Rigaer Straße: Polizei mit Pflastersteinen angegriffen

In der Rigaer Straße in Friedrichshain wurde ein Polizeiauto mit Steinen beworfen und stark beschädigt  Foto: spreepicture
Erstveröffentlicht: 
03.09.2015

Ein Wagen der Polizei wurde bei der Attacke beschädigt. Verletzt wurde niemand. Ermittler stellten einen Sack mit 30 Pflastersteinen sicher.

 

In der Rigaer Straße Ecke Samariterstraße in Friedrichshain ist in der Nacht zu Donnerstag ein Funkwagen der Polizei mit Steinen attackiert worden. Der Wagen wurde bei der Attacke gegen 1.50 Uhr an Motorhaube, Kühlergrill und Blaulicht erheblich beschädigt. Die Ermittler stellten anschließend einen großen Sack mit mehr als 30 Kleinpflastersteinen sicher. Von den Tätern fehlt noch jede Spur. Ein Fachkommissariat der Direktion 5 ermittelt.

Wie die Polizei am Morgen bekanntgab, wurde bei dem Angriff niemand verletzt, lediglich das Auto wurde beschädigt – wie groß der Schaden ist, muss erst noch geprüft werden. Nach dem Angriff ermittelt der Staatsschutz in diesem Fall.

Die Kreuzung Rigaer Straße/Samariter Straße blieb wegen der polizeilichen Maßnahmen bis 2.45 Uhr komplett gesperrt.

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Polizeiauto mit Steinen beworfen
Polizeimeldung vom 03.09.2015
Friedrichshain - Kreuzberg
Nr. 2084
Unbekannte bewarfen in der vergangenen Nacht in Friedrichshain ein Polizeiauto mit Steinen. Gegen 1.50 Uhr befuhr der Einsatzwagen die Rigaer Straße, als er plötzlich von mehreren Steinen getroffen wurde. Der Besatzung gelang es, sich und das Fahrzeug aus der Gefahrenzone zu bringen, so dass sie unverletzt blieben. Das Auto wurde an der Motorhaube, am Kühlergrill und am Blaulicht beschädigt. Tatverdächtige Personen konnten nicht ausgemacht werden. Beamte sicherten am Tatort Spuren und stellten über 30 Kleinpflastersteine sicher. Die Kreuzung Rigaer Straße/Samariter Straße blieb wegen der polizeilichen Maßnahmen bis 2.45 Uhr komplett gesperrt. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen.

03. September 2015
Versuchtes Tötungsdelikt in der Rigaer Straße
Vorwarnung über 110 erreichte die Kollegen nicht


Heute Morgen, um 01.49 Uhr, wurde in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain zum wiederholten Mal ein Einsatzwagen der Berliner Polizei mit Steinen attackiert. Die Polizeibeamten blieben glücklicherweise unverletzt. Insgesamt wurden 31 Kleinpflastersteine sichergestellt.


Die Rigaer Straße kommt nicht zur Ruhe. Seit Jahren werden die Polizeibeamten des Abschnitts A 51 von mutmaßlichen Linksextremisten, insbesondere in der Rigaer Straße, mit Brandsätzen, Kleinpflastersteinen, Steinplatten und Flaschen angegriffen.
Dass diese Zustände von Innensenator Frank Henkel und Polizeipräsident Klaus Kandt tatenlos geduldet werden, steht exemplarisch für das Gefühl mangelnder Rückendeckung, dass viele Kolleginnen und Kollege beklagen, erklärten der stellv. Landesvorsitzende der GdP, Arne Wabnitz, und der Personalratsvorsitzende der Direktion 5, Dirk Bork, heute gemeinsam.
Bisherige Forderungen, Polizeidienstfahrzeuge zum Schutz der Kolleginnen und Kollegen mit Splitterschutzfolien auszurüsten, fanden seitens Innensenator Henkel und Polizeipräsident Kandt keine Unterstützung. So hatte Polizeipräsident Kandt zuletzt in der Sitzung des Innenausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus vom 24.11.2014 erklärt, dass trotz „positiver Teilergebnisse“ in einem 2013 durchgeführten Probelauf in der Direktion 5 keine Splitterschutzfolien beschafft werden würden. Zuvor hatte die Behördenleitung dem Probelauf ihre Unterstützung verweigert, so dass die Direktion 5 in einem trotz eng begrenzter Gelder selbst finanzierten Testlauf keine qualitativ erforderlichen Schutzfolien kaufen konnte.


2014 kam es stadtweit zu 47 Angriffen auf Polizeifahrzeuge mittels Steinen, Flaschen und Pyrotechnik. Das heißt: Durchschnittlich jede Woche wurde in Berlin ein Polizeifahrzeug angegriffen. Seitdem häufen sich die Attacken auf Polizeifahrzeuge in der von Linksextremisten umkämpften Rigaer Straße, die auch nicht vor Steinwürfen in Kinderzimmer neu errichteter Wohnhäuser zurückschrecken.


„Wir verurteilen die versuchten Tötungsdelikte zum Nachteil von Menschen in Uniform auf das Schärfste“, so Wabnitz und Bork. Arne Wabnitz verwies auch auf die dramatischen Folgen der nur noch rudimentär arbeitsfähigen Einsatzleitzentrale (ELZ). So hatte kurz vor dem Angriff heute Nacht ein Zeuge über den Notruf 110 verdächtige Personen auf dem Dach des Hauses Rigaer Straße 76 gemeldet. Die aktuellen Bedingungen in der ELZ macht die GdP dafür verantwortlich, dass dieser wichtige Warnhinweis die angegriffenen Kollegen nicht im Vorfeld erreichte. „Die ruinösen Zustände in der Polizei Berlin hätten heute Nacht schlimmstenfalls zwei Polizeibeamten das Leben kosten können. Kein Polizist dieser Stadt hat noch Verständnis für die Haltung von Innensenator und Polizeipräsident.“