Erfolgreiche massenhafte Tagebaublockade

Ende Gelände

Heute früh morgens haben sich im Rahmen der Aktion Ende Gelände geschätzte 1300 Menschen mit dem Anliegen ein Zeichen für Klimagerechtigkeit zu setzen auf den Weg in den Tagebau Garzweiler gemacht. Die Gruppe teilte sich in vier Finger. Schon auf dem Weg zum Tagebau wurden die Aktivisten*innen beim Durchbrechen einer Polizeikette mit Schlagstöcken und Pfefferspray heftig attakiert und einige in einen Kessel geschlossen. Davon war vor allem der grüne Finger betroffen. Es wurden 2 Personen schwerer verletzt.

 

Im Garzweiler Tagebau,  sowie in weiteren Tagebauten wie Hambach, werden täglich immense Mengen Braunkohle zur Stromerzeugung abgebaut. Die Verbrennung von Braunkohle ist eine der unnachhaltigsten Methoden zur Erzeugung von Strom und trotzdem ist kein baldiges Ende des Abbaus in Sicht. Menschen verlieren ihr Zuhause, weil ihre Dörfer umgesiedelt werden. Ein Jahrhunderte alter Wald - der Hambacher Forst - stirbt mit allem was in ihm wächst und lebt. Das Naturbild rund um Köln ist durchlöchert mit dystopischen braunen Mondlandschaften. 

 

Trotz der agressiven Vorgehensweise der Polizei gegenüber den Aktivisten*innen gelang es ca. 700 Menschen in den Tagebau vorzudringen. Es wurde ein Bagger besetzt und zwei weitere abgeschaltet. In der Grube wurden weitere Personen schwer und sehr schwer durch Polizisten*innen verletzt. Die Polizei bildete Kessel um Aktivisten*innengruppen und hielt diese teilweise mit Kabelbinder gefesselt über Stunden fest. Es wurden auch einige Journalisten*innen festgehalten sowie verhaftet. Die Polizei war, obwohl über 1000 Beamte vor Ort waren mit der Situation überfordert und hat wenig deeskalativ gehandelt. Die deutsche als auch die französische und britische Presse berichtete und berichtet fortlaufend über die Geschehnisse. 

 

Beeindruckend fanden viele die Entschlossenheit und das Durchhaltevermögen der Aktivisten*innen gegenüber der eskalativen Strategie der Polizei und der RWE.

 

Als Erfolg des heutigen Tages könnte man sehen, dass sich deutlich mehr Menschen als die Jahre zuvor an der Aktion teilnahmen und mitfieberten. Dass soviele Menschen an der Aktion teilnehmen ist auch als Zeichen einer wachsenden Klimabewegung zu sehen. Der nächste Schritt dieser Klimabewegung werden die Proteste im Dezember gegen die UN-Klimaverhandlungen in Paris sein, in denen die Industrieländer, welche für den Klimawandel verantwortlich zeichnen, wieder zeigen werden, dass sie nicht bereit sind einen Schritt in Richtung Klimagerechtigkeit zu gehen, was bedeuten würde, dass die Industriestaaten ihre Emissionen massiv zurückfahren, was die sofortige Stilllegung aller Kohleanlagen bedeuten würde. Deswegen wird es bestimmt auch im Rheinland heute nicht die letzte Aktion gewesen sein, sondern es wird sicherlich auf die erfolgreiche Aktion aufgebaut werden.

 

Leave the coal in the hole!

Leave the oil in the soil!

Leave the gas in the dash!

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Die Rote Hilfe sammelt Spenden für die Betroffenen von Repression im Kontext der Klimaproteste!

http://www.rote-hilfe.de/klimaproteste

 

http://www.rote-hilfe.de/images/kampagnen/klimaproteste/klimaproteste_flyer_vorderseite.jpg 

Neues Buch von Mackinger zur 'Radikalen Ökologie'

http://www.unrast-verlag.de/neuerscheinungen/radikale-oekologie-detail

 

Sehr empfehlenswert!

Schöne Bilder mit "Durchfließen" einer Polizeikette: https://www.youtube.com/watch?v=vC5Faqbw0Hg

Reminds me of Castor Schottern : )

After Helmut, the next coal has to be stopped