[Russland] Schwarzer Block auf "Marsch des Friedens"

Schwarzer Block auf "Marsch des Friedens" 1

Am "Marsch des Friedens" am 21.09. in Moskau nahm auch ein anarchistischer schwarzer Block teil. Zwei Kommentare von Linken/Anarchisten aus Polen.

Hier mal zwei lesenswerte Kommentare aus Polen zu einer Demonstration in Moskau, einmal von der subkulturellen Antifa-Gruppe „161 Crew“ und einmal vom Indymedia-ähnlichen anarchistischen Portal „Centrum Informacji Anarchisticznej“. Alle, die Russisch können (ich kann es leider nicht), finden auf avtonom.info einen ausführlicheren Artikel aus erster Hand!


Schwarzer Anti-Kriegs-Block auf den Straßen Moskaus


Am 21.09.2014 zog eine Anti-Kriegs-Demo mit mehreren Tausend Menschen durch Moskau, organisiert von liberalen Zusammenhängen. Am „Marsch des Friedens“ nahm auch ein mehrere hundert Personen starker Schwarzer Block aus Anarchos und Linken teil. Bereits im März gab es auf einer ähnlichen Demo einen „schwarz-roten Block“, aber später stellte die Regime-Presse dessen Teilnehmer als „Banderowzy“ [Anhänger Stepan Banderas] dar (die schwarz-roten anarchistischen Fahnen tragen die gleichen Farben, nur in einer anderen Aufteilung, wie die Flaggen von [Banderas] ukrainischen Nationalisten von der UPA [aus dem Zweiten Weltkrieg]). Um eine ähnliche Situation dieses Mal zu vermeiden, wurden nur schwarze Flaggen getragen. Auf den Transpis war zu lesen „Kein Krieg außer Klassenkrieg“, „Kein Krieg zwischen Nationen, kein Frieden zwischen den Klassen“ oder „Für ein Russland und eine Ukraine ohne Faschismus und Imperialismus“. Wie man sieht, bleibt die imperialistische Politik Putins in der russischen Gesellschaft nicht ohne Antwort und es gibt jene, die sich nicht fürchten, ihren Widerspruch gegen die bestehende Situation trotz Drohungen und Schikanen der Behörden zu äußern, die klar zeigen, dass die Regierenden die Feinde sind, unabhängig davon, welche Fraktion sie vertreten und welche Sprache sie sprechen.

 

Anarchisten auf Anti-Kriegs-Demo in Moskau


Vorgestern [21.09.2014] fand in Moskau eine Demo gegen den Krieg in der Ukraine statt. [Die Anzahl der Demonstranten] überraschte die russischen Propaganda-Medien (es nahmen zigtausende Personen teil), daher wurden in den Zeitungen Fotos aus Tschechien platziert. Auf der Demo tauchten neben den Nationalfahnen Russlands und der Ukraine auch Fahnen der NATO, des Russischen Zarenreichs sowie faschistische Fahnen auf. Trotzdem fehlte es nicht an der Anwesenheit von Anarchisten, die in einem organisierten Block erschienen. Der Block aus Anarchisten und Antifaschisten ging an Gruppen desorientierter Nationalbolschewiken und Nationalisten vorbei, die ihn [den anarchistischen Block] sogar erfolglos zu stoppen versuchten. Die Anarchisten ermutigten dazu, Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten zu helfen, der russischen Propaganda Widerstand zu leisten und eigene Anti-Kriegs-Aktionen zu organisieren.

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Sehr erfreulich davon zu sehen und zu hören.

Liebe und Kraft den libertären und anarchistischen GenossInnen in Russland!

Wer sich dazu hergibt den Kiever Faschistentruppen zuzujubeln

ist alles andere als links.

"Auf der Demo tauchten neben den Nationalfahnen Russlands und der Ukraine auch Fahnen der NATO, des Russischen Zarenreichs sowie faschistische Fahnen auf."

Na sauber ! Also gibts Nationalanarchisten ? Das hat die Welf noch gebraucht.

Dieser Artikel scheint wohl nicht ganz in dein Weltbild zu passen. Die Welt lässt sich eben nicht in schwarz-weiß unterteilen! Das sieht man schon daran, dass die genannten Fahnen alles andere als einheitlich sind. Es waren eben nicht nur ukrainische- und NATO-Fahnen am Start, sondern auch Fahnen des Zarenreichs, und wohl auch Fahnen der selbsternannten "Volksrepubliken" in der Ostukraine. Das alles hängt mit der schwierigen gesellschaftlichen Situation in Russland zusammen. Die Anarchos werden ihre Gründe gehabt haben, warum sie keine eigene Demo gemacht haben. Ich könnte mir vorstellen, dass es unter der aktuellen Repression einfach nicht möglich ist, eine eigene anarchistische Mini-Demo mit 300 Leuten durchzuführen!

