Gelebte Solidarität

Spontandemo in Düsseldorf

Am 16.10.2009, kam es in den Abendstunden in der Düsseldorfer Altstadt zu einer lauten Spontandemonstration. 6 Personen wurden kurzzeitig in Gewahrsam genommen.

 

Hintergrund der spontanen Versammlung von ca. 50 AntimilitaristInnen war die Urteilsverkündung im s.g. „mg-Prozess“. Die vermeintlichen Mitglieder Axel, Florian und Oliver brachten ihren Pazifismus durch militante Aktionen gegen die Bundeswehr zum Ausdruck. Durch eine absurde „Beweisführung“ kam es am 16.10.2009 zu einer Verurteilung der drei zwischen 3 und 3,5 Jahren Gefängnis ohne Bewährung. Ziel der Justiz war es, ein Grundsatzurteil im Falle des Paragraphen 129 a zu sprechen. Dieser Paragraph hätte die drei Antimilitaristen zu Mitgliedern in einer „terroristischen Vereinigung“ gemacht und das Strafmaß vermutlich stark erhöht. Staat dessen wurden sie als Mitglieder einer „kriminellen Vereinigung“ verurteilt (Paragraph 129).


Für den zuständigen Richter waren keine antimilitaristischen Tendenzen in den Aktionen der MG (Militanten Gruppe) ersichtlich. Bei den Anschlägen der MG handelte es sich um Brandanschläge auf Bundeswehrfahrzeuge. Die Anwälte der drei werden in Revision gehen. Bis das Urteil rechtskräftig ist – was für Anfang 2010 erwartet wird- müssen die drei noch nicht in den Knast.

Die Demo zog rund 20 Minuten durch die Düsseldorfer Altstadt. Laute, starke Parolen, Bengalos und Rauchbomben untermalten die Wut der DemoteilnehmerInnen über das Urteil. Während der Demo wurde eine Rede gehalten. Nach dem die Bullen mit immer mehr Einsatzkräften vor Ort waren und versuchten die Demo in den kleinen Gassen der Altstadt zu kesseln, wurde die Demo rasch aufgelöst. Eine Kleingruppe wurde nach der Auflösung kurzzeitig in Gewahrsam genommen.

Weg mit den Paragraphen 129, 129 a und 129 b!
Solidarität mit Axel, Florian, Oliver und allen politischen Gefangenen!
Kampf der Repression

Solidarität ist eine Waffe

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Intervention gegen die „Rote Antifa“

Seit über eineinhalb Jahren etabliert sich in den antifaschistischen Strukturen in NRW eine junge Duisburger Gruppe unter dem Label „Rote Antifa“. Die Gruppe erklärt auf ihrer Internetseite, sie verstehe sich als Duisburger Vorhut einer internationalistischen, antirassistischen und antikapitalistischen Globalbewegung.

Schon seit einigen Monaten ist sie zumindest teilweise an der medialen Aufarbeitung von Anti-Nazi-, Friedens- und anderen sozialpolitischen Demonstrationen beteiligt – ein umfangreiches Internetarchiv vermittelt den Eindruck einer stark organisierten und durch breite Strukturen unterstützten Arbeit. Sie sucht darüber hinaus Anschluss zu bestehenden linken Strukturen in NRW. Auch im restlichen Bundesgebiet und teilweise sogar im europäischen Ausland knüpft sie erste Kontakte. Sie tritt auf nahezu allen größeren politischen Events in NRW in Erscheinung, mobilisiert zu eigenen Antifa-Blöcken und führt schwach organisierte Demonstrationen spontan durch eine geschlossene Spitze und eigene Transparente an. Demnach ließe sich also eine Bereicherung hiesiger Strukturen vermuten.

Doch seit Beginn ihrer politischen Tätigkeit ist die Gruppe regelmäßig in gewalttätige Aktionen gegen andere antifaschistische Gruppen und Einzelpersonen involviert. Zudem kam es zu Aussagen, die darauf schließen lassen, dass die „Rote Antifa“ einen anarchistischen und linkskommunistischen Minimalkonsens nicht teilt.

