1. Mai 2014 in Berlin - Überblick aktueller Stand

Maikrawalle

Der erste Mai rückt näher, die Termine häufen sich. Wir wollen versuchen, hier einen Überblick über die geplanten Termine und Veranstaltungen in Berlin rund um den 1. Mai 2014 zu geben, soweit sie uns bekannt sind. Ergänzungen sind herzlich erwünscht!

 

Freitag, 25.04., 17 Uhr Bethanien: Offenes Demomaterial-Bastel-Treffen


Offenes Treffen zur Herstellung von Transpis, Schildern usw. für den 1. Mai, u.a. für die unangemeldete 17-Uhr-Demonstration (Stressfaktor)

 

Samstag, 26.04., Kreuzberg (?): Naziaufmarsch


Ein Nazi-Aufmarsch ist für Kreuzberg angekündigt. Die genaue Route steht noch nicht fest. Was aber schon feststehen dürfte, ist die Tatsache, dass sich die Anwohner*innen und viele andere Menschen in Berlin diesen Nazi-Aufmarsch, der nicht nur politisch unsäglich wäre, sondern auch eine faktische hohe Gefährung für viele Menschen darstellen würde, nicht gefallen lassen werden. Wenn die Bullen den Nazi-Aufmarsch durchknüppeln wollen, so ist mal wieder damit zu rechnen dass die mit einem gigantischen Aufgebot anfahren, um alle Versuche, den Nazis in die Quere zu kommen, schon im Keim zu ersticken.

 

Ob eine solche Bullentaktik Erfolg haben wird, ist nicht so sicher. So waren etwa letzte Woche nach der Räumung des Oranienplatzes etwa 1.000 wütende DemonstrantInnen im Kiez unterwegs. Ihnen gegenüber standen offiziell 800 Bullen. Laut Tagesspiegel waren "deutlich zu wenig Polizisten or Ort, um die Lage beruhigen zu können".

 

Aktuelle Infos zum geplanten Nazi-Aufmarsch und angekündigten Protesten gibt es unter anderem hier. Beim Bündnis Berlin Nazifrei gibt es eine Aktionskarte zum Runterladen und Vorschläge für Treffpunkte für Leute, die aus verschiedenen Bezirken Richtung Kreuzberg fahren.

 

Samstag, 26.04., Columbiahalle: Fascho-Konzert

 

Der rechtsradikale kroatische Musiker "Thompson" soll am 26.04. in der Columbia-Halle auftreten, verschiedene Gruppen rufen zu Protesten auf, um das Konzert zu verhindern.

Laut aktuellem "taz"-Bericht soll die Columbia-Halle das Konzert abgesagt haben. Gleichzeitig, so die "taz", laufe der Kartenvorverkauf weiter. Auf der Seite der Columbia-Halle findet sich nicht, einfach garnichts. Weder wird das Konzert dort angekündigt noch wird eine eventuelle Absage dokumentiert. Auf der Facebook-Seite der Columbia-Halle gibt es einige wütende Beiträge zu dem geplanten Konzert - das Columbia-Halle-Management kann also nicht so tun, als hätten sie von nichts gewusst.

Solange nicht sicher ist, dass das Konzert nicht stattfinden wird (etwa durch eine Stellungsnahme auf der Homepage der Columbia-Halle), sollten wir davon ausgehen, dass das Konzert stattfinden soll - und also verhindert werden muss.

 

Sonntag, 27.04., 14 Uhr, Mariannenplatz: "Demo-Training"


Die recht neue und noch ziemlich unbekannte Organisation "NaO" ("Neue antikapitalistische Organisation") ruft am 27.04. zu einem "Demonstrationstraining" vor der Thomaskirche auf dem Mariannenplatz auf. Geübt werden soll "Solidarität- Zusammenhalt- Disziplin". Dass es jedoch ausgerechnet die "Disziplin" ist, an der es der radikalen Linken derzeit in Berlin mangelt, dürfte von manchen bezweifelt werden.

Wie auch einige andere Zusammenschlüsse versucht auch die "NaO", DIE neue übergreifende Plattform einer radikalen Linken zu sein. Laut ihrer Webseite ist "die NaO-Berlin ein Zusammenschluss der SIB, GAM, isl, Revolution und SYKP sowie von vorher Unorganisierten."

