Hildesheim - Schöner Leben ohne Nazi-Läden

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Heute fand in Hildesheim eine Demonstration gegen Nazi-Läden statt. Anlass der Demo war das Tattoo-Studio Last Resort, dessen Inhaber, Mitarbeiter und Umfeld Verbindungen in die militante Neonazi-Szene pflegen.

 

An der Demonstration beteiligten sich nach Polizeiangaben 250 Leute. Die Stimmung war durchweg kämpferisch, was durch zahlreiche lautstarke Parolen deutlich zu vernehmen war. Kurzdurchsagen durch den Lautsprecherwagen und Flyer, die am Rand der Demonstration verteilt wurden, informierten die Bevölkerung in der Hildesheimer Innenstadt.

Ca. 20 Neonazis und Personen aus dem Umfeld der Hells Angels beobachteten die Demonstration.
Zwei betrunkene Nazis zeigten den Hitlergruß, ein Anti-Antifa-Fotograf musste Kamera und Beine in die Hand nehmen und einen längeren Sprint hinlegen. Die Polizei hielt sich die gesamte Zeit im Hintergrund.

Auch die Redebeiträge des Bündnis gegen Rechts Hildesheim, des Arbeitskreis Antifaschismus, vom Flüchtlingsrat Niedersachsen, einer SPD-Landtagsabgeordneten und der DGB-Regionalvertretung Nordost-Niedersachsen informierten zum Anlass der Demo.

Bezugspunkt der Reden bildeten auch die vom Inhaber des Last Resort vorgenommenen Distanzierungen von der Nazi-Szene, die er kürzlich aufgrund des öffentlichen Drucks vorgenommen hatte.

Auch wenn sich der Inhaber immer wieder distanziert: Solange er weiterhin Nazi-Motive abbildet und Kontakte in die rechte Szene hat, sind diese Distanzierungen nicht ernsthaft! Zu einem Ausstieg gehört dazu, einen vollständigen Bruch und einen klaren Schnitt mit der rechten Szene zu vollziehen: Das bedeutet, die Kontakte dorthin abzubrechen, keine Personen aus der rechten Szene in den Geschäften zu bedienen und entsprechende Bezüge und Bilder, die eine Verherrlichung der Nazizeit vornehmen, von den Internetseiten zu entfernen.


Wenn es dem Inhaber ernst ist, fordern wir ihn dazu auf, auch die hier genannten Schritte zu vollziehen. Wir werden den Laden und das Umfeld auch nach der Demo weiterhin aufmerksam beobachten.


Peter Körner vom AkA:
Wie sehr die Inhaber des Ladens die öffentliche Mobilisierung fürchteten, zeigten die Reaktionen aus dem Umfeld des Tattoo-Shops. Sie verbreiteten im Vorfeld auf Plakaten gezielt die Fehlinformation, dass die Demonstration nicht stattfinden würde.
Insgesamt werten wir die Mobilisierung von mehr als 250 Menschen und den Verlauf der Demonstration als vollen Erfolg.
Wir bedanken uns bei allen Unterstützer_innen und Teilnehmer_innen!“

 

Nazis ihre Räumen nehmen, in Hildesheim und überall!

AkA Arbeitskreis Antifaschismus Hildesheim

c/o Projektwerkstatt e. V.

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