Im Folgenden möchten wir beispielhaft einige Ereignisse aufführen, um zu verdeutlichen, warum wir – Anarchist_innen und Kommunist_innen aus NRW – eine Zusammenarbeit mit der „Roten Antifa“ für untragbar halten. In manchen der bekannt gewordenen Fälle konnte nicht abschließend geklärt werden, ob es sich bei den Beteiligten ausschließlich um Mitglieder der Gruppe oder auch oder nur um ihr politisches Umfeld handelt. Bei den nachfolgend beschrieben Situationen darf ihre – zumindest indirekte – Beteiligung als gesichert gelten. Vollständig – und das halten wir für bezeichnend – ist die Chronologie allerdings nicht. Während der Zusammenstellung sind eine Reihe weiterer Vorfälle bekannt geworden, die nicht mehr erfasst wurden.

Wir möchten vermeiden, die innerlinken Auseinandersetzungen der letzten Jahre bewertend darzustellen. Wir sind uns im Klaren, dass die Aktionen der „Roten Antifa“ nicht in politisch neutralem Raum stattgefunden haben. Wir halten allerdings genau so fest, dass sexistische Beleidigungen und ähnliche Übergriffe auf andere Antifaschist_innen niemals legitimer Teil einer linkspolitischen Auseinandersetzung sein können.

Die Gründungsphase der „Roten Antifa“

Die ersten von der „Roten Antifa“ ausgehenden Konfrontationssituationen wurden bereits kürzeste Zeit nach ihrer offiziellen Gründung dokumentiert. Am 01.09.07 kam es im Rahmen der Gegenveranstaltungen zum neonazistischen Dortmunder „Antikriegstag“ zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen einer Dortmunder Antifaschistin und Mitgliedern der „Roten Antifa“. Schon wenige Sekunden nach Beginn des verbalen Schlagabtausches bauten sich die insgesamt sechs Duisburger_innen um die Antifaschistin auf. Eine Person trat hervor und schubste sie unter Abschirmung der anderen Beteiligten vor die Brust. Die Antifaschistin konnte sich zwar durch einen beherzten Schlag ins Gesicht des Angreifers aus der Situation befreien. Allerdings warnten die Duisburger_innen bereits wenige Minuten später gegenüber anwesenden Genoss_innen der Antifaschistin, man solle demnächst „aufpassen“ auf „die kleine Freundin“, weil es sonst „richtig knallt“. Schon hier machten sie deutlich, dass sie Frauen nicht einmal dann als Subjekte Ernst nehmen, wenn diese ihren Aggressionen entsprechend begegnen – ihre Worte und Taten zählen nur dann, wenn sie unter Schutzherrschaft männlicher Begleiter stehen. Solche Äußerungen wiederholten sich auch bei späteren Auseinandersetzungen.

Zwei Monate später erschien eine Erklärung[1] aus dem Umfeld des Autonomen Zentrums Mülheim/Ruhr als Reaktion auf einen Vorfall während eines Diskoabends am 02.11.07. Mitglieder der „Roten Antifa“ hatten auf dem Weg zum AZ nationalistische und unverholen antisemitische Parolen (u.A. „Tod für Israel“) gebrüllt. In der Folge wurde den Personen, unter Anderem deswegen, der Zutritt zum AZ verwehrt. In der Auseinandersetzung wurde eine Mitarbeiterin des AZs als „Schlampe“ beschimpft. In einer wenige Tage später eingereichten Erklärung distanzierte sich die Gruppe zwar von der sexistischen Beleidigung, in dem Sinne, dass im Eifer des Gefechts so etwas wohl jedem passieren könne, und der geäußerten Gewaltandrohungen, ließ aber die antisemitischen Parolen völlig unkommentiert. Das Plenum des Autonomen Zentrums reagierte auf die unzufrieden stellenden Äußerungen mit einem Hausverbot.