 

Mittwoch, 30.04., 19 Uhr, U Seestraße: "Allet oder Nüscht" - Demonstration

 

Nicht zum ersten Mal gibt es die Walpurgisnacht-Demo im Wedding am Vorabend des ersten Mai, ein Bericht über die große Demo letztes Jahr findet sich hier. Dieses Jahr steht die Demo unter dem Motto "Allet oder Nüscht", es gibt einen längeren Aufruf und auch schon einen Überblick über die geplante Route.

 

Über das genaue Programm und den Zeitplan (obs ein Konzert vor der Demo gibt, wann die Demo losgehen soll, ob es eventuelle Auflagen der Bullen zur Strecke gibt etc.) haben wir nichts gefunden. Wir gehen aber fest davon aus, dass auf der "Hände weg vom Wedding"-Seite bald mehr Infos zu finden sind.

 

Donnerstag, 01.05., ab morgens: Nazi-Demo verhindern!

 

Für den 1. Mai haben auch die Nazis eine Demo in Berlin angekündigt, und zwar in Neukölln. Die Bullen halten sich wie üblich bedeckt, was die Verhandlungen mit den Nazis über die Route betrifft. Aktuelle Infos gibts bei antifa-berlin.info, bei der Bündnisseite Nazifrei Berlin sowie beim Bündnis Neukölln. Lasst uns  gemeinsam dafür sorgen, dass die geplanten Nazi-Aufmärsche sowohl am 26.04. (Kreuzberg) als auch am 01.05.2014 (Neukölln) zu Veranstaltungen werden, an die die Nazis noch lange mit Grausen und Unbehagen zurückdenken!

 

Donnerstag, 01.05., 09:30 Uhr, Hackescher Markt: Klassenkampf-Block auf der DGB-Demo

 

Auch dieses Jahr wird es (wohl) einen klassenkämpferischen Block auf der DGB-Demo am ersten Mai geben. Bislang gibt es allerdings für Berlin, soweit uns bekannt ist, noch keinen direkten Aufruf. Es gibt aber etwa eine Einladung zu einem Treffen mit Transport-Arbeiter*innen am 21.04., in der der Klassenkampf-Block erwähnt wird. Für die DGB-Demo in Hamburg gibt es einen Aufruf auf Indy Linksunten. Vielleicht kommt da noch was für Berlin?

 

Donnerstag, 01.05., 17 Uhr, Mariannenplatz: Unangemeldete 1. Mai-Demo

 

Wie schon in den letzten Jahren wird es auch dieses Jahr wieder eine unangemeldete 1. Mai-Demo geben, die in Kreuzberg am Mariannenplatz startet. Demo-Motto ist dieses Jahr: "Schnauze voll - Demonstration für ein gutes Leben mit Zugang zu Wohnraum, Bildung, Gesundheit und Kultur für Alle!" Die Route ist noch offen: "Unseren Weg werden wir, auch abhängig von den konkreten Verhältnissen vor Ort (sogenanntes “Myfest”, Wetter, Größe der Demonstration, politisch wichtige Punkte, Verhalten der Polizei usw.) selbst bestimmen." Voraussichtliches Ziel der Demonstration ist der Lausitzer Platz als Startpunkt der 18-Uhr-Demo, der gemeinsam und ohne Vorkontrollen erreicht werden soll. Bei Indymedia findet sich ein Mobi-Flyer auf deutsch und englisch.

 

Donnerstag, 01.05., 18 Uhr, Lausitzer Platz: "Revolutionäre 1. Mai-Demo"

 

Natürlich gibt es auch dieses Jahr wieder die "Revolutionäre 1. Mai-Demo" um 18 Uhr. Ziel ist dieses Jahr die SPD-Zentrale in der Wilhelmstraße. Als Demo-Route ist folgende Strecke angekündigt: Lausitzer Platz – Kottbusser Tor – Kottbusser Damm – Herrmann Platz – Urbanstrasse – Körtestrasse – Südstern – Gneisenaustrasse – Mehringdamm – Hallesches Tor – Abschlusskundgebung vor der SPD Zentrale.

 

Was die Bullen von der Route halten, ist noch nicht bekannt, wird aber sicher noch in den nächsten Tagen kommuniziert werden. Der "Tagesspiegel" schätzt derzeit das Eskalationspotential gering ein, darin wohl vor allem auch der Bullenpropaganda im Wesentlichen folgend. Vorsichtshalber (und vielleicht auch in Hinblick auf mögliche schwarzgrüne Bündnisse in Berlin) fordert der Grünen-Politiker Benedikt Lux im oben verlinkten Artikel schon mal "ausreichend Polizei" rund um die 18-Uhr-Demo, um sogenannte "Gewaltausbrüche" zu verhindern.

