Ungewisse Zukunft für Legida in Leipzig – mögliches Ende der Aufmärsche deutet sich an

Erstveröffentlicht: 
29.04.2015

Leipzig. Steht Legida vor dem Aus? Diese Frage bleibt trotz demonstrativer Durchhalteparolen von Organisatoren und Anhängern spannend. Beim zuständigen Ordnungsamt wurde zwar aktuell noch keine der bis zum Jahresende angezeigten Versammlungen zurückgezogen . Im Hintergrund deutet sich aber offenbar Bewegung an, wird ein Aus für die unter Teilnehmerschwund leidende fremden- und islamfeindliche Initiative wahrscheinlicher.  

 

Nach Informationen von LVZ-Online ist in den Kooperationsgesprächen zwischen Legida-Organisatoren und Kommune herauszuhören, dass es nach dem 4. Mai mit den Aufmärschen in der Innenstadt nicht mehr weitergehen werde. Am Donnerstag sollen Silvio Rösler und Mitstreiter erneut mit Vertretern des Ordnungsamtes zusammenkommen und die Rahmenbedingungen für ihren zwölften „Spaziergang“ abstimmen, hieß es.  

Über die Gründe für das angeblich absehbare Legida-Ende lässt sich nur spekulieren. Angesichts von deutlich schwindenden Teilnehmerzahlen bei nicht unerheblichen Veranstaltungskosten für Bühnenaufbau und Co. könnten die Finanzen zumindest eine Rolle spielen. Dafür spricht, dass die Legida-Macher schon vor Wochen erklärten, dass die privaten Mittel für Logistik und Organisation nicht mehr ausreichen und seither zunehmend intensiv auf ihren Kundgebungen und im Netz um Spendengelder werben.  

Am vergangenen Montag waren etwa 300 Menschen dem Legida-Aufruf gefolgt – trotz Unterstützung durch Pegida-Initiator Lutz Bachmann. Zuvor war die Teilnehmerzahl bereits Woche für Woche gesunken. Nach 900 Anhängern am 23. März zogen eine Woche später noch 600 Legida-„Spaziergänger“ mit ihren Parolen über den Innenstadtring, dann 500 (20.4.). Beim ersten Aufmarsch Mitte Januar waren es mehrere Tausend Menschen, die gegen eine angebliche Islamisierung Leipzigs auf die Straße gegangen waren.