Das Wuppertaler AZ, das in diesem Zeitraum ebenfalls Anlaufpunkt für die Gruppe geworden war, wurde unterdessen regelmäßig mit verschiedenen Schmierereien versehen – durchgestrichene Davidsterne, „Boykott Israel“, „Intifada bis zum Tod“ und eine mit Davidstern versehene Nazi-Fahne gehörten zu den herausstechendsten Wandgestaltungen der Duisburger Antifas. Auch gegenüber dem AZ Wuppertal gab es in Folge der Zutrittsverweigerung in Mülheim halbherzige Besserungsversprechen der „Roten Antifa“, die allerdings zu keiner Zeit ernsthaft eingehalten wurden: In Bündnisgesprächen anlässlich eines Nazi-Aufmarsches in Essen (08.12.07) gaben Mitglieder der „Roten Antifa“ zu verstehen, wie wenig ihren „antisexistischen“ Distanzierungen zu glauben ist. Sie kündigten mehrfach an, den Nazis dadurch beizukommen, sie „in den Arsch [zu] ficken“. Auch in den folgenden Monaten blieb die von ihnen angekündigte positive Entwicklung der „Roten Antifa“ vollständig aus. Sie versäumte es nicht nur, eine Kehrtwende in Bezug auf ihre sexistischen und homophoben Tendenzen einzuleiten, sie radikalisierte ihr politisches Programm sogar und beantwortete linke Konfliktfragen nun auch auf Demonstrationen entsprechend ihren bisherigen Äußerungen.

Noch während der sog. „Antikap“-Demonstration vom 09.02.08 in Essen kam es wieder zu verbalen Angriffen auf anwesende Antifas. Anlass war hier eine von anwesenden Antifas mitgeführte Israelflagge, die die „Rote Antifa“ zu massiven Gewaltandrohungen motivierte.

Ende 2008 – Verschärfung der politischen Programmatik

Es ist durchaus nicht davon auszugehen, dass die Duisburger_innen zu diesem oder einem späteren Zeitpunkt „lediglich“ eine „antinationale“ Perspektive verschärften. Die Gruppe unterhielt seit ihrer Gründung Kontakte zum pro-nationalistischen Duisburger „Initiativ e.V.“. Ende des Jahres 2008 unterschrieb sie auch einen Aufruf[2] der religiös-nationalistischen Initiative „Stoppt die Hetze“, auf deren Demonstrationen Männer und Frauen in separierten Blöcken laufen müssen und regelmäßig Unmengen von Nationalfahnen getragen werden. Die verbalen und körperlichen Angriffe auf israelische und jüdische Symbole galten also von Beginn an ihrem jüdisch-israelischen und nicht – nicht einmal dem Anspruch nach – ihrem religiös-nationalen Charakter.

Ab Januar 2009 mehrten sich darüber hinaus eigenständige Verlautbarungen. So veröffentlichte die Gruppe einen Aufruf zu einem „Antifa-Block“ auf einer der zahlreichen nordrheinwestfälischen Demonstrationen gegen den israelisch-palästinensischen Krieg: In einem eigens formulierten Flyer[3] („Stoppt das imperialistische Massaker in Gaza! Solidarität mit Palästina!“) erklärte sie die israelischen Behörden zum Alleinschuldigen der Entwicklungen. In den gesamten Ausführungen fanden Konfliktvertreter wie die Hamas oder andere Staaten der Region, die im Konflikt involviert waren, keinerlei Erwähnung. Auch hier ging es also nicht um eine grundsätzliche Ablehnung militärischer Konfliktlösungen. Tatsächlich demonstrierten die Duisburger_innen dann auch unter den nationalistischen und religiös-fundamentalistischen Sprechchören und Symbolen, die seinerzeit auf den Demonstrationen präsent waren, u.a. auch mit einer mitgeführten Flagge des Baskenlandes. Ausgehend von einer solchen Demonstration kam es dann auch zu einem weiteren Übergriff. Antifaschistische Jugendliche, die eine Düsseldorfer Großdemonstration am 03.01.09 beobachtet hatten, gerieten nach kurzer Zeit ins Visier einiger Duisburger Demonstrationsteilnehmer_innen. Ein Mitglied der „Roten Antifa“ nahm einen durch die Beobachter_innen verklebten Aufkleber („Deutschland stinkt!“) zum Anlass für eine Auseinandersetzung. Er fuhr die Antifas an, sie sollten gefälligst den „“Gegen Deutschland“-Scheiß“ von der Demonstration fernhalten. Auch hier waren die „antisexistischen“ Distanzierungsversuche – ein Jahr nach den ersten Auseinandersetzungen – schon wieder vergessen. Eine am Wortgefecht beteiligte Antifaschistin wurde von dem Duisburger als „antideutsche Fotze“ beleidigt. Als das Mitglied der „Roten Antifa“ versuchte, den Aufkleber zu entfernen, kam es zum Handgemenge. Die angesprochene Genossin wurde dabei als Erste angriffen.