 

Gegenüber den letzten Jahren erscheint das aufrufende Bündnis, soweit derzeit bekannt, als relativ überschaubar: "Antifaschistische Linke Berlin (ALB), Antifaschistisch Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB), Antifaschistische Linke Jugend (ALJ), Neue Antikapitalistische Organisation (NAO), Arbeitskreis Internationalismus der IG Metall (AKI), Kurdistan-Solidaritätskomitee, BEDEP (Plattform für Arbeit und Demokratie Berlin)".

 

Selbst wenn die oben angekündigte Strecke genehmigt wird, heißt das natürlich nicht, dass die Demo auch wirklich bei der SPD ankommt. Mit Schikanen der Bullen oder direkten Angriffen auf die Demo muss jederzeit gerechnet werden. Es macht also Sinn, sich auch darauf vorzubereiten, dass die Bullen etwa an einem von ihnen gewählten Ort versuchen werden, die Demo anzugreifen, zu stoppen und zu zerschlagen.

 

 

 

Freitag, 02.05., 14 Uhr, Philhamonie: Demonstration zur Erinnerung an die nationalsozialistischen sogenannten "T4"-Morde

 

"Am Freitag, dem 02. Mai 2014, um 14:00 Uhr findet zum 20. Mal der T4-Umzug in Berlin statt. Der 2. Mai ist der internationale Tag zur Erinnerung an die Verbrechen der NS-Psychiatrie und ihrer Kooperateure und Tag des gegenwärtigen Widerstandes gegen die Zwangspsychiatrie. Daher gedenken wir auch in Berlin den Opfern des ärztlichen Massenmordes. Dabei starben ab 1939 mit Beginn der sogenannten ‚Aktion T4' in den Gaskammern der Psychiatrien und später durch Giftspritzen und Verhungernlassen bis ins Jahr 1948 hinein ca. 300 000 Menschen." Mehr Informationen gibt es bei "freedom of thougt", zwangspsychatrie.de sowie hier.

 

Samstag, 03.05., 10 Uhr Brandenburger Tor: Transport-Aktion des "klassenkämpferischen Blocks"

 

Im Rahmen der Selbstorganisierung von Transport-Arbeiter*innen gibt es eine Sternfahrt nach Berlin und eine Kundgebung um 10 Uhr am Brandenburger Tor, organisiert von Gruppen, die auch am "klassenkämpferischen Block" auf der DGB-Demo am ersten Mai beteiligt sind.

 

Samstag, 03.05., 13 Uhr, Kottbusser Tor: Stadtspiel gegen Stadtklau

 

"... Gated Communities und noble Lofts neben leerstehenden Wohnhäusern und Bürokomplexen. Steigende Mieten, die Menschen verdrängen und unverblümte Umverteilung von unten nach oben bedeuten. Ob schwarz, rot oder grün, der Kaputtalismus feiert in Berlin eine schaurige Party und alle Gäste sehen gleich aus...was sagen wir dazu? Nich mit uns: Wir stressen zurück!

Schluss damit, wir wollen das gute Leben jetzt! Wir wollen eine Stadt mit selbstverwalteten Projekten, Platz für alle unabhängig vom Geldbeutel, für jung und alt, für Menschen auf der Flucht. Überall Emanzipatorisches gestalten. Das Klima soll für Investor*innen und Vermieter*innen in Berlin und überall verdammt nochmal endlich rauer werden. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern macht auch richtig gute Laune.

Dafür werden wir am 3. Mai mit unserem Stadtspiel „6 aus 49“ viele kleine bunte Zeichen setzen. Wie? Wir ziehen mit euch mittags am Kotti 6 Ausflugsziele aus den 49 der Berliner Liste*. Diese werden wir dann besuchen. Auf dem Weg werden wir mit Tourist*innen Theather spielen, eklige Kapital-Bunker anmalen, Ordnungskräfte nerven und dem ein oder anderen fiesen Gentrifizierungs-Papst in den Privatpool spucken. Seid dabei, sammelt Punkte bringt Freund*innen mit, macht, was euch einfällt. Mit abwechslungsreicher Garderobe und mobil – am besten mit dem Fahrrad.

