Versuchter Brandanschlag in Lunzenau

Erstveröffentlicht: 
31.07.2015

Auf die geplante Asylunterkunft im mittelsächsischen Lunzenau bei Chemnitz ist in der Nacht zum Freitag ein schwerer Brandanschlag verübt worden. Wie das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum mitteilte, warfen Unbekannte drei Molotow-Cocktails in Richtung des Mehrfamilienhauses. Dabei wurde eine Hecke in Flammen gesetzt. Wie die Polizei mitteilte, brannte die Hecke so stark, dass durch die enorme Hitze sechs Fensterscheiben rissen. Auch drei Jalousien seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Zu der Höhe des Schadens konnten aber noch keine Angaben gemacht werden.

 

Zweiter Angriff in einer Woche


Dies war bereits der zweite Angriff auf das noch unbewohnte Gebäude innerhalb nur weniger Tage. In der Nacht zum Mittwoch hatten Unbekannte das Gebäude unter Wasser gesetzt. Das Mehrfamilienhaus befindet sich derzeit im Umbau. Ab September sollen darin 50 Flüchtlinge wohnen.

 

Immer mehr Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte

 

In Sachsen nehmen die Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte seit Wochen stark zu. In Meißen wurde Ende Juni eine geplante Asylunterkunft in Brand gesetzt, in Böhlen bei Leipzig wurde auf eine bereits bewohnte Unterkunft offenbar mehrfach geschossen. Erst in dieser Woche waren Fensterscheiben einer noch nicht bezogenen Unterkunft in Dresden-Stetzsch mit Steinen eingeworfen worden. Außerdem gab es zwei Angriffe mit Buttersäure auf das Haus. Das OAZ sucht nach Zeugen. Auch das Flüchtlingszeltlager in Dresden-Friedrichstadt ist permanent in Gefahr. Mehrfach haben Rechtsextreme versucht, das Lager anzugreifen.