Die aktuelle Entwicklung

Im Rahmen der ersten Demonstration gegen den Essener Thor Steinar-Laden „Oseberg“ (06.04.09) wurde erneut eine Antifaschistin aus dem Block der „Roten Antifa“ angegriffen. Sie verteilte Flyer an umstehende Passant_innen, als sich ein Demonstrant aus dem Block löste um zielstrebig auf die Verteilerin loszugehen. Während diese noch nicht einmal realisiert hatte, was passiert, hatte sie der Demonstrant geschubst, unmittelbar danach einen an der Jacke befestigten Israelbutton abgerissen und diesen zu Boden geworfen. Da bereits zu diesem Zeitpunkt nationalistische Accessoires – vom sog. „Pali-Tuch“ bis hin zu Buttons mit palästinensischer Flagge – zum Grundrepertoire der Duisburger_innen gehörten, muss davon ausgegangen werden, dass es auch hier um Israel und nicht um Nationalsymbole im Allgemeinen ging.

Eine weitere für den 06.06.09 organisierte Demonstration – wiederum gegen den Nazi-Laden „Oseberg“ – wurde zu guter Letzt von Mitgliedern der Gruppe und ihrem politischen Umfeld gewalttätig an sich gerissen. Wie schon beim ersten Angriff rund um den „Oseberg“, wurden auch hier provozierende Nazis am Rande stehen gelassen; Flaggen verfassungsnationalistischer Parteien, wie die der „Grünen Jugend“, wurden ignoriert oder sogar beklatscht. Als störend und „provokativ“ wurden wieder einmal ausschließlich zwei am Ende der Demonstration getragene Israelflaggen empfunden. Etwa vierzig bis fünfzig Demonstrant_innen drängten die letzten verbliebenen organisierten Antifas unter Wortführung einiger Mitglieder der „Roten Antifa“ und der „Revolutionären Jugend“ vom Demonstrationszug ab. Hier war erstmalig ein breites Unterstützer_innenspektrum der „Roten Antifa“ bemerkbar. Neben den Einzelmitgliedern war es vorallem die „TKIB“, die die Aktion dominierte.[4] Darüber hinaus waren auch Einzelpersonen der „Antifaschistischen Jugend Bochum“ (AJB) bzw. aus deren Umfeld beteiligt. Begleitet wurde die im Nachhinein als „antinational“ bemäntelte Aktion von Parolen wie „Viva, viva, viva Palästina“ und „Intifada bis zum Tod“.