Organisatorisches:
3.5.2014: 13h Kotti // 16h Gendarmenmarkt // woanders dann gemütlicher Ausklang am Abend // mehr Infos am Aktionstag // Offenes Nachtreffen am 13.5 um 19h im NewYorck im Bethanien

 

Und sonst noch so


Ausgerechnet das behäbig-rechte Springer-Blatt "Mottenpost" ist mal wieder auf dem aller-aktuellsten Stand: "1. Mai 2014 in Berlin: Die Berliner Morgenpost bietet Ihnen News, Videos & Infos zu den Demos, Krawallen & Veranstaltungen am 1. Mai 2014 in Berlin." "Demos, Krawalle und Veranstaltungen" - nicht nur dass die MoPo schon Mitte April über die "Krawalle" am 1. Mai 2014 Bescheid weiss, ist lustig, sondern auch die Reihenfolge dieser Aufzählung.

 

 


 

 

Haben wir was vergessen? Bitte ergänzen! Für wilde, bunte, wütende, unkontrollierbare, solidarische, kämpferische, nazifreie Tage rund um den ersten Mai in Berlin und anderswo!

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Eine aktuelle Einschätzung des geplanten Nazi-Aufmarsches in Kreuzberg am 26.04.2014 findet sich hier: https://linksunten.indymedia.org/de/node/111133 (Stand 18.04.14).

[Berlin-Tempelhof] Thompson ohne Columbiahalle

 

https://linksunten.indymedia.org/de/node/111125

NIcht vergessen: Revolution ist Angriff:  https://linksunten.indymedia.org/de/node/110707

Gibt es (bisher noch) keine anderen Aufrufe für die 18-Uhr-Demo außer denen von den anmeldenden Gruppen selber?

Doch, es gibt noch andere Aufrufe zur 18-Uhr-Demo (http://erstermai.nostate.net/wordpress/?page_id=107#aufrufe)... aber sehr schön ist das (noch) nicht.


Es gibt einen gemeinsamen Aufruf vom Klassenkämpferischen Block Berlin, vom Berliner Bündnis für Mumia und der Initiative NoWar Berlin. Der klassenkämpferische Block hat bisher auf seiner Seite keinerlei Aufruf veröffentlicht, weder zur DGB-Demo morgens (da gibts nur einen nicht funktionierenden Link) noch zur 18-Uhr-Demo. Beim Mumia-Bündnis ist der Aufruf nach einigem Suchen zu finden. Bei der Initiative NoWar Berlin ebenfalls Fehlanzeige: keine Spur von einem Hinweis zum 1. Mai.

 

Dann gibts noch einen Aufruf von "ZK", zu dieser antisemitschen Schlägerbande sollen hier nicht viele Worte verloren werden.

 

Hinzu kommt ein Aufruf der "SDAJ" ("Sozialistische Deutsche Arbeiter-Jugend") und ein Aufruf der bundesweiten Vernetzung "Perspektive Kommunismus", in Berlin vertreten durch die Gruppe "Revolutionäre Perspektive". Wer sich wundert, noch nichts von dieser Gruppe gehört zu haben: die Gruppe hat sich offenbar erst vor einer Woche gegründet...

 

Soweit die Aufrufe - mehr scheint es im Moment nicht zu geben. Also alles ganz schön dünn. Aber: Das muss nicht heißen, dass der erste Mai blöd wird, muss nicht mal heißen, dass die 18-Uhr-Demo blöd wird. Momente, an denen Frustration und Wut etwa gegen die Bullenhorden Raum gewinnen, hängen nicht in erster Linie von guten Aufrufen ab, und wohl auch nicht unbedingt davon, welche Gruppen zur 18-Uhr-Demo aufrufen.

  

Nachfragen, wie denn die sogenannten "Grünen" zum (Polizei-)Staat stehen, und ob das Haupt-Problem dieser Gesellschaft die Linksradikalen seien (und nicht etwa Ausgrenzung, Polizeigewalt, Frontex, Nazis, Armut etc. usw.) sind vorzugsweise zu richten an benedikt.lux@gruene-fraktion-berlin.de (siehe oben verlinkten Tagesspitzel-Artikel).

No Pasaran - Her Yer Direniş Kreuzberg stellt sich quer!

Am Samstag den 26. April plant die faschistische NPD durch Kreuzberg zu marschieren. Am Mittwoch den 23. April um 17 Uhr wollen wir mit einer Mobilisierungskundgebungen die Kreuzberger_innen dazu aufrufen gegen den geplanten Naziaufmarsch kollektiv Widerstand zu leisten. Ausserdem wollen wir über die Aktivitäten am 1. Mai informieren. Es wird Mobilisierungmaterialen, Infostände, Redebeiträge und Musik geben. Kommt vorbei und werdet aktiv gegen den Naziaufmarsch in Kreuzberg am 26. April!

