkeiten einer solidarischen Gesellschaft suchen, in der ein gutes Leben für alle möglich ist. Lasst uns von unten ein anderes Miteinander finden, möglichst ohne Hierarchien, mit horizontalen Organsiationsformen. Wir können uns selbst organisieren und wir haben unwählbar gute Positionen!

Beteiligt euch am außerparlamentarischen Block 


#RefugeesWelcome
#SmashDublin
#FrontexVersenken
Fluchthilfe #istnoetig

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Auf der verlinkten Webseite (unitedagainstracism) sind neben allerlei anderen staatlichen und privaten Sponsoren auch die OpenSocietyFoundation (www.opensocietyfoundations.org, en.wikipedia.org/wiki/Open_Society_Foundations) gelistet:

 

www.unitedagainstracism.org/about-united/supported-by/

 

Sind mit "unabhängig von Parteien und repräsentativen Strukturen" dann neoliberale Thinktanks gemeint?

kennst du noch andere quellen über die tote an der eu-außengrenze dokumentieren? sonst hat die verlinkte webseite/ gruppe ja nichts mit dem kontext der demo in wien zu tun... also die konstruktion - weil eine unabhängige ngo neoliberale förderqullen nutzt = demokontext verwerflich ist einfach zu weit hergeholt.

@ mods:

bitte noch als Fußnote in den Aufruf einfügen:

 

Kulturarbeit ist Arbeit! Kunst- und Kulturarbeit muss sich lohnen!

Wir lehnen jede Herrschaft ab, daher fordern wir vom Staat Österreich und der Stadt Wien eine gerechte Entlohnung für Kunst- und Kulturschaffende.

komm schon - verarschen können "wir" uns auch selbst :)

aber jetzt mal im ernst - es ist vermutlich ein vage anspielung auf die gesellschaftlichen verhältnisse. anzunehmen ist das das posting eher die linie verfolgt "alles umstürzen sofort". abseits davon irgenwas produktives auch zu melden außer quasie zu trollen? umverteilen und innerhalb der verhälntnisse raum nehmen ist ja durchaus ein ansatz, das gesellschaftliche verhältnisse sich nicht "von heute auf morgen ändern" ist ja wohl inzwischen auch klar. also außer ätzen was produktives zur depatte?

"ihr", wohl eher "du" machst es dir ganz schön leicht!

 

"anzunehmen ist blablabla, deshalb blablabla" so schafft man sich leicht ein feindbild und argumentiert gegen das.

und kann gar nicht mehr sehen dass es viel mehr kritische perspektiven gibt als diese eine das feindbild, weil man eh die weisheit mit löffeln gefressen hat!.

?

außer bashing noch was zu sagen - also kontext ist jemand "faket" den ausender_innen namen um "kritik" zu äußern, dann gibts ein entsprechendes posting dazu. also was ist deine kritik - ist ja spannend die zu verstehen (und aus dem ersten posting heraus ergibt es sich nicht). klar gibt es viele kritische perspektiven - aber klartext hilft beim vermitteln von diesen.

was siehst du da für kritik?

 

das erste posting könnte gefaket sein, wie du sagst, könnte aber auch in einem eurer texte stehen.vielleicht wären dann halt ein paar akademische sätze zwischen dem ersten und dem zweiten teil, aber stimmts nicht wass da steht?

 

die kritik interpretierst du rein, das ist alles, weil du so vorgefertigte schemas und feindbilder und argumente im kopf hast.

also output: kritik gibts eh keine, bzw. keine die anders artikuliert wird als halt dada zu posten - diskutieren mit sich selbst quasie :) und sonst klar - widersprüche gibts - das ist halt der spannungsraum in den sich ein jede*r bewegt...