Egalitäre Abfuhr für jede Quote

Egalitäre Abfuhr für jede Quote

Ein Lockvogelangebot in Schieflage, zustande gekommen als Ersatzhandlung in Zwangslage. So lässt sich der letzte sozialkonservative Unfug charakterisieren. Denn der Grund dass so wenig gute Frauen im Mittelpunkt stehen ist dass sie an den schlechten Frauen nicht vorbeikommen und nicht dass die Männer ihnen keinen Platz gönnen würden. Die Männer boykottieren bloß die ganze Schlange wenn vorne Anmacherinnen ohne eigene Ideen stehen, so wie es ja umgekehrt auch recht ist. Wenn ein Geschlecht mehr will als ihm seine Alpha-Wesen zu verschaffen vermögen dann muss es sich souveräner aufstellen als diese. Wenn Männer nörgeln dass sie nicht alle für hohle Bagger-Typen gehalten werden wollen, dann bleibt ihnen nichts anderes übrig als die hohlen Bagger-Typen nach hinten zu schieben und ein besseres Programm aufzuziehen. Umgekehrt ist es gerade so: Wenn Frauen sich darüber beklagen, im falschen Glanz eifersüchtiger Mütterschubserinnen zu verblassen, dann müssen sie diejenigen unter sich beschämen die versuchen sich anderen unverantwortlich aufzudrängen. Das Problem am Proporz ist nicht dass er zu einer gleichberechtigten Anordnung der Geschlechter beitragen würde, sondern dass Quotenregelungen grendie gesellschaftlichen Ursachen von Ungleichheiten zementieren. Eine Quoten-Person wird automatisch immer auf einem niedrigeren Niveau sein als eine Person mit nachhaltigem Körperbewusstsein. Ironischerweise ist die hyperventilierende Ministerin selbst das beste Anschauungsstück für diese Tatsache.

 

Welcherart der geistige Verfall ist den Quotenregelungen verursachen lässt sich besonders anschaulich an den staatlichen Videokanälen (sog. „Fernsehen“) beobachten, deren Personalbestand eine Art Schrottplatz zur Unterbringung an anderer Stelle ausrangierter Staatsbeamter darstellt. Hier wirkt die Quote jedoch nicht zwischen Geschlechts- sondern zwischen Parteizugehörigkeiten. Denn der qualitätszerstörende Effekt der Quote ist durch ihre strukturbeherrschende Wirkung bedingt und nicht durch ihren jeweiligen Inhalt.

Es ist also völlig egal ob über Geschlechterquoten, Fischfangquoten, (Nicht-)Raucherquoten, Parteienproporz oder Marktabsprachen diskutiert wird – das Verfahren ist in jedem Fall eine Kapitulation vor der sozialen Vernunft. Denn es handelt sich bei genauer Betrachtung dabei nicht um ein emanzipatorisches Mittel, sondern um einen antiemanzipatorischen Primat der Struktur über die Politik, ebenso wie bei Abstimmungen und Wahlen. Sobald einmal Zahlenverhältnisse an die Stelle politischer Inhalte gesetzt werden ist die Struktur jedoch für jede emanzipatorische Perspektive für immer verloren.

Im Grunde genommen ist die sogenannte Nahles-Quote also eher eine tragische als eine komische Angelegenheit, denn sie stärkt nicht die eigenständigen Frauen gegenüber ihren konformistischen Geschlechtsgenossinnen, sondern sorgt lediglich dafür dass sich Männer noch mehr Rippchen-Frauen gegenübersehen. Das sind nicht nur in der alten Geschichte diejenigen Frauen die über keine eigenständige Erdverbundenheit verfügen sondern sich wie ein Rippchen verhalten, wie die Wiederverwertung eines geklauten Stücks Mann. Wer sich noch an die NSA-Agentin erinnert die vor einigen Jahren bei der Wahl in Amiland gegen den derzeitigen Präsidenten verlor hat für diesen Charaktertyp ein besonders prägnantes Beispiel vor Augen. Aber auch die überflüssigen Hierarchien der deutschen Gesellschaft von Armee, Knäste, Bullen und Behörden bis hinein in die Wirtschaft sind voll von Rippchen-Frauen die ohne einen Mann dem sie etwas wegnehmen können nichts sind.

Umgekehrt ist es so, dass ein Auftreten geistig eigenständiger Frauen in der Gesellschaft auch indirekt daran zu erkennen wäre dass sie sich zunächst gegen die Rippchen-Frauen durchsetzen bevor sie ihre Kräfte mit dem anderen Geschlecht messen, so wie es ja auch umgekehrt der Fall ist wenn geistig eigenständige Männer die Kumpel-Typen ausbooten (Beispiel bereits angeführt) bevor sie dann vielleicht beim anderen Geschlecht nach Ebenbürtigen suchen.