Mittwoch | 23. April | 17 Uhr | U-BHF Kottbusser Tor
Sasmtag |26. April | Naziaufmarsch verhindern!

Edit: Das Bündnis "Berlin-nazifrei" plant am Ostersamstag um 14 Uhr eine Mobitour durch Kreuzberg. Treffpunkt ist 14 Uhr am Kottbusser Tor

Aufrufer_innen: ARAB, NaO, EÖC, ADHK, Taksim-Initiative

23. April: Mobikundgebung gegen Naziaufmarsch in Kreuzberg

 

http://arab.blogsport.de/2014/04/18/24-april-mobikundgebung-gegen-naziaufmarsch/

Sonntag, 27.04.: Die Cicero-Veranstaltung "Die Kunst des Führens" mit Bundesfinanzminister Schäuble im Berliner Ensemble verhindern!

--> Achtet auf Ankündigungen! Aufruf Coming Soon!

 

15. - 24.05.: European Days of Action! Solidarity beyond Borders! Demonstration am 17.05.!

--> Aktionen gegen Kapitalismus und EU-Krisenpolitik! Den europäischen Rechtruck stoppen! AfD angreifen!

Was es eigentlich mit der "NaO" auf sich hat, ist auch nach längerer (Online-)Recherche nicht wirklich zu klären.

 

Völlig unbestimmt bleibt etwa die Frage, welche Gruppen nun eigentlich bei der "NaO" mitmachen. So wird etwa der "Revolutionäre Sozialistische Bund" in einer Mitteilung von Februar 2014 als Teil der Struktur beschrieben (http://www.trend.infopartisan.net/trd0314/t150314.html) und taucht bis heute als selbstverständlicher Teil der Struktur auf (http://nao-prozess.de/nao-prozess-beteiligte/nap-prozess-vor-ort/) und ist gleichzeitig keine der expizit als "Vollmitglieder beschriebenen Gruppen: http://nao-prozess.de/nao-berlin/). Kurz vorher hatte der RSB noch ein tiefes Unbehagen mit den Vorgängen beschrieben (http://www.rsb4.de/content/view/5035/88/), hier wird dieser Prozess (https://linksunten.indymedia.org/node/106990) noch mal näher beschrieben. Seit Februar findet sich kein einziger Beitrag zur NaO auf der RSB-Seite, obwohl die NaO Thema auf dem RSB-Treffen im März hätte sein sollen.

 

Sicher ist, dass einige Gruppen wie "Interkomm" (http://interkomm.so36.net) den NaO-Prozess verlassen haben. Obwohl die "Interkomm" unter den (ehemals und heute) am NaO-Prozess Beteiligten wohl mit einigem Abstand diejenige Gruppe in Berlin ist, die am meisten kontinuierliche Arbeit zu verschiedenen Themen macht, unter anderem mit der stets spannenden, gut organisierten Reihe "Roter Abend" im Zielona Gora, wird der Austritt der "Interkomm" aus dem NaO-Prozeß von den verbleibenden Gruppen äußerst dogmatisch dargestellt: "Dass drei sehr kleine Gruppen den NAO-Prozess verlassen hat, bedauern wir zwar, halten es aber für unumgänglich..." (http://www.nao-prozess.de/blog/zum-stand-des-nao-prozesses-2/). Daß sich unter diesen "drei sehr kleinen Gruppen" mit Interkomm die vielleicht einzige Gruppe im "NaO-Prozess" befunden hat, die kontinuierlich arbeitet, mit sehr vielen verschiedenen Strukturen bündnisfähig und in Berlin bekannt ist, wird vom verbleibenden linientreuen Rest, hier in den Worten ihres Obermackers Micha Prütz, kleingeredet, in bester (oder eher schlechtester) K-Gruppen-Manier.

 

Es könnte sein, dass es gerade dieser unmögliche Stil ist, in dem die "NaO" sich unter anderem über andere Gruppen äußert, der dazu führt, dass die NaO potenziell unfähig ist, gleichberechtigte Bündnisse mit anderen Gruppen und Strukturen einzugehen. Vielleicht ist das auch die Ursache dafür, dass sich im Unterschied zu den letzten Jahren dieses Jahr weder "Interkomm" noch viele andere Gruppen unter den Aufrufenden für die 18-Uhr-Demo am 1. Mai finden - dafür aber die "NaO" dabei ist.