Die „Rote Antifa“ – eine Bilanz

Die Aktionen der „Roten Antifa“ sind unserer Einschätzung nach nicht mehr legitimer Teil einer innerlinken Diskussion. Seit ihrer Gründung vertritt die Gruppe offensiv Inhalte, die im undogmatisch-linksradikalen Spektrum aus guten Gründen abgelehnt werden. Ihre Zusammenarbeit mit autoritären und nationalistischen Gruppen macht zudem deutlich, dass diese Inhalte konkrete Konsequenzen für die lokalen Antifa-Strukturen haben sollten. Ihre wiederholten sexistischen und antisemitischen Äußerungen und ihre zunehmenden Übergriffe auf Antifaschist_innen lassen erkennen, dass sie nicht bereit ist, ihre politische Basis kritisch zu reflektieren. In den letzten Monaten ist es immer wieder zu Kritik gegen das Vorgehen der „Roten Antifa“ gekommen. Trotzdem hat sie bislang verweigert, diese Kritik umzusetzen. Im Gegenteil, so lange Konsequenzen ausbleiben, steigert sie ihr provokatives Verhalten. Keiner der genannten Vorfälle lässt sich auf die bisherigen Auseinandersetzungen zwischen traditions- und postantifaschistischen, zwischen kommunistischen und anarchistischen Strömungen reduzieren. Im Ruhrgebiet tritt eine Gruppe in Erscheinung, die die Zusammenarbeit mit Nationalist_innen, religiösen Fundamentalist_innen und Antisemit_innen hoffähig machen möchte – diese Entwicklung gilt es endlich aufzuhalten!

Wir können nur alle Gruppen, autonome Initiativen und linke Zentren dazu auffordern, sich in aller Deutlichkeit von dieser Gruppe zu distanzieren und endgültig die Unterstützung für die „Rote Antifa“ aufzukündigen. Solange Antifaschist_innen in ihrer Anwesenheit um ihre körperliche und psychische Unversehrtheit bangen müssen, haben sie in emanzipatorischen Zusammenhängen nichts zu suchen! In diesem Sinne fordern wir von den antifaschistischen Strukturen auch keine Stellungnahme zu linken Diskursen und keine politische Positionierung im Zusammenhang jahrelang bestehender Konflikte. Wir fordern von Antifaschist_innen lediglich eine Abkehr von nationalistischen, sexistischen und antisemitischen Gruppen und Einzelpersonen.

Quellen:
[1] http://projekte.free.de/a2k2/mainpage.php?cat=archiv&id=789
[2] http://www.stoppt-die-hetze.de/
[3]http://www.rote-antifa.org/index.php?option=com_phocadownload&view=category&id=4:aufrufe&Itemid=64
[4] Die Beteiligung der verschiedenen Gruppen ist in diesem Fall auch auf der Internetseite der „Revolutionären Jugend“ dokumentiert:  http://revolutionaerejugend.de/de/?p=158

Also geh nach Hause und lass die Leute ihre Sachen machen...

Ne ich lass dumme AntisemitInnen und Sexisten nich ihre Sachen machen und schon gar nich lass ich mich auch noch von so Deppen beleidigen!

 

Es ist ja wohl nicht unerheblich was die Leute da abgezogen haben, oder etwa doch? Geh Denken!

wie kommt man zu der behaubtung das jeder der den staat israel nicht anerkennt ein antisemit ist?

hat doch nichts damit zu tun das es juden sind das man den staat nicht anerkennt!

 

 

ist ja wohl nicht unerheblich was wegen der Gründung des staates israel alles passiert ist!

wie kann man da als linker denken es geht um ein schutzraum für juden?

wie bei jedem krieg geht es immer nur um verschiedene kapitalinteressen!

und nich darum eine bestimmte menschengruppe zu schützen!(vorallem wenn man dafür andere verjagen und abschlachten muss!)

 

gegen nationalismus und faschismus!

 

 

1. Wird hier überhaupt nicht über AntiDs diskutiert, sondern über scheiß Verhalten einer Gruppe

2. Hat sich die rote Antifa durch ihr auftretten, für jede Diskussion disqualifiziert

3. Müssen Standarts abseits von Antideutscher Ideologie und antisemitischer Antiimp scheiße durchgesetzt werden.

 

Gegen Deutschland

Für die Anarchie

Für den Kommunismus

Erklärung der Antifaschistische Jugend Bochum und Azzoncao

Laut einer Website, die sich „Intervention gegen die Rote Antifa“ nennt, wird von den anonymen VerfasserInnen und den UnterstützerInnen die Behauptungen gegenüber Mitgliedern der AJB erhoben, diese hätten anläßlich einer Demonstration gegen den Essener Thor Steinar-Laden „Oseberg“ am 6. Juni Antideutsche attackiert. Wir stellen fest, dass sich kein Mitglied der AJB an diesem Tag in Essen befand. Wir haben zeitgleich zur Demo unsere Filmpremiere in Bahnhof Langendreer begangen.

