[Sinsheim] Nazis wollen's am 21.3. wieder wissen

Antifa-Demo am 22.3.2014 in Sinsheim

Der NPD-Kreisverband Rhein-Neckar plant zusammen mit den „Freien Nationalisten Kraichgau“ für Samstag, den 21.3.2015 in Sinsheim erneut eine Aktion „gegen Kinderschänder“.

Seit 2010 findet diese Nazi-Veranstaltung nun schon in Form einer „Mahnwache“ (2010, 2011, 2012, 2013) in der Stadt im Kraichgau statt, im April 2014 erstmals als Demonstration. Bislang waren die Nazi-Veranstaltungen immer an Samstagen, an denen der Fußball-Erstligist 1899 Hoffenheim keine Heimspiele in Sinsheim hatte.


Bereits am 7.3. hatte der NPD-Kreisvorsitzende Jan Jaeschke im E-Mail-Rundbrief die folgende Ankündigung verschickt: „21.03.: - Aktionstag „Kinderschutz“ im Kraichgau - genaueres folgt“. Offenbar wollten die Nazis selbst in ihrem Verteiler keine Details zur Aktion schreiben. Die genaue Uhrzeit der Nazi-Kundgebung liegt derzeit noch nicht vor. Zwischen 11 und 15 Uhr ist aus der Erfahrung der vergangenen Jahre aber alles drin.

 

Gegenaktionen

Vor Ort finden am 21.3. als Anlaufpunkte ein Infostand der IG Metall sowie eine Kundgebung der Partei DIE LINKE statt. Der Infostand ist von 11 bis 13 Uhr in der FußgängerInnenzone (Bahnhofstraße/Ecke Kirchgasse) angemeldet. Die Kundgebung findet auf dem Parkdeck beim Eingang der Allee statt.

Am 17.3.2015 hat der Sinheimer Oberbürgermeister zusammen mit seinen Stellvertretern zu einer Demonstration am 21.3. aufgerufen. Hier der Aufruf im Wortlaut:
Demonstration „Buntes Sinsheim“ für Wachsamkeit und HinschauenSinsheim ist wachsam, wenn es um die Demokratie geht. Daher setzen die ehrenamtlichen OB-Stellvertreter Peter Hesch, Joachim Volz und Helmut Göschel gemeinsam mit dem Stadtoberhaupt Jörg Albrecht ein Zeichen für die Zukunft ihrer Stadt.
Alle Bürger sind zur Kundgebung „Buntes Sinsheim“ am kommenden Samstag, 21. März um 10.00 Uhr am Sinsheimer Wächter aufgerufen. In einem persönlichen Aufruf wendet sich Oberbürgermeister Jörg Albrecht an engagierte Sinsheimer: „Mein Aufruf richtet sich an Jung und Alt, Vereine, Kirchen, ehrenamtlich Tätige und alle politisch engagierte Menschen! Bitte zeigen Sie, dass Sinsheims Freiheitsgeschichte lebendig ist und bei uns die Demokratie aktiv gelebt wird.“

(Quelle: www.sinsheim.de - 17. März 2015)

Vielleicht hat sich der OB ja mittlerweile eines Besseren besonnen, und flüchtet nicht im Rahmen eines Gemeinderatsausflugs vor den Nazis, wie das 2014 geschehen war. Dafür hagelte es ordentlich Kritik nicht nur von der VVN. Immerhin war in der Vergangenheit mit Kundgebungen, Demonstrationen, Outings und Publikationen auf die Umtriebe der Nazi-Szene im Kraichgau hingewiesen worden. Inzwischen fanden in Sinsheim sogar Veranstaltungen aus dem eher bürgerlichen Spektrum statt, die das Thema aufgegriffen haben.


Als möglicher Ausweichtermin für die Nazi-Kundgebung kommt der 28.3. in Frage - auch dieser Samstag ist ohne Hoffenheim-Heimspiel.

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Wenigstens ruft OB Albrecht zu einer Demonstration auf. Leider hat ihn bei der Formulierung etwas der Mut verlassen, denn die Nazis werden mit keinem Wort erwähnt. Damit vertut er wieder die Chance, sich deutlich zu positionieren.

In Sinsheim wird der Aufruf vom Bündnis für Toleranz und den Grünen aktuell weiterverbreitet, allerdings mit den einleitenden Sätzen: "Wie die letzten Jahre üblich, wollen die Nazis der NPD und Freien Nationalisten Kraichgau unsere Kinder wieder für ihre menschenverachtende Ideologie missbrauchen. Das Bündnis für Toleranz Sinsheim unterstützt daher folgenden Aufruf:". So wird die Sache schon viel deutlicher!

Man sollte auch die bisherige Taktik der Stadt im Hinterkopf haben. Vor der Kommunalwahl 2014 liefen die Nazis nicht durch die Innenstadt, sondern ungestört durch Sinsheim-Süd! Auftaktkundgebung war damals der ehemalige Pausenhof (jetzt Parkplatz) hinter der Siedlerschule, schräg gegenüber des Hauptbahnhofs auf der anderen Seite der Bahngleise in der Jahnstrasse. Hier könnten die Nazis sogar problemlos mit der Bahn anreisen, von der Polizei über den Fußgängersteg über die Gleise geleitet werden. Alles schön weit weg von der Gegenaktion.

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Guter Hinweis.

Die Nazis sammeln sich gerne im Industriegebiet "Breite Seite", Abzweigung von der Dührener Str. (bei der Shell-Tanke) hinten drin im Industriegebiet. Schaut mal auf den Aldi-Parkplatz und so.

Die Nazis wollen um 10 Uhr in Sinsheim anfangen. Treffpunkt ist - wie bereits vermutet - die Schule in der Jahnstraße - und die ist, dreimal dürft ihr raten, durch die Bahnschienen getrennt von der OB-, Gemeinderat- und Bürgerdemo. Nach "Rolladen runter" im letzten Jahr, machen OB Albrecht und Co. diesmal den Fehler, den Nazis einen Stadtteil zu "schenken".  Und das Ganze möglichst ohne, dass es Protest vor Ort gibt. Für die Bullen ein Leichtes, DemonstrantInnen von den Nazis fernzuhalten.

Die "FN Kraichgau" kündigen einen "Demonstrationszug" an, der wohl dann in der Südstadt stattfinden wird. So hat der OB seine Einkaufszone nazifrei - fehlt also nur noch die "Bratwurst gegen rechts".

Alle, die wirklich gegen die Nazis demonstrieren wollen, können sich auf mehrere Urteile berufen, die besagen, dass in Hör- und Sichtweite (von Wurfweite war in den Urteilen nicht die Rede) gegen Kungebungen demonstriert werden darf.

Den Nazis in die Suppe spucken!

Für konsequentes Demonstrieren in Hör- und Sichtweite!

Ich hatte mich gewundert, dass die "Gegendemo" am Wächter stattfindet und der Naziaufmarsch in der Jahnstraße beginnt, also außerhalb von deren Hör- und Sehweite. Im Vergleich zur letztjährigen Gegenaktion ala "Rolladen runter gegen rechts" natürlich eine Steigerung, aber im Vergleich zum den entschlossenen, friedlichen und erfolgreichen Gegenaktionen in Waibstadt ein Armutszeugnis für Sinsheim.

 

WO SEID IHR ALLE GEWESEN ???

 

Schickt mal Bilder !!!

[Sinsheim] Polizei verhindert Protest in Sichtweite der Nazis: https://linksunten.indymedia.org/de/node/138379