 

Dass viele Gruppen keinen Bock auf eine Zusammenarbeit mit der NaO haben, erscheint, schaut mensch sich deren Umgang mit anderen Gruppen an, zutiefst verständlich. Dass die Gründung der NaO einen Fortschritt für die Linke in Berlin darstellt, darf also herzhaft bezweifelt werden. Dass die NaO eine kleine Struktur ist, wird ihr niemand vorwerfen - es gibt viele kleinere Strukturen, die seit Jahren tolle Arbeit machen. Aber dass der Anspruch der NaO, eines Tages die große, revolutionäre (Einheits-)Gruppe (oder Partei, das wird nicht so ganz klar) sein zu wollen (http://nao-prozess.de/manifest-fuer-eine-neue-antikapitalistische-organi...), in Erfüllung geht, erscheint als eher, nun ja, unwahrscheinlich.

Die ARAB meint wohl mal wieder, um einen der vorderen Plätze widerlicher Gruppen in Berlin kämpfen zu müssen. Der Aufruf zur 18-Uhr Demo ist so was von Scheisse. Dass das Wort "Bastard" (Schimpfwort für "uneheliche" Kinker) als gute Bezeichnung für die Bullen hochgehalten wird ist nur das eine. Beim Indy-Aufruf ist sich die ARAB auch nicht zu blöd, allen Ernstes ein schreckliches Bild von Kindern mit Spielzeugwaffen als Mobimaterial für die 18-Uhr-Demo hochzuladen http://de.indymedia.org/2014/04/353829.shtml.

 

Auf der ARAB-Homepage wird ZK Berlin als erste der politischen Gruppen in Berlin auf der Linkliste geführt http://arab.blogsport.de/. Das passt. Und dazu noch das übliche ARAB-Gemackere vom Lauti, das uns auch dieses Jahr wieder erwarten dürfte - bäh.

Also ich kann Deine Kritik nicht so ganz teilen.

Der Aufruf von der ARAB dieses Jahr ist große Klasse! Mal ein Aufruf der direkt die Menschen anspricht und kein pseudo-intellektuelles oder klassenkämpferisches Rumgeschwurbel - Danke dafür, ARAB! ;-)

 

Auch kann ich nicht erkennen was an Spielzeugwaffen so schlimm ist. Mensch sollte halt gewisse Dinge auch mal mit einem Augenzwinkern sehen. Ist ja schlimm diese Verklemmtheit, zieh Dir mal den Stock aus'm Arsch. Kennst Du den Kontext in welchem das Bild entstanden ist? Nein? Dann bitte auch nicht gleich losschimpfen. Kommt halt auf die speziellen umstände an, die ich aber leider auch nicht kenne.

 

Das mit "Bastard" sehr ich auch so. Allerdings finde ich auf der anderen Seite auch, dass die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Bastard da nicht mehr mitschwingt bzw. schon verblasst ist.

 

Das ZK ne gewaltätige Scheißgruppe ist, stimmt. Vlt. wäre es gut an dieser Stelle diese Leute zu isolieren bzw. keine Bündnisse mehr mit denen einzugehen. Schade, dass die ARAB so unkritisch mit diesen Menschen (öffentlich) umgeht. Da gibt's noch Potential.

 

 

Auch dieses Jahr wird es wieder am 1. Mai in Kreuzberg das sogenannte "Myfest" geben.

 

Beschreibung für 2014: "Das Fest soll vor allem die Bereiche um das Kottbusser Tor, den Heinrichplatz und die Oranienstraße mit friedlichen Menschen in Festatmosphäre überziehen, um den Ausschreitungen am 1. Mai in diesem Gebiet entgegenzuwirken und potentiellen Gewalttätern alternative Unterhaltung zu bieten. Der seit 2003 zunehmend friedlichere Verlauf der Kreuzberger Maifeiern wird von Polizei, Politik und Anwohnern in erster Linie dem Myfest zugeschrieben." http://www.myfest36.de/component/content/article/43-myfest-2014/92-herau...

Mit "Gewalttätern" sind dabei wohl kaum die Bullen, oben höflich "Polizei" genannt, gemeint.

 

Auch wieder mit am Start: das "Barrio Antifascista" mit interessantem Programm: http://barrioantifascista.blogsport.de/. Auch wenn es von den MacherInnen höflich verschwiegen wird: Das "Barrio" ist als "Bühne 04" integraler Bestandteil des beschissenen "Myfestes" (http://www.myfest36.de/k2-comments/programm/k2-tags). Können wir nicht mehr Feste feiern, ohne uns von diesem scheiss Staat sponsern und vereinnahmen zu lassen?