Diese Behauptung der AutorInnen und ihrer UnterstützerInnen stellt eine unverschämte Lüge dar. Wir fordern von all den UnterzeichnerInnen die Rücknahme dieser Behauptung.

Diese Behauptung reiht sich ein in weitere Lügen seitens Anti-Deutscher, die sie seit geraumer Zeit gegenüber der AJB äußern. So z.B. das angebliche Zeigen einer Iran-Fahne anläßlich der Antifademo am 25.10.2008 in Bochum. Und im gleichen Zusammenhang die haltlose Behauptung, Antideutsche wären auf dieser Demo von der „Roten Antifa“ beleidigt oder körperlich bedroht worden. Mitglieder von AJB und Azzoncao standen daneben und können bezeugen, dass das Verhalten der Antideutschen provokativ und beleidigend war. Das der „Roten Antifa“ hingegen erstaunlich ruhig und gelassen.

Wem nutzen diese Lügen?

Dazu müssen wir etwas ausholen:
Das Polit-Cafè Azzoncao hat schon 2007 die Zusammenarbeit mit der antideutschen Gruppe „Antifa Union“ eingestellt. Diese erhielt auf einem Koordinierungstreffen gegen den Thor Steinar – Laden „Goaliat“, der nach Dortmund gezogen war, auf einem Treffen in Bochum sämtliche, veröffentlichten und unveröffentlichten, Informationen. Abgesprochen war eine Kooperation. Die Antideutschen nutzten diese Informationen, hielten sich aber nicht an die Vereinbarungen.

Anläßlich der 1. Mai Demonstration 2007 kam es in Dortmund zu weit über 100 Verhaftungen von Antifas. Die „Antifa Union“ hatte den EA von einer anderen Stadt machen lassen. Die übermittelten Daten der Verhafteten vernichtete die „Antifa Union“. Über 15 Bochumer Jugendliche waren mit einer Anzeige wegen „Landfriedensbruchs“ konfrontiert. Azzoncao versuchte mit diesen eine Antireppressionskampagne zu initiieren. Das gestaltete sich mehr als schwierig, da keine Daten von Verhafteten vorlagen. Mehr als 20 weitere Personen konnten nicht von uns ermittelt und betreut werden. Erst recht Jugendliche von außerhalb waren auf sich gestellt. Die „Antifa Union“ machte darüber hinaus keinerlei Anzeichen Antirepressionsarbeit zu leisten. Anfragen von uns hielt sie nicht für nötig zu beantworten.

Anläßlich der September-Demonstration 2007 eskalierte die Situation in Dortmund durch das Verhalten der Antideutschen, dass es fast zurMassenschlägerei kam. Die anwesenden Antideutschen beleidigten die diversen Antifas, in dem sie sie auf vielseitige Art mit den Nazis verglichen. Nicht nur in ihrem Aufruf, sondern auch auf der Demonstration selbst. Zeitgleich führten die Antideutschen diverse USA-Fahne mit. Als einige Punks eine USA-Fahne zerstörten, wurde ihnen aus dem Lautsprecher Gewalt angedroht. Azzoncao, AJB, die Rote Antifa und andere organisierten daraufhin spontan die Abspaltung eines gewissen Teils der Demo, die am Ende des Demozuges ging.

Bei der Vorbereitung zur Antifa-Demo gegen den Naziaufmarsch 2008 wurden explizit diverse Anti-D kritische Gruppen erst gar nicht eingeladen. Trotzdem verließen regionale Gruppen schwer empört über die Anti-Ds das Treffen und riefen sogar zum Boykott der Demo auf. Die AJB initiierte daraufhin kurzfristig einen Aufruf zu einem Antinationalen Jugendblock und fertigte für diesen das Fronttransparent an. Halbwegs organisiert schaffte man es in der kurzen Zeit ca 150-200 Antifas dorthin zu mobilisieren.

