Blockupy: Ein Statement aus den Klima- und Umweltbewegungen

Symbolbild Feuer, Quelle: Wikipedia

“You don’t set fire to cars, you are setting the world on fire”– Naomi Klein

In den Tagen nach den Blockupy-Protesten gegen die Eröffnung der neuen EZB-Zentrale überbieten sich Politiker*innen und Medien in ihrem Entsetzen über brennende Polizeiautos in Frankfurt. Als Aktivist*innen aus den Klima- und Umweltbewegungen möchten wir dieses Bild zurecht rücken.

 

Diejenigen von uns, die in Frankfurt auf der Straße waren, haben etwas anderes erlebt, als das Schreckensbild von Bürgerkrieg, das jetzt durch die Öffentlichkeit geistert. Ja, es gab tatsächlich auch unverantwortliche Aktionen. Vor allem aber war ein Aufbruch der Hoffnung einer neuen europaweiten Bewegung von unten in Frankfurt spürbar. Mit entschlossenem Widerstand in all seinen unterschiedlichen Formen, wie wir ihn von Castor- Protesten oder der globalisierungskritischen Bewegung kennen. Und vor allem einer bunten und vielfältigen Demonstration mit weit über 20.000 Menschen, die an einem Mittwoch Nachmittag die Straßen füllten mit einer anderen Geschichte, als wir sie sonst zu hören bekommen: Menschen aus Italien, Griechenland, Spanien und vielen anderen Ländern, die Zeugnis ablegten über den Angriff auf die Armen und das Vernichten der Demokratie durch die Austeritätsherrschaft der Troika. Seite an Seite mit Menschen aus Deutschland, die klarstellten, dass es hier nicht um einen Konflikt zwischen Nationen geht, sondern zwischen Oben und Unten. In diesem Aufbruch sind die unterschiedlichsten Kämpfe zusammen gekommen: Kämpfe für Flüchtlingsrechte und Bewegungsfreiheit, feministische Kämpfe ebenso wie streikende Amazon-Beschäftigte und nicht zuletzt die Kämpfe gegen die Verantwortlichen der Klimakatastrophe.

 

Der Satz von Naomi Klein, der bei der Großdemonstration wie kaum ein anderer von Alt und Jung auf dem Römer mit Applaus beantwortet wurde, fasst zusammen, was wir der Medien-Hysterie entgegen halten: „EZB: Ihr seid die wahren Randalierer. Ihr zündet keine Autos an, ihr setzt die Welt in Brand“.

 

Für uns als Klimabewegte ist die Zuspitzung der Auseinandersetzung nicht verwunderlich, sondern ein Ergebnis jahrzehntelangen politischen Leugnens. Klimawandel bedeutet, dass sich die Auseinandersetzungen um schwindende Ressourcen und Lebensgrundlagen, also um die Möglichkeit eines guten Lebens für alle, weltweit verschärfen. Der Klimawandel ist keine Katastrophe, die erst auf die nächste Generation wartet. Er findet bereits statt: Ob mit verschärften Zyklonen in Vanuatu oder sich ausbreitenden Wüsten und Trockengebieten bis hinein nach Südeuropa.

 

Naomi Klein hat zusammengefasst, dass es genau der gleiche neoliberale Marktradikalismus ist, der unter dem Stichwort Austerität Hunderttausende in Europa ins Elend stürzt und der verantwortlich ist für die Klimakatastrophe. Während in Deutschland weiter auf Kohle gesetzt wird, obwohl alle wissen, dass wir sie sofort im Boden lassen müssen, wird in den Kürzungsprogrammen für Südeuropa die Förderung Erneuerbarer Energien gestrichen und das Wenige privatisiert und verramscht, mit dem die Gesellschaften noch Einfluss auf diesen Wahnsinn nehmen könnten.

 

Wir halten fest: Die militanten Aktionen in Frankfurt sind im Verhältnis zu sehen zu den Verheerungen die Kapitalismus und Klimawandel in der Welt anrichten. Blicken wir der Realität ins Auge, kämpfen wir für ein gutes Leben für alle!

 

Südwestdeutsche Anti-Atom-Initiativen

Redaktion anti atom aktuell

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Wiesbaden

ausgeCO2hlt

atomkraftENDE.darmstadt

Tadzio Müller, Klimaaktivist

Bettina Pech, bi atomausstieg-groß-gerau

DIE LINKE Wilhelmsburg/Veddel

internationale sozialistische linke (isl)

Interventionistische Linke (iL)

FelS - Für eine linke Strömung/iL

TransAct

Café 2Grad Frankfurt

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

aber wie soll dieses verhältnis den leuten kommuniziert werden, wenn es gerade in ffm-sachsenhausen so nett ist, oder im berliner prenzlauer berg und das mehr und mehr der maßstab der dinge ist?