 

Deine Vorwürfe ergeben keinen Sinn. Im anarchistischen Block waren weder NATO- noch Nationalistenflaggen zu sehen. Und kannst du mir mal sagen, wo dort den "Kiever Faschistentruppen" zugejubelt worden sein soll? Das Transpi zeigt eindeutig einen russischen und einen ukrainischen Soldaten, die gegen die herrschende Klasse, statt gegeneinander, kämpfen (dazu die Parole "kein Krieg zwischen Nationen! kein Frieden zwischen den Klassen!)!

 

Da du die Bezeichnung "Kiever Faschistentruppen" verwendest, kann ich dir nur raten, dich einmal abseits staatlicher russischer Fernsehsender zu informieren. Meines Wissens nach gibt es nationalistische Freiwilligenbataillone in der ukrainischen Armee. Doch wenn du pauschal die gesamte ukrainische Armee als faschistisch bezeichnest, solltest du auch so konsequent sein und ALLE Armeen, in denen Nazis mitkämpfen (also auch die russische) so nennen.

 

Im Übrigen könnte ich mir vorstellen, dass die eigentliche Demo, "Gegendemonstranten" und verirrte Spinner schwierig auseinander zu halten waren.

 

Sowieso ist es schwierig, aus Deutschland verifizierte Infos aus Russland zu bekommen, erst recht, wenn man nur nicht-russische Quellen benutzt.

Oder was willst du hier sagen? Und die Freiwilligenbattaillone als lediglich nationalistisch zu verharmlosen ist ja ein Witz für sich. Das ist genauso als wenn man die SS als rechtskonservativ bezeichnen würde. Davon abgesehen sind die osteuropäischen Anarchisten, wenn man sie denn schon so nennen will, auch generell mit Vorsicht zu genießen. Führt hier aber zu weit.

wenn die deutschen linken (bzw. "linken") sich so darüber freuen, nazis im osten zu sehen und sofort dementsprechend alles lautstark abzustempeln ("ukrainische faschistentruppen", "faschistische junta", "maidanfaschisten" usw.).

 

ich weiss nicht wie es euch geht, ich glaube aber in diesem reflex etwas verdammt deutsches doch nichts emanzipatorisches zu erkennen.

sind weder "faschistisch", noch "nationalistisch" (außer du hälst für "nationalisten" jeden, der sich nicht auf putinsche panzerwägen freut).

 

übrigens, kannst du mal sagen, wie viele freiwilligen bataillons es in der ukrainischen armee gibt?

oder müsste erst mal gescheit googeln?

Die  Hegemonie der Faschisten auf der Kiever Seite ist seit MONATEN belegt !

Ihre Massenmorde werden gerade ausgegraben.

Und da kommst Du mit diesem Quatsch.

Wo sind die Beweise für deine Behauptungen (Hegemonie der Faschisten, Massengräber)? Und komm mir jetzt nicht mit RIA Novosti. Du weißt doch, die Medien lügen ;)

"Die  Hegemonie der Faschisten auf der Kiever Seite ist seit MONATEN belegt !"

absoluter Quatsch - der Einfluss von Nationalisten in der Ukraine ist seit Monaten rückgängig (ich rede nicht von den russischen Nationalisten im Donbass)

 

Die nationalistische Abteilungen gibt es unter den ukrainischen Truppen - das ist Scheiße, aber das stimmt. Es stimmt aber auch, dass sie nur ein Bruchteil von den ukrainischen Soldaten darstellen.

 

Dagegen machen die eingereiste russische Nationalisten vielleicht bis zur Hälfte von den "volksrepublikanischen" Einheiten aus (RNE, DPNI, Eurasische Union, Nationalbolschewiken usw.). Selbst wenn es keine Nationalisten wären, erübrigt sich dadurch die Frage keinesfalls, was die bewaffneten Staatsbürger von Russland auf dem ukrainischen Territorium zu suchen haben?

 

Die grösste Kriegsverbrechen gehen allerdings auf das Konto von regulären Truppen (hauptsächlich Artilleristen), nicht auf das Konto von freiwilligen Nationalisten. Das System "Buk" beispielsweise kann nicht jeder bedienen, da braucht man eine professionelle Besatzung (21 Personen, die extra dazu ausgebildet wurden).

Die gibts NUR bei den Kiever Massenmördern .

Maidan - Odessa - Mariupol sind die Stationen ihrer Morde an den Ukrainern.

Aber jetzt kommen ja noch ihre Morde in den besetzten Dörfern in der

Ostukraine ans Licht.

Das Bürger Russlands ihren Verwandten im Donbass helfen ist doch selbstverständlich !

Jeder der noch Verstand hat weiß das die Ukr. Oligarchen und ihre SS verjagt werden

müssen. Jeder AntiFa weiß das.

Wenn du kein Russisch kannst, um nachzuprüfen, wie viele russische Faschos im Donbass kämpfen (das verheimlichen sie keinesfalls), dann lies mal mindestens die Berichte von Amnesty International, wo es auch um Kriesverbrechen geht.

