Linke Aktivisten beschmieren Wohnhaus von Lageso-Chef

Franz Allert, Foto: dpa
Erstveröffentlicht: 
16.12.2014

Radikale Aktivisten aus dem linksextremen Spektrum haben in der Nacht zu Montag großflächig das Privathaus von Lageso-Chef Franz Allert in Wilhelmstadt mit politischen Botschaften beschmiert.

 

In der aufgeheizten Debatte um das Thema Flüchtlinge gilt zunehmend auch der Schutz der Privatsphäre nichts mehr. Das musste jetzt Franz Allert, der Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso), erfahren.

Radikale Aktivisten aus dem linksextremen Spektrum beschmierten in der Nacht zu Montag großflächig sein Privathaus in Wilhelmstadt mit politischen Botschaften. Ein Anwohner bemerkte die Farbschmierereien gegen 6 Uhr früh und alarmierte die Polizei. Die teilte am Montag auf Nachfrage lediglich mit, der Staatsschutz ermittle derzeit in alle Richtungen.

Aus Senatskreisen erfuhr die Berliner Morgenpost allerdings, dass bereits ein Bekennerschreiben einer bislang nicht bekannten Gruppe vorliegt. Dort wird der Anschlag mit der Behauptung begründet, der Senat tue nicht genug für die Flüchtlinge und sei lediglich daran interessiert, "privaten Heimbetreibern die Taschen zu füllen".

Scharfe Kritik von Sozialsenator Czaja

Sozialsenator Mario Czaja (CDU), dem das Landesamt unterstellt ist, kritisierte die Attacke scharf: "Gewalt gegen Personen und Sachen haben in unserer demokratischen Gesellschaft keinen Platz. Berlin steht für Toleranz und Weltoffenheit. Wir lassen nicht zu, dass dieser Anspruch durch extremistische Gewalthandlungen aus dem rechten oder dem linken Lager angetastet wird", sagte der Senator.

In Marzahn und Köpenick gehen seit Wochen regelmäßig Anwohner auf die Straße, um gegen die in ihrem Wohnumfeld geplanten Flüchtlingsunterkünfte zu demonstrieren. Gleichzeitig kommt es dabei zu ebenso großen Gegendemonstrationen.

Ungeachtet dessen wurde in Köpenick jetzt das erste Wohncontainerdorf für Flüchtlinge fertiggestellt. Das Gebäude an der Alfred-Randt-Straße müsse jetzt noch eingerichtet werden, sagte die Sprecherin der Sozialverwaltung, Constance Frey, am Montag. Die Übergabe des dazugehörigen Verwaltungsgebäudes ist der Sprecherin zufolge für Freitag geplant. Die Flüchtlinge sollen noch in diesem Jahr einziehen können.