Neonazi-Aufmarsch läuft ohne Zwischenfälle ab

Unter Trommelschlägen und mit Fahnen formierten sich die Neonazis gestern zur Kranzniederlegung am Rheinauer Panzergraben.(Foto: Josef Budai)
Erstveröffentlicht: 
21.04.2013

Genau eine Woche nach der Kundgebung »Worte gegen Rechts« des Rheinauer Bündnisses »Bunt statt Braun« an der Gedenkstätte »Panzergraben« bei Memprechtshofen war der Ort diesmal Schauplatz eines Neonazi-Aufmarsches. Die Veranstaltung lief unter den Augen der Polizei ab.

 

Noch am Sonntag davor hatte sich das Rheinauer Bündnis in der Nähe der Gedenkstätte eingefunden, um der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu gedenken. Gewidmet war eine Ausstellung zudem den 182 Personen, die seit der Wiedervereinigung durch rechtsex-trem oder rassistisch motivierte Täter ermordet worden sind. Durch den anstehenden NSU-Prozess hatte dieses Thema noch zusätzliche Aktualität erfahren.

 

Gestern trafen sich allerdings ungefähr 30 Mitglieder der rechtsgerichteten Neonazi-Gruppierung »Karlsruher-Netzwerk«, um einen Kranz an der Gedenkstätte niederzulegen. Dazu formierte sich die Gruppe beim Parkplatz an der B 36. Mit Fahnen, Transparenten mit nationalsozialistischen Parolen und unter Trommelklängen verlief die Kundgebung über den parallelen Wirtschaftsweg in Richtung Panzergraben-Gedenkstätte zum sogenannten »Heldengedenken«.

 

Flankiert wurde die Gruppe dabei von Einsatzkräften der Ortenauer Polizei, die für die nötige Sicherheit sorgen. Die Polizei war mit mehreren Fahrzeugen und schätzungsweise gut 50 Beamten im Einsatz. Nach Auskunft war die Kundgebung offensichtlich relativ kurzfristig angemeldet und genehmigt worden. Nach der Kranzniederlegung wurde die Gruppe dann wieder zum Ausgangspunkt zurückbegleitet. Von Zwischenfällen war zu diesem Zeitpunkt nichts bekannt.

 

Bereits am Sonntag davor war mit einem Nazi-Aufmarsch als Gegenreaktion auf die Kundgebung »Worte gegen rechts« gerechnet worden, der dann allerdings ausgeblieben war.