Was ist das für eine Gesellschaft in der eine Horde selbstmörderischer (anders ist diese Politik angesichts der kapitalistischen Dauerkrise kaum zu charakterisieren) Rippchen-Frauen sich einbildet die eigenständigen Frauen in ihrem totalitären Dornröschenschlaf mit einer halbgaren Quotenregelung locken zu können? Erwarten diese ernstlich daraufhin ein „Aufrunden bitte“ zu vernehmen anstatt einer qualitativen Fundamentalkritik? Ist die reaktionäre Verblödung in den Köpfen der Herrschenden bereits derart weit fortgeschritten, dass diese ohne dabei über sich selbst lachen zu müssen sich einbilden derlei wäre eine realitätsgetreue Erwartungshaltung?

Wer sich in Sachen zwischengeschlechtlicher Beziehungen für unbefangen erklären muss und Frauen ohne körperliche Interessen wahrnimmt, kann erkennen dass manche Rippchen-Frauen gar keine sind und wenn sie baggern nur gezeigt bekommen wollen wie derartiges wirksam gestoppt werden kann – für diese gilt sobald der gewünschte Lerneffekt erzielt ist tun sie den nächsten Schritt in ihre eigene Richtung. Doch andere fallen immer wieder zurück in das Muster autoritärer Unselbständigkeit. Was ein Mann für mehr weibliche Eigenständigkeit tun kann ist sehr begrenzt, denn auch eine ebenso autoritäre Zurückdrängung unheilbarer Rippchen-Frauen hilft den autonomen Frauen nur sehr bedingt, sie haben es dadurch eher schwerer als leichter. Doch jedwede Anerkennung von Rippchen-Frauen würde den eigenständigen Frauen noch viel mehr schaden.

Ebenso wenig hilft es ja autonomen Männern wenn Frauen unheilbare Kumpel-Typen wie etwa den ukrainischen Faschisten Klitschko anerkennen würden. Aus demselben Grund wird hier mit einem bewusst oberflächlichen Begriff von Geschlechtlichkeit argumentiert. Jede Überlegung die tiefer in das Thema eindringen will muss dem zusätzliche Differenzierungen und Erfahrungswerte hinzufügen. Hier geht es jedoch darum ohne jegliches körperliches Interesse sich mit der gesellschaftlichen Lage des anderen Geschlechts in seiner Gesamtheit zu befassen. Denn mit jedwedem Versuch einer Einmischung in innere Angelegenheiten die nicht die eigenen sind wäre diese Unbefangenheit schnell vorbei.

Der Verfasser macht keinen Hehl daraus von einer gesellschaftlichen Funktion her zu argumentieren die Frauen von Natur aus ebenso unerreichbar ist wie Männern die Schwangerschaft – der Seelsorge. In diesem Bereich stellt sich die Frage einer Quotenregelung überhaupt nicht, denn ebenso gut könnte man Brutkästen einsetzen. Organisationen wie die lutherische Kirche die das tun sind jedoch eher als gesellschaftliche Verfallserscheinung denn als ernstzunehmender Beitrag zu werten. Und außerhalb des faschistischen Europa, im Islam oder im Hinduismus beispielsweise, mag sich ein Mann vielleicht in einer Burqa verstecken um einer Kontrolle zu entgehen, doch die tiefen Lebensfunktionen sind schon aufgrund des unterschiedlichen Körperbaus unvermengt.

Die gleichberechtigte Anordnung der Geschlechter drückt sich angesichts ihrer natürlichen Unterschiedenheit in voneinander getrennten Aufgaben aus. Eine Frau kann ebenso wenig mit einer Gemeinschaft schwanger sein wie ein Mann mit einem Kind. Würde beides miteinander vermengt, würde dies nur dazu führen dass eine gesellschaftliche Infantilisierung eintritt, und die Gemeinde in kollektiver Unmündigkeit versinkt während ihre Kinder sich wie kleine Erwachsene durchschlagen müssen. Das mag in kleinen Gemeinschaften in begrenztem Umfang verträglich sein, endet aber in Massengesellschaften unweigerlich im Massensterben. Die deutsche Problematik muss jedoch nicht als Eigenheit angenommen werden. Geschlechterpluralität ist gesellschaftliche Vielfalt und keine Kernfusion, die wissenschaftlich gesehen nur in kaltes Bild des Fortpflanzungsvorgangs ist.

In den übrigen Lebensbereichen, wo sich die Geschlechter so sehr mischen wie sich ihre Körper gleichen, und wo daher sich alle die weder Kumpel-Typen noch Rippchen-Frauen sein wollen sich aus einem Gefangenendilemma herauslösen wenn sie sich zusammentun, ist die Reduktion des Ausgleichs vom Qualitativen aufs Quantitative eine Bankrotterklärung für emanzipatorische Inhalte. Eine politische Bewegung die so agiert verkauft sich selbst für gesellschaftliche Privilegien die sie eigentlich ausmisten sollte.