 

ich hab mit vielen leuten gesprochen und die wildesten argumente gehört, warum die proteste mist waren. nur wenige menschen lesen indymedia / linksunten, das muss hier mal klar gesagt werden. Unser konzept von unabhängigen nachrichten funktioniert nur, wenn die leute die indy lesen mithelfen diese seite bekannter zu machen, um die deutungshoheit nicht taz, spiegel, süddeutsche zu überlassen, die ja offensichtlich viele leute beeinflussen!

 

ich wurde mehrmals nur für die offene parteiname zum "sogennanten schwarzen block" fast angeschrieen von leuten, es kam zu nazivergleichen  usw...

 

 

leute kaufen in der frankfurter innenstadt wie auch sonstwo weiter bei billigketten wie "primark" ein, deren angestellte schlimme grundrechtsverletzungen hinnehmen müssen. die meisten käufer wissen das, und genauso ist den leuten auch klar, was halbwegs in der welt passiert, also auch was wir wollen!

 

fragt sich eher, wie scheisse die leute sind, wie sehr die leute das direkt so wollen, das umgeht doch genauso die formulierung im ersten satz "überbieten sich Politiker*innen und Medien": wie sehr drücken wir uns denn um die soziale frage die wir eher duldend oder wie auch immer hinnehmen aber nicht offen ausdiskutieren. wie sehr sind wir denn linksradikal, anarchistisch um vor den anderen zu fliehen? freunde sind wir doch oft nicht, die musik ist retro wie auf den meisten antifapartys...

 

is doch wurscht ob wir durch drogen, spiritualität, oder eben ne sturmmaske auffallen, es bleibt nur im hintergrund sozial.

 

bleibt zu fragen ob dieses unverständnis unser schutz vor der völligen zersetzung ist, aber wie soll denn das artikuliert werden? welche theorie kann man anbieten oder welche kritik.

 

oder andersherum, was unterscheidet denn den "anarchistischen" nihilismus von dem der kleinbürger die in die metropolen strömen?

 

 

wäre es wichtig eine größere spaltung gegen diese leute anzustreben, oder wäre es wichtig immer wieder auf diese leute zuzugehen? wäre es wichtig sie offen damit zu konfrontieren, dass man konsequenzen gegen die herrschaft will oder wäre es wichtig in ganz kleinen schritten die leute da abzuholen wo sie sind?

Es wäre vermutlich viel wichtiger, mal aufzuhören über "die Leute" nachzudenken und sich auf sein eigenes Leben zu konzentrieren. Wenn Du mit gutem Beispiel voran gehst und es dabei auch noch hinbekommst, ein für andere Menschen attraktives Angebot zu schaffen, wirst Du mehr verändern als mit dem typisch germanisch-pädagogischen Ansatz "den Leuten" erzählen zu wollen, was richtig ist und was falsch. Der Rest wird dann durch Gesetze geregelt - wenn die Mehrheit das will. Wenn nicht, bleibst Du in einer Aussenseiterposition, das ist die Herrschaft der Masse, die wir nunmal im Moment haben. Alternative Lebensweisen lassen sich aber auch innerhalb dieses Systems ohne grössere Probleme realisieren, viel Spass dabei! 

... hä, der sagt er muss funktionieren wie ein roboter, befehl ist befehl und so.

und beschwert sich dann, dass nicht als mensch wahrgenommen wird.

 

und warum führt die faz eigentlich keine interviews mit, durch den bulleneinsatz, verletzten demonstrantinnen?

und warum führt die faz eigentlich keine interviews mit menschen die aufgrund der ezb-politik gerade hungern?

...

Die Presse hat ja gern einen angeblichen Angriff auf eine Unterkunft minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge des Kolpingwerkes für die Hetze herangezogen. Dank guter Recherchen von Blockupy konnte das jetzt als glatte Lüge des Kolpingwerkes, die ungeprüft von der Presse aufgenommen wurde, entlarvt werden.

Statement von Blockupy: https://blockupy.org/5916/refugees-are-welcome-here-klarstellung-zu-den-...

Artikel in der taz: http://www.taz.de/!156841/

Und wer nicht auf die Seite er taz will, findet den Artikel hier: https://linksunten.indymedia.org/de/node/138475

Danke! :-)