Hier z.B. mal auf Ukrainisch: http://www.amnesty.org.ua/node/783. Auf Englisch oder Deutsch findest du es selber.

Oder zählt auch die Amnesty International zu den Bösen?

 

P.S. und hör bitte damit auf, im Namen von AntiFa zu reden!

Von den Kiever Nazis gibts überall bei YT und im Netz Belege.

In Massen !

Warum kannst Du weder belegen das es NS Battalione im Donbass gibt

noch das die Demo in Moskau etwas anderes war als die übliche NATO

Propaganda. Bei AI steht jedenfalls nix davon.

In Charkov und Kiev wurden die Friedensdemos übriegens VERBOTEN.

Dein geblubber reiht sich ein in die Russlandhetze unserer Politiker und

Medien.

Und : Was geht Dich die AntiFa an ? Nix !

Obwohl danach gefragt wurde, kam die ganze Zeit kein Beleg der Prorussischen für ihre haarsträubenden Behauptungen hier ("Hegemonie" der Faschisten, Massengräber, "ukrainische Massenmörder", "Maidan - Odessa - Mariupol" seien "Stationen ihrer Morde an den Ukrainer[n]", Bürger Russlands würden ja nur "ihren Verwandten im Donbass helfen", die "SS" der ukrainischen Oligarchen, Friedensmarsch sei "übliche NATO Propaganda" usw.).

 

Hier die gefordeten Belege:

- Ukraine-Krise spaltet die russische extreme Rechte: http://muftah.org/ukraine-crisis-divides-russian-far-right/

[In dem Artikel steht u. a., dass ein Teil der russischen Nazis die russische Seite (auch als Kämpfer) unterstützt und ein Teil das gleiche auf der ukrainischen Seite tut. Das sollte verständlich machen, warum ein Teil (!) der russischen Nazis, nämlich die proukrainischen, auf dem Marsch des Friedens mitgelaufen sind.]

- Russische Nazis kämpfen aber auch auf der russischen Seite: https://linksunten.indymedia.org/de/node/121434

- Warum die Separatisten nicht Führer eines Arbeiteraufstandes sind: https://linksunten.indymedia.org/de/node/119382

- Wem immer noch nicht klar, wofür die "Volksrepublicken" stehen, hier etwas zu ihrer nationalistischen, homophoben, klerikalen "Verfassung": https://linksunten.indymedia.org/node/114522

http://www.sozonline.de/2014/06/die-verfassung-der-volksrepublik-donezk/

Wer jetzt meint, das sei alles gelogen, soll mir doch mal bitte Gegenbelege für den ach so sozialrevolutionären Kampf der Separatisten bringen.

Das Problem ist doch, dass sowohl die Gegner als auch die Befürworter der selbsternannten "Volksrepubliken" in der Ostukraine sich als Verfechter des Friedens und antifaschistischen Kampes sehen. Daher wollen sich natürlich beide Seiten auf einem "Marsch des Friedens" zeigen.

Dein Kommentar ist mal wieder der Beweis, dass man so ideologisch hirnverbrannt sein kann, dass man nicht einmal fähig ist, den vorliegenden Text lesen zu können.

Am Besten gehst Du nach Donbass, dann kannst Du zusammen mit stalinistischen Spaniern und Franzosen im Namen des Antifaschismus und zuspätgeborenen Interbrigaden zusammen mit russischen und italienischen Faschisten auf ukrainische Faschisten schießen.

einfach skandalös: Es gibt russische Linken, die die grösse von Putin nicht erkennen wollen!!!

(Diese Anarchisten, sie waren schon immer irgendwie komisch).

Derzeit kann man den Beitrag nicht verlinken.

Die Bilder sind die gleichen wie auf der Website der russischen Autonomen, da gibt's sogar noch mehr Fotos, alle unverpixelt...

Hier http://ura.ru/content/chel/01-10-2014/articles/1036263086.html bzw. hier http://www.echo.msk.ru/blog/statia_iz_regiona/1411300-echo/

erzählt ein russischer Freiwilliger von den andauernden Schlacht um den Flughafen von Donezk. Er meint, seine Einheit bestehe zu 90% aus russischen Staatsbürgern. Die Verluste, die sie tragen sind einfach unglaublich hoch.

 

Diejenigen, die hier russische Agression rechtfertigen, sollten mal nachvollziehen, dass dieser Krieg Russland nichts Gutes verspricht. Bereits tausende Russen, die dort im imperialistischen Rausch oder auf Befehl gestorben sind, die Wirtschaft von Russischen Föderation leidet inzwischen immens. Selbst für Putin und seine Oligarchen verspricht nichts Gutes (vom Volk ganz zu schweigen). Diejenigen, die die Eroberungsgelüste von Putin und seiner Clique hier rechtfertigen, können das nicht aus Liebe zu Russland sondern nur aus Liebe zu ihren Vorurteilen (mögen die letzteren auch positiv sein).

 

P.S. natürlich bedeutet dieser Krieg viel schlimmere Verluste für die Ukraine.