Das – ohne jede Beleidigung gegen die Freiheitskämpfer der Roten Armee Fraktion – „Stockholm-Syndrom“ einer bürgerlichen Kulturfolgerinnenkaste, die den gegen die Apparate erzielten Fortschritt einstreichen wie ein Streikbrecher die Lohnerhöhung, welches sich in dem halbgaren Quoten-Irrsinn manifestiert hat seinen historischen Ursprung in dem bedauerlichen Geburtsfehler der deutschen Demokratie, der hier aller Verdrängung zum Trotz offen benannt werden soll: Dort hat es nie ein Frauenwahlrecht ohne Weltkrieg gegeben.

Die Rippchen-Frauen sind also aus dem Körperteil einer irrealen Phantasiefigur geformt, dem siegreichen kaiserlichen Soldaten, der freilich nach dem Platzen der wilhelminischen Illusion in Gestalt bizarrer Kriegsverbrecher-Statuen erstarrt ist. Doch der Militarismus dem sie huldigen ist selbst das Produkt einer sexistischen Repräsentation. Der Begriff Stockholm-Syndrom ist hier also nicht im Sinne skandinavischer Geographie aufzufassen sondern von antiemanzipatorisch dirigierter Marschmusik, die scheinbare feministische Verpackung dieser Charaktere ist in Wirklichkeit eine antiemanzipatorische Mogelpackung.

Was kann nun ein Mann der mit eigenständigen Frauen sympathisiert für seine Gemeinschaft und für die Welt insgesamt tun damit diese sich die Lufthoheit über ihr Geschlecht zurückholen können? Oder, präziser gefragt, ist die Fertigkeit sich über die Alpha-Figuren hinwegzusetzen auf das andere Geschlecht übertragbar? Kann sie von der eigenen Körperlichkeit so weit abstrahiert werden dass dabei der geschlechtliche Unterschied keine Rolle mehr spielt? Dabei gilt es zu berücksichtigen dass die Geschlechtlichkeit des Menschen eine sehr alte Lebensfunktion ist, er teilt sie nicht nur mit allen Tieren sondern auch mit den meisten Pflanzen.

Diese Eigenschaft geht der Trennung von Pflanze und Tier, von sonnenzehrender und abgeleiteter Lebensweise voraus, während die Pilze schon wieder darüber hinweg sind und überhaupt keine solchen Unterschiede kennen. Bei bestimmten Pflanzenarten ist die weibliche Blüte das stärkere Geschlecht. Das evolutionäre Erbe versinnbildlicht die Schwierigkeit eine Übertragung ohne Übergriff zu erzielen. Der menschliche Körper ist weitaus mehr als ein Apparat bei dem es nur darauf ankommt ob bewegliche Teile unbeweglich fixiert sind. Jeder Versuch hier einzugreifen um den unterlegenen Frauen einen Vorteil zu verschaffen würde dem anderen Geschlecht insgesamt zu nahe treten.

Daher soll stattdessen vielmehr der konflikttheoretische Erfahrungswert im Umgang mit dem Typ „Rippchen-Frau“ im Mittelpunkt stehen. Dieser ist nämlich sehr viel leichter auf die Erfahrungen übertragbar die eigenständige Frauen im Umgang mit Kumpel-Typen haben. Die Gemeinsamkeit dieser beiden Charaktere ist dass sie das andere Geschlecht dort berühren möchten wo es nur den Eltern zusteht. Doch Hand aufs Herz, die Generationenverwirrung hat meist ganz banale Gründe. Der Kumpel-Typ liegt im Streit mit seiner Mutter, die Rippchen-Frau hat ihrem Vater einiges nachzutragen. Wer sich mit solchen Charakteren auseinandersetzen muss findet sich ihnen gegenüber oft unfreiwillig in die Rolle des Erziehungsberechtigten gedrängt um dort den unverträglichen Elternteil zu repräsentieren. Dies ist in der Tat eine groteske Travestie, da die unsittliche Berührung ja gerade auf das Generationenverhältnis abzielt. Insgesamt ist das Auftreten derartiger Charaktere also ein Symptom des Zerfalls der Generationengerechtigkeit. Und an diesem Parameter kann jede und jeder im eigenen Umfeld etwas ändern: Wer mit seiner gesamten Lebenslinie im Einklang ist hat es auch geschlechtlich leichter, insbesondere denen gegenüber die es nicht sind.
   
Worauf diese Betrachtung noch nicht eingegangen ist ist das Problem des Arbeitsmarktes. Ausgehend von der Tatsache dass jede abhängige Beschäftigung versuchte Prostitution ist bedeutet dies dass jede Ungleichberechtigung geschlechtlichen Ursprungs sich sogleich in rechnerischen Privilegienzuteilungen zeigt. Doch Geschlechtergerechtigkeit in  der Gesellschaft erreichen zu wollen indem man den Arbeitsmarkt auf Symmetrie biegt ist ebenso eine Illusion wie gesellschaftliche Sinnstiftung durch Vollbeschäftigung. Eine Emanzipation der Gesellschaft kann nur in die Richtung erfolgen dass der Austausch von Arbeit den überhöhten Stellenwert abgibt den er im Kapitalismus innehat. Eine Geschlechterquote „von oben nach unten“ ist jedoch eine antiemanzipatorische Affirmation eines untergehenden Systems.

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