[B]: Kurzer Bericht zur Lärmdemo "Zu viel Ärger, zu wenig Wut"

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Am vergangenen Samstag versammelten sich ca. 600 Menschen, um unter dem Motto „Zu viel Ärger, zu wenig Wut“ letztere auf die Straße zu tragen. Verschiedene Gruppen hatten zur Lärmdemo aufgerufen. Im Rahmen des Aktionszeitraums des Berliner Ratschlags vom 9. - 29. Oktobers, fand am 18. Oktober ein internationaler Aktionstag statt, bei dem es unter anderem in mehreren Städten Italiens, in London, Paris, Madrid, Athen und Bukarest Protestveranstaltungen gab.

 

Am Herrfurthplatz sammelten sich ab 14 Uhr ein bunter Haufen um mit viel Krach vom Schiller- durch den Reuterkiez zum Rathaus Neukölln zu ziehen.

Direkt zu Beginn der Demo, machte die [R]adikale [I]nvestment [F]raktion auf sich aufmerksam, die bereits im Vorfeld Störaktionen gegen die Demo angekündigt hatte. Die Polizei wurde nervös, als auf einmal diese Gruppe Anzug- und Oberlippenbart tragenener „Investor_innen“ auf den Plan tat. Hektisch versuchten sie, die feindlichen Gruppen voneinander zu trennen und die Sicherheit der RIF zu gewährleisten. Es dauerte geraume Zeit bis auch der letzte Bulle merkte, dass es sich wohl um ein satirischen Protest handeln müsse. Für die Demo jedenfalls, war dies ein Akt großer Belustigung. Die RIF positionierte sich nach einer versuchten Blockade am Rand der Demonstration und feierte teure Neubauprojekte und hohe Mieten ab.

 

Angeführt wurde die Demonstration von einem lauten und bunten Samba-Block. Viele Schilder, Transparente und Flyer für die Leute in den Straßen, sorgten für eine gute Außenwirkung. Entlang der gesamten Demoroute gab es viel Zuspruch und Sympathiebekundungen von Anwohner_innen.

 

Entlang der Strecke wurde u.a. der Ziegert Neubau „12053“ gegenüber des Jobcenters Neukölln thematisiert, der Luxuseigentum zum Quadratmeterpreis zwischen 2870 und 3970 Euro anbietet.

Ebenso wurde die Praxis der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Stadt & Land problematisiert, die allein im letzten Jahr 76 Zwangsräumungen durchführte. Der Leerstand in der Weisestraße 47 und die Umwandlung der Okerstraße 8 durch ProSoluta wurden durch die Demonstration kritisiert.

 

Nach einer knappen Stunde gelangte die Demonstration an ihren Endpunkt wo noch einige Redebeiträge gehalten wurden, u.a. zur Lärmdemo am Kotti Anfang November und zur Solidaritätsdemonstration mit Rojava, die am Samstag im Anschluss der Lärmdemo im Wedding startete.

 

Hier findet ihr weiter Informationen rund um die Entwicklungen in Neukölln:

 

nk44.blogsport.de

vierundvierzig.blogsport.de

 

Fotos von der Demo gibt’s hier:

https://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157648789318436/

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Super Aktion, besonders die RIF. Dass die Polizei versucht, die Anzugträger zu schützen, sagt schon sehr viel aus. Poe's Gesetz greift wohl auch hier.

Für einen Bezirk wie Neukölln deutlich zu wenig Migrantische Teilnehmer, schade.

stimmt zwar, aber woran lags? was könnte nächstesmal anders/besser gemacht werden? ideen, vorschläge?

meines wissens nach wurde im vorfeld einiges versucht, um menschen aus migrantischen communities zu erreichen und zB aufrufe/flyer entsprechend vielsprachig zu verfassen....

Seit dem 4.11.2014 sind ein Audiobeitrag und die Dokumentation aufgenommener Beiträge der Demo im Rahmen des Libertären Podcasts mit dem Oktoberrückblick 2014 online: http://aradio.blogsport.de/2014/11/04/libertaerer-podcast-oktoberrueckbl...