Historischer Abriss (Dessau)

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Dessau ist keine "unschuldige" Stadt. Die Nazis regierten hier schon vor 1933 und bauten Dessau zu einem ideologischen und industriellen des 3.Reiches auf. Zur Zeit des Nationalsozialismus blühte hier die Produktion von Zyklon B und Kriegsmaschinerie.

 

Wir geben euch kurz einen Überblick, warum Dessau aus historischer Sicht keine „unschuldige“ Stadt in der Mitte von Nazideutschland war und die Bombardierung am 7. März 1945 eine legitime Entscheidung war. Die Faktenlage ist ganz eindeutig und nimmt jeder Umdeutung der Täter- und Opferrolle die argumentative Grundlage. Dennoch ist das Bewusstsein für die verbrecherische Volksgemeinschaft und die Geschichte der Stadt Dessau in jüngster Zeit sehr eingetrübt. Nicht nur rechter Geschichtsrevisonismus, auch Verantwortliche des politischen Lebens tragen dafür die Verantwortung. Zudem wird über den zweiten Weltkrieg meist in abstrakter Weise aufgeklärt, so dass man die Verantwortung auf „die bösen Nazis“ oder den „einen verrückten Einzeltäter“ schiebt. Die kollektive Verantwortung der Bevölkerung, die den Rassenwahn befeuerte, wird auch in Dessau eher Verschwiegen und eine Indentifikation mit den historischen Tatsachen der Stadt oft vernachlässigt. Die theoretische Auseinandersetzung, über das Entstehen der Barbarei des 20. Jahrhunderts, wird erst gar nicht geführt, denn „Bürgerínnen“ wollen es entweder nicht hören, dass die Schuldfrage nicht bei einem Einzelen oder Gruppe zu finden ist, oder können dies schlichtweg nicht nachvollziehen. „Opa, Oma und Hans-Peter – Keine Opfer sondern Täter!!!“ hinterlässt bei der Dessauer Bevölkerung einen „du bist hier nicht willkommen“-Ausdruck im Geschicht bishin zu offenen Anfeidungen. Doch das in dieser Parole mehr implementiert ist und die Wahrheit, zwar verkürzend, darstellt wird nicht hinterfragt.Dessau – ein Ort mit antisemitischer Tradition


Im damaligen Land Anhalt dominierte die NSDAP bereits 1932 den Landtag, wobei Dessau zu diesem Zeitpunkt bereits ein bedeutendes ideologisches und verwaltungstechnisches Zentrum der Nationalsozialisten darstellte. Bei den entsprechenden Wahlen im April 1932 wurde die NSDAP mit 15 Mandaten (vormals gerade 1 Mandat) stärkste Fraktion, 6 dieser kamen dabei aus Dessau. Die NSDAP stellte zudem mit Alfred Freyberg den Ministerpräsidenten in einer Koalitionsregierung. Später wurde Dessau sogar Gauhauptstadt, obwohl der Gau offiziell „Magdeburg-Anhalt“ hieß. Diese Entwicklung war nur möglich, weil es bereits in den 1920iger Jahren gut funktionierende völkisch-nationalistische Strukturen und einen organisierten Antisemitismus gab.

 

Dass Dessau für die Nationalsozialisten nicht irgendein unbedeutender Fleck auf der Landkarte war, zeigen zahllose Veranstaltungen im Kristallpalast mit hochrangigen Funktionären innerhalb der Parteihierarchie. So traten u.a. Gregor Strasser (SA-Führer), Fritz Sauckel (später Gauleiter in Thüringen und Reichsbevollmächtigter für die Fremdarbeiter), Joseph Goebbels und Adolf Hitler in Dessaus größtem Saal auf. Am 31. Oktober 1931 schließlich, am Vorabend der anstehenden anhaltischen Kommunalwahlen, nahm Adolf Hitler stehende Ovationen in Empfang. Hitler sprach am 23. Juli 1932 nochmals in Dessau, diesmal allerdings unter freien Himmel. Der Kristallpalast reichte für die Zigtausenden von Nazianhängern in Dessau längst nicht mehr aus.

