BfS will Endlagerausstellung überarbeiten

Pressemitteilung  5.09.13
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will die mobile Endlagerausstellung, die am 3. Juli in Düsseldorf ihren Auftakt hatte, überarbeiten. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hatte kritisiert, dass die verwendete Karte zu untersuchungswürdigen Wirtsgesteinen auf Gorleben verwies. So werde-  allen politischen Bekundungen zum Trotz - dieser Standort auf unsachgerechte Art beim Endlagerpoker im Spiel gehalten.

 

Das BfS ließ in ihrer Antwort nun verlauten, dass die Ausstellung schon im letzten Jahr konzipiert wurde, nach der Verabschiedung des Standortauswahlgesetzes, das am 27. Juli 2o13 in Kraft trat, soll die Reliefkarte nun überarbeitet werden.

Fünf Salzstöcke wurden in der Wanderausstellung des BfS genannt, die für ein atomares Endlager "untersuchungswürdig" seien: Wahn, Zwischenahn, Gülze-Sumte, Waddekath und – Gorleben. Laut BfS wird auf eine Studie aus dem Jahr 2007 Bezug genommen. Doch diese Studie hat sich mit möglichen Tonvorkommen und nicht mit Salz befasst, merkt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke an.

Einschlägig für die Lagerung in Salzgestein sei die Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften Rohstoffe (BGR) aus dem Jahr 1995, dort wurden 44 untersuchungswürdige Salzformationen ausgewiesen, betont die BI. Gorleben wurde von der Untersuchung ausgespart, wäre aber aufgrund des Negativkriteriums "Fehlen einer ausreichend vollständigen Überdeckung mit Rupelton oder älteren tonigen Sedimenten (Barriere-Kriterium)", wie es in der Studie wörtlich heißt, als
Endlagerstandort herausgefallen.

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

Quelle: http://www.bfs.de/media/endlagerausstellung/map-2/index.html



Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow
http://www.bi-luechow-dannenberg.de
Büro: Tel: 05841-4684  Fax: -3197
buero@bi-luechow-dannenberg.de

 

 


 

Anti-Atom-Demos am 14.9. und Filmpremiere in MS am 12.9.

 

Liebe Freundinnen und Freunde, ein kurzer Newsletter zu wichtigen Anti-Atom-Terminen und der aktuellen Lage in Ahaus und Jülich. Ganz wichtig, Demos in Duisburg, Braunschweig und Cattenom am 14.9., denn trotz allem Wahlkampfspektakels und schwarz-rot-grün-gelber Konsenssoße bleibt der Atomausstieg ein brennendes Thema...

1)
Heute in einer Woche ist Deutschland- und Europa-Premiere des indischen Films „High-Power“ - und zwar in Münster. Der indische Filmemacher und Aktivist Pradeep Indulkar kommt zu uns und führt uns seinen Dokumentarfilm vor und berichtet von den AKW-Bauplänen und dem Widerstand in Indien. Warum auch uns das Thema angeht? Der indische Staat geht mit starken Repressalien gegen die AtomkraftgegnerInnen vor, der Film „High-Power“ ist in Indien verboten. Wir wollen uns mit der indischen Atomkraftbewegung solidarisch zeigen. Und in Jaipatur will AREVA das größte AKW der Welt bauen und hat für den Bau bei der Bundesregierung Hermes-Bürgschaften beantragt.

Filmvorführung und Diskussion mit Pradeep Indulkar am Donnerstag, 12.9.2013 um 19 Uhr im Spec Ops, Von-Vincke-Str. 5-7 in Münster.

http://indien.antiatom.net/high-power-vorfuhrungen-in-deutschland/

2)
… egal, wo der Atommüll in Deutschland anfällt, er wird unter Gefährdung von Mensch und Umwelt durch die ganze Republik gekarrt, auch durch dicht besiedelte Regionen wie das Ruhrgebiet. Und zwar nach Duisburg, dort wird die Atommüllkonditionierungsanlage der GNS langsam aber sicher zur zentralen Drehscheibe für Atommüll aus ganz Deutschland. Dort steht die Anlage in umittelbarer Nähe zu einem Wohngebiet und das das Ruhrgebiet nicht gerade eine Bevölkerungsarme Gegend ist, ist auch klar.

Nach dem Zerkleinern, Zerschreddern und Verpacken weiß dennoch niemand, wohin mit dem Müll – und schon geht der Atommülltourismus weiter. Zum Beispiel nach Ahaus, in ein Zwischenlager, welches offiziell bis 2036 genehmigt ist. Und danach geht die Reise weiter oder Ahaus wird zum schleichenden Endlager...

Es-ist-5-vor-12-Demo am 14. September. in Duisburg, los geht’s um 5 vor 12 vor dem HBF! Das Programm findet ihr auf http://www.antiatom-buendnis-niederrhein.de

 

 * Schluss mit Atomtransporten
* Keine weitere Produktion von Atommüll
* Sofortige Abschaltung aller Atomanlagen

Widerstand verzahnen – Zähne zeigen! Die Anti-Atomkraft-Bewegung geht am 14.09.13 in Braunschweig, Cattenom und Duisburg auf die Straße!

Parteifahnen sind auf der Demo höchst unerwünscht!


Aus Münster treffen wir uns zur gemeinsamen Anreise mit der Bahn um 10:15 Uhr vor dem Hauptbahnhof am Berliner Platz (große Uhr!) Ebenso gibt es Sammelanreisen aus Gronau und Ahaus, Kontakt stellen wir gerne her.

3)
Die Jülicher Brennelementekugeln werden in der Entsorgung nach aktuellen Schätzungen mit ca. 300 Millionen Euro zu Buche schlagen. Kleiner Haken an der Sache: Wie entsorgt man Brennelementekugeln die mit brennbarem Graphit ummantelt sind? Das wissen die eifrigen Jülicher Forscher auch noch nicht und bei der Endlagersuche in Berlin spielen solche Dinge auch keine Rolle. Da ist es ja beruhigend zu wissen, dass das Jülicher Zwischenlager ohne Genehigung ist und per Anweisung bis zum Jahresende benutzt werden darf. Und danach? Offenbar will man sich in Jülich immer noch die Verschiebung nach Ahaus offenhalten, falls die Genehmigung für das alte Lager bis 2016 nicht kommt, wird es ganz schnell mit den Castortransporten nach Ahaus los gehen. Also Augen offen halten und nicht von wahlkämpfenden PolitikerInnen einlullen lassen...

Wir wünschen euch einen schönen Spätsommer und widerständischen Herbst, denn Atomausstieg ist und bleibt Handarbeit!

Viele Grüße
SofA Münster