10.000 Nordniedersachsen wehren sich gegen Fracking

Fracking verbieten

Nachdem die AG gegen Fracking der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg (BI) bereits Ende Juni über 2800 Unterschriften an Umweltminister Stefan  Wenzel (Grüne) gesendet hat, erhöht sich die Anzahl der Unterschriften nun auf fast 5000. Damit haben sich bereits 10% der Bewohner des Wendlands gegen Fracking ausgesprochen. "Diese für eine Unterschriftensammlung ungewöhnlich hohe Zahl zeigt deutlich, dass sich die Bevölkerung entschieden gegen Fracking in den neuen Erlaubnisfeldern zur Wehr setzen wird", fasst ein Sprecher der Gruppe zusammen.

 

Unterschriftenlisten gegen Fracking sollen am 30.8.2013 an Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) übergeben werden. Insgesamt unterstützen 10.000 Nordniedersachsen diese Aktion.


Am 31. August 2013 finden bundesweit regionale Aktionen gegen Fracking statt. Schon einen Tag früher treffen sich Vertreter_innen von 6  Bürgerinitiativen aus Nordniedersachsen mit Wirtschaftsminister Olaf  Lies in Hannover. Bürgerinitiativen aus Rotenburg, Lüneburg, Salzhausen,  Vierhöfen, Buchholz und Lüchow-Dannenberg hatten aufgerufen, mit der  Übergabe der Unterschriften aus verschiedenen regionalen Sammlungen den  gemeinsamen Forderungen Nachdruck zu verleihen:


•    Fracking in unkonventionellen Lagerstätten muss verboten werden
•    Erteilte Aufsuchungserlaubnisse gehören erneut auf den Prüfstand und müssen ggf. zurückgenommen werden
•    Die Verpressung von Lagerstättenwässern aus konventioneller wie unkonventioneller Öl- und Gasförderung muss sofort gestoppt werden
•    Der Schutz des Trinkwassers muss weit über ein Verbot von Fracking in Trinkwasserschutzgebieten hinausgehen
•    Die Prüfung der Umweltverträglichkeit ist umgehend durchzuführen, dabei ist die Öffentlichkeit breit zu beteiligen.

Der Wirtschaftsminister und das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) weisen immer wieder darauf hin,  dass man die Firmen nicht daran hindern kann, am Schreibtisch zu erkunden, ob und wo Vorräte lagern könnten. Dabei werde kein Schaden  angerichtet, und es gebe keine gesetzliche Handhabe gegen diese Erkundung.

Die Fracking-Gegner_innen hingegen fürchten, dass mit den Aufsuchungserlaubnissen allen weiteren Schritten Tür und Tor geöffnet wurde: "Wenn die Firmen fündig werden und weitere Bewilligungen zur Probebohrung oder Förderung beantragen, sind ihnen diese kaum noch abzuschlagen", schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Die BIs fürchten, dass dann womöglich wie in Hamburg oder Schleswig-Holstein rot-grüne Politiker kleinlaut darauf verweisen, dass sie nicht anders können als zu genehmigen. Das war auch schon so in Hamburg (Kohlekraftwerk Moorburg) und in Schleswig-Holstein deutet sich Ähnliches an (RWE-Ölförderung Ostseeküste).


Gemeinsam erklären die Umweltschützer gegenüber Olaf Lies: "Um dem eine deutliche politische Absage entgegenzustellen, fordern wir die Landespolitik auf, ein Moratorium für Fracking sowie ein Verbot der Verpressung von Lagerstättenwässern zu erlassen. Es darf nicht bei unverbindlichen Absichtserklärungen bleiben."

Die Übergabe erfolgt am Freitag 30.10. 2013 um 14.30 Uhr im Wirtschaftsministerium Hannover, Friedrichswall 1

Kontakt vor Ort Francis Althoff 0170-9394684

Am 31.8. findet um 13 Uhr eine Demo gegen Fracking am Hachmann-Platz, nahe dem Hauptbahnhof in Hamburg statt.

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow
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Büro: Tel: 05841-4684  Fax: -3197
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