 

Am 01. April 1933 erging der erste öffentliche Boykottaufruf gegen jüdische Geschäfte, Arztpraxen und Handwerkerbetriebe. Am 09. November brannte auch in Dessau die Synagoge und der israelitische Friedhof wurde geschändet. Nachdem alle in Dessau verbliebenen Juden in einer Tageszeitung mit Namen und Adressen, ein offener Progromaufruf, veröffentlicht wurden, folgten Plünderungen und Zerstörungen jüdischer Geschäfte

 

(Quelle:http://dessaublockieren.wordpress.com/historisches/)

 

 


 

 

Die Rüstungsstadt an der Mulde


Dessau war schon vor 1933 eine bedeutende Stadt für Forschung, Entwicklung und nicht zu letzt durch das Bauhaus ein Ort für Design. Im Bereich des Flugzeugs und Motorenbau sowie zahlreiche weitere Erfindungen bzw. Optimierungen machte sich Junkers einen Namen. Das bis dato in Erinnerung gebliebene Modell „Ju52“ die sogannte „Tante Ju“stammt aus der Feder des Hugo Junkers. Auch heute noch wird diese zu Rundflügen in Dessau eingesetzt. Die „Tante Ju“ wurde nach der Enteignung Junkers 1933 nicht nur für zivile Zwecke eingesetzt. Im spanischen Bürgerkrieg wurde von der deutschen Legion „Conder“das Flugzeug als Bomber genutzt, so auch am 26. April 1937 über der statt Guernica. Damit begann die systematische Bombardierung der Zivilbevölkerung und sollte acht Jahre andauern. Die Junkerswerke standen nun komplett für die mlitärische Aufrüstungs Nazisdeutschlands zur Verfügung. Unter dem Kommando von Hermann Göring wurden „kriegswichtige“ Projekte weiter vorangetrieben, wie z.Bsp. Kampfflugzeugen Ju87 „Stuka“und die Ju 88. Im Verlauf des Krieges wurden massiv Zwangsarbeiter, meist aus dem osteuropäischen Raum, unter menschenunwürdigen Bedingungen in den Werken eingesetzt. In verschiedenen anderen Fabriken in Dessau wurden für die verbrecherische Wehrmacht Munition und Kleinteile gefertigt.


Neben einer wichtigen Rüstungsindustrie, war Dessau der Hauptproduktionsstandort für Zyklon-B. 1/3 des in Auschwitz verwendeten Giftgases stammt nachweislich aus einer Zuckerraffenerie in Dessau. Im Volksmund wurde die Anlage „Fine“ genannt und 2003 abgerissen. Bei den verwendeten Verfahren wurde flüssiger Cyanwasserstoff an Kieselgur gebunden und in Blechdosen verschlossen. Auffällig ist, dass in Dessau Zyklon B mit und ohne Warnstoff produziert wurde.


In Sachen Infrstruktur war Dessau auch gut aufgestellt. Es hatte Anbindungen zum Schienennetz, Wasserstraßen, Landwege mit Übergang der Elbe und einen eigenen Flugplatz. Alles was man braucht um die„kriegswichtigen“- und Massenvernichtungsmittel aus der Sadt zu transportiern.


Angesichts dieser erschreckender Zusammenballung von stark idologisch zersetzter Zivilbevölkerung, Rüstungsindustrie und Infrastrucktur war es ein notwendiger legitimer Entschluss Dessau am 7.März 1945 zu bombardieren. Wenn jetzt wieder die Neonazis in Dessau ihren„Trauermarsch“ für die deutschen Opfer am 9. März durchführen wollen, dann lasst uns zeigen, dass wir die Verantwortung der Geschichte gegenüber Rechnung tragen. Lasst uns zeigen, dass wir sie nicht in Dessau und anderswo ihren Geschichtsrevisionismus unwidersprochen auf der Straße verbreiten können.



Immernoch Nazis den Tag verhageln !!!



Vorbereitungskreis Schlecht Wetter



Zur Info:Gesamte Parteienlandschaft ruft zur Teilnahme an der Menschenkette auf. Die Jugendorganisationen von „Die Linke“ und den „Grünen“in Sachsen-Anhalt rufen gemeinsam zu friedlichen Blockaden auf. Bis Freitag sind Karten sowie Infonummer usw. verfügbar.