MÜLHEIM UND SEINE BOMBEN

Am 23.03.2013 berichteten wir bereits bei Indymedia (https://linksunten.indymedia.org/de/node/81967) über die Vorgänge in Mülheim. Die Stadt Mülheim plant eine Veranstaltung für den 23.06.2013, in der den Opfern der „Bombennacht“, der „größten Katastrophe“ der Stadtgeschichte gedacht werden soll. Anlass ist, dass die Bombardierung Mülheims durch die Royal Air Force am 23.06.2013 70 Jahre her ist. Um bei der Veranstaltung Schüler_innen und Zeitzeug_innen ins Gespräch zu bringen, rief sie zusammen mit der örtlichen WAZ Zeitzeug_innen dazu auf, sich zu melden.

 

An dem Vorhaben der Stadt entzündete sich relativ schnell Kritik, welche der Stadt eine geschichtsrevisionistische Position unterstellt. Der Aufruf der Stadt, welcher in der WAZ abgedruckt wurde, schafft es, ohne einen einzigen Hinweis auf die Täterschaft der Deutschen einzugehen und festzustellen, dass die Bombardements eine Folge des deutschen Angriffskriegs und der deutschen Barbarei gewesen sind.

 

Diese Kritik wurde auch der Oberbürgermeister_in und der WAZ mitgeteilt, wobei eine öffentlich wahrnehmbare Reaktion bis zum 18.06.2013 ausblieb.

 

Die Reaktion

 

In den Artikeln der WAZ und NRZ vom 18.06.2013 wurde auf unsere Veröffentlichung Bezug genommen. So wurde auch eingestanden, dass der Bombenangriff keine Naturkatastrophe sei. Mülheim war eine Hochburg der nationalsozialistischen Bewegung, und das sieht mittlerweile auch die Mülheimer Stadtspitze so.

 

Nun könnten wir uns zurück lehnen und sagen, dass unsere Kritik angekommen ist und alles gut sei, aber die Oberbürgermeisterin meint: „Es ist legitim, an die Opfer der Bombennacht zu erinnern.“ (. Die Veranstaltung soll um 11 Uhr zunächst mit einer Podiumssdiskussion beginnen, um dann in kleineren Gruppen über einzelne Aspekte zu reden. Hiernach will Frau Mühlenfeld am Hauptfriedhof für die Opfer der „Bombennacht“ einen Kranz niederlegen.

 

Unsere Aktionen

 

Wir als Gruppe „Gewisser Überdruss“ fordern dazu auf, sich an den Gegenaktionen zu beteiligen. Wir werden vor Ort eine Kundgebung abhalten, und zwar am 23.06.2013 ab 10:30 Uhr in Mülheim an der Von- Graefe- Str., Ecke Hingbergstr.. Die Kundgebung erreicht ihr fußläufig vom Hauptbahnhof, oder mit der U18 bis zur Haltestelle Christianstr., dann den unteren Ausgang nehmen.

 

Außerdem werden wir ab 13 Uhr eine antifaschistische Demonstration durchführen. Diese beginnt in der Mülheimer Innenstadt am Synagogenplatz und soll anhand verschiedener Orte aufzeigen, wie alltäglich die Greueltaten der Deutschen waren. Die Demonstration beginnt mit einer längeren Kundgebung und wird gegen 14 Uhr starten.

 

Im AZ Mülheim findet im Rahmen der Gegenaktivitäten zwei Ausstellungen zum Thema „Neofaschismus in Deutschland“ und „Widerstand und Verfolgung Mülheim 1933- 1945“ statt. Im Rahmen dieser Ausstellung werden an mehreren Abenden Vorträge und Lesungen gehalten und thematisch passende Filme gezeigt. Die Ausstellung beginnt am 20.06.2013 um 17 Uhr mit einem Rundgang durch die Ausstellung. Näheres hierzu unter www.az-muelheim.de

 

Wir sehen uns auf der Straße und im AZ.

Gruppe „gewisser Überdruss“