Anfang des Jahres gingen unsere beiden Gruppen aus dem S5 Bündnis heraus, nachdem hier behauptet wurde, es wäre weder Zeit, noch Personal, noch Konzepte für einen aktiven Widerstand vorhanden. Man wolle mit den Bürgerlichen den Protest organisieren. Auf Grund dieser Kapitulationserklärung, vor allem durch den Impuls und die Antideutschen, verließen wir dieses Zweckbündnis und schickten ihnen ein Schreiben, in dem es heißt „…Ihr bedient die Klientel dieser staatstragenden Organisationen, verstärkt ihre Positionen, schwächt antifaschistischen Widerstand….“, „….Was uns bei dem ganzen Treffen noch aufstieß, war die selbstverständliche Teilnahme der antideutschen Gruppen, der „Union“ vorneweg. Keine Gruppe, die wir kennen, hat über ihre desaströse und unsolidarische Praxis dermaßen der Antifa im Ruhrgebiet geschadet, wie diese Gruppe. Mal ganz abgesehen davon, dass ihre permanenten Angriffe auf andere Antifas und Linke, die Aktionsfähigkeit aller stark geschwächt hat….“ und „…Wir hoffen, dass sich schnell eine andere politische Struktur findet, die eine bundesweite Kampagne zur Blockade der Nazidemo im September vorbereitet und dazu aufruft….“.

Nachdem der Naziangriff auf die Gewerkschaftsdemo am 1. Mai auch den letzten Demokraten mobilisiert hatte, konnten auch die Anti-Deutschen auf dem Protestticket nicht weiterfahren. Plakate und Aufrufe waren so schnell von dem S5-Bündnis gedruckt. Nun galt es noch die Definitionshoheit auf das zu haben, was angeblich radikaler Antifaschismus sein soll. Einen antinationalen / linksradikalen Aufruf ohne ihre Beteiligung galt es zu verhindern.

Wir gehen davon aus, dass die Union und die diversen anderen Antideutschen Gruppen die Kampagne gegen die „Rote Antifa“ und auch die AJB absichtlich zum 5. September hin initiiert haben. Eine politische Einflussnahme durch Ausgrenzung kritischer Gruppen sollte gezielt durch eine vorausgegangene Denunziationskampagne erreicht werden. Da wir die Antideutschen Gruppen als unzuverlässige, denunziatorische und politisch anti-emanzipatorische Kraft kennenlernen durften, glauben wir, dass viele der Vorwürfe gegen die „Rote Antifa“ unbegründet sind. Über den Rest ließe sich reden. Das aber solidarisch-kritisch und nicht in diesem eliminatorischen Klima des Denunziantentums und des Verrats.

Über die Ereignisse der letzten Wochen und die Lügen- und Schlammschlacht, die die Antideutschen auf fast allen szeneinternen Ebenen hier im Ruhrgebiet entfacht haben, erleben wir eine Demobilisierung ungeahnten Ausmaßes. Erst Recht auswärtige Antifas sind zutiefst verunsichert am 5. September nach Dortmund zu fahren. Alles ein Resultat der Machtgelüste nach Definitionshoheit der Antideutschen. Sie tragen die Verantwortung für diese Demobilisierung und zur Spaltung des Widerstands.

Wir können diese Antifas nur auffordern „frei“ nach Dortmund zu kommen, sich gezielt von den „Antideutschen“ abzugrenzen und ihr eigenes Ding zu machen.

Azzoncao, ein Polit-Cafè
Antifaschistische Jugend Bochum (AJB)

P.S.: Noch einmal: Wir erwarten eine öffentliche Entschuldigung bei der AJB aller Unterzeichner der „Intervention gegen